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Aug 30 17 tweets 10 min read
Nach zwei Jahren Arbeit mit Input von mehr als 50 Menschen from across the globe, hunderten Stunden auf Zoom, Diskussionen und dutzenden Überarbeitungen, wird heute #Earth4All, der neue Bericht an den @ClubOfRome, in Berlin vorgestellt. @Earth4All_  1/n ImageImage
Der Bericht erscheint ziemlich genau 50 Jahre nach der Veröffentlichung der Grenzen des Wachstums, dem ersten Bericht an den @ClubOfRome - bis heute missverstanden, hier eine Einordnung:
Seitdem ist viel passiert – einiges Positive, und einiges, was sich sehr wohl als Notlage bezeichnen lässt:
«Wenn 60 Sekunden bleiben, bevor man mit einem Eisberg kollidiert, und man mindestens 60 Sekunden braucht, um einen Schwenk zu vollziehen, der groß genug ist, um eine Kollision zu vermeiden, kann man mit Fug und Recht von einer Notsituation sprechen» (Earth4All, p. 31)
Teil des Problems ist eine ungebrochene und unnachhaltige Steigerungslogik («materielles Wachstum») in allen Bereichen als wesentlicher Bestandteil des Anthropozän - der vor allem auf die reichste Minderheit (global) zurückgeht und wovon vor allem diese profitiert. ImageImage
Dies ist aber nicht nur ökologisch problematisch sondern führt durch ungerechte Verteilung auch zu sozialen Problemen wie steigender Ungleichheit, was neben ethischen Problem auch praktische mit sich bringt, wie z.B. die abnehmende Handlungsfähigkeit von Staaten riskiert

#Earth4All baut auf dieser Grundlage auf und stellt sich die Frage nach den Bedingungen für (etwas plakativ) «Wohlstand für alle innerhalb der Planetaren Grenzen unseres Planeten» & Lösungen für miteinander zusammenhängende soziale & planetarer Krisen.
Das Buch basiert auf einem neuen systemdynamischen Modell und der Zusammenarbeit mit Ökonomen, Klimawissenschaftlerinnen und anderen relevanten Akteuren in dem Bereich. Mehr Infos: earth4all.life/the-science Image
Wie schon die Grenzen des Wachstums, nimmt auch Earth4All wieder verschiedene Szenarien in den Blick, dieses Mal aber 2 statt 12: «Too Little too late» (im wesentlichen das was gerade so passiert, allerdings mit eher noch optimistischen Annahmen) und «Giant Leap».
Wenig überraschend (und simplifiziert): Bei Fortschreibung der momentanen Maßnahmen wird es sowohl sozial als auch ökologisch sehr ungemütlich und wenn man Interesse hat das global in den Griff zu kriegen reden wir über massive Transformationen in verschiedenen Bereichen. ImageImage
Wesentlich ist, dass die sozialen und ökologischen Krisen eng miteinander verbunden sind. Auf dieser Grundlage beschreibt #Earth4All Transformationspfade in den fünf unten genannten Sektoren Image
Entscheidend ist vor allem die Verbindung von Ungleichheit und ökologischen Krisen, aus versch. Gründen. Zum einen ist «Ungleichheit» natürlich nicht nur «monetär» ein Problem sondern auch z.B. bzgl. Emissionen (wobei fast die Hälfte (48%) von den reichsten 10% verbraucht werden.
Zusätzlich ist davon auszugehen, dass soziale Spannungen aufgrund steigender Ungleichheit, Auswirkungen des Klimawandels usw. massiv zunehmen werden, wenn Umverteilung nicht als wesentlich mitgedacht wird. Neben schon sichtbarem ökologischen Kollaps,
ist politische Destabilisierung eine weitere Auswirkung unseres momentanen Wirtschaftens. Jorgen Randers, Ko-Autor sowohl bei den Grenzen des Wachstums als auch #Earth4All sagt dazu: „
Zu den einzelnen Vorschlägen irgendwann mal mehr. Zunächst eine schöne Zusammenfassung von @Jayati1609, einer der Hauptautorinnen: project-syndicate.org/commentary/clu…

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Aug 12
Ein Artikel, der anderen Menschen unsauberes Arbeiten vorwirft, sollte vllt. nicht durch Faktenverzerrung und Falschaussagen auffallen um aus einer Nichtigkeit und Einseitigkeit Klicks zu generieren. Sorry, @zeitonline, aber das ist lächerlich. 1/
„Dass Göpel die intellektuellen Linien skizzierte, erscheint plausibel. Das Geheimnis des Bucherfolgs liegt jedoch in der anschaulichen Darstellung. Das war Jauers Aufgabe.“ Seriously??Alle erfolgreichen Bücher haben mindestens Editoren, deren Job es ist, Gedanken lesbarer und 2/
anschaulicher zu machen. Das kann aber weiter gehen als sprachliche Aufhübschung und dadurch stilprägend sein. Anschauliches Schreiben ist eine Kunst und sich dafür Unterstützung zu holen notwendig und nicht verwerflich. 3/
Read 9 tweets
Mar 6
Ich habe mir das nun angehört, da man ja @uguerot nicht unfundiert als abgedriftete Verschwörungserzählerin betiteln sollte. Nach einer quälenden Stunde lässt sich fundiert sagen: @uguerot ist eine abgedriftete Verschwörungserzählerin. 1/x
Sie lügt und verzerrt,immer mit einem Hang zum fehlplatzierten Pathos.Kritik ihr gegenüber kam nicht etwa dadurch, dass sie nur noch durch größte Dummheiten auf sich aufmerksam machte,sondern einer „Rufmordkampagne“,weswegen sie „den Kampfplatz räumen musste“(=Rückzug v. Twitter)
Ein Hauch des mysteriösen, Treffen mit Ordnerübergaben, angebl. Warnungen per E-Mail vor dieser „Kampagne“ etc. sollen den Eindruck erwecken, sie sei irgendetwas heißem auf der Spur-und ignoriert dabei, dass sie genauso viel auf der Spur ist wie jeder andere Montagsspaziergänger.
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Dec 28, 2020
Bei all dem sei gesagt, dass Mündig differenzierter und tatsächlich lesenswert ist. Auch daher rührt die Kritik, da ich das Gefühl habe, einige Leitgedanken werden in der „Liberalismusdebatte“ auf Twitter nicht verfolgt bzw. stehen im Widerspruch, z.B.:
„Mündigkeit wäre die Fähigkeit, sich andere Unterscheidungen vorzustellen als die, die ohnehin erwartet werden. Es wäre die Fähigkeit, Erwartungen zu enttäuschen“ (Zitat Nassehi)
„Der Mündige ist ständig ironiefähig“ - nicht ausschließlich ein Problem des „rechten“ Diskurses, da auch nicht zwangsläufig eine Haupteigenschaft einiger linker postmoderner Diskurse...
Read 6 tweets
Dec 28, 2020
Ich glaube, dass Menschen wie @ulfposh viel dazu beitragen, „#Liberalismus“ mit abwertender Konnotation zu belegen.

Thread
Dieser #Vulgärliberalismus, der seine Energie auf Freiheit zu Böllern oder Tempolimit fokussiert und dauerhafte, notwendige Aushandlungsprozesse von Einschränkungen um die Freiheit anderer zu bewahren ignoriert, ist weder im Kontext einer generellen Debatte um Liberalismus,
noch in der Diskussion um konkrete politische Entscheidungen hilfreich.

Jan Ross hat recht, wenn er in @diezeit schreibt:
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