Leute die sagen wir sollten jetzt fliehenden Russen die Nase vor der Tür zuschlagen verlieren einen guten Teil ihres moralischen Grundes.
Diese Leute fliehen davor, für ihren verbrecherischen Diktator zu kämpfen. #Finnland#FinnishBorder
"Nase vor der Tür"... ne ist klar, Fianna.
Und da sind die ersten in der Drunterkotze, die ihren Wunsch nach Rache unter Vorspiegelung von Dingen die sie nicht nachweisen können an Individuen ausüben wollen.
Ihr widert mich an. Hugs&Kisses.
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Wenn ich noch einmal lese "Ha, nehmt euch mal ein Beispiel an den Iranern, ihr Russen!" dann platze ich. Man. Spielt. Unterdrückte. Nicht. GEGENEINANDER AUS.
Wenn du nicht in der Lage bist warum so ein Volksaufstand in der Russland extrem schwierig zu machen bist, weil die Gesellschaft bis ins Extrem von den Geheimdiensten zersetzt ist, dann ist das ein Problem deiner Analyse. Dann bist DU das Problem.
Wenn ihr seht, wie Protesten in Petrograd oder Moskau die OMON einem nach dem anderen abgreift, dann hat der FSB vorher schon 95% der Arbeit erledigt, bevor der Protest überhaupt ausgebrochen ist. Das ist bei Nahöstlichen Potentaten anders.
Das Ding mit Iran ist, dass man iranischen Städten oft an der Oberfläche die strenge Sitte der Theokratie hat, und unter der Oberfläche dann Paris ist.
Wenn sich die Sittenpolizei dann sowas erlaubt wie gerade, zerbricht die Fassade und Paris kommt an die Oberfläche.
Iran ist zB. das middle eastern land, in dem am meisten Alkohol konsumiert wird. Der Absatz an westl. Mode ist hoch, etc.
Das heißt, dass das Regime alles in allem relativ vorsichtig verhalten muss und gerade in den Städten ein gewisses "Don't ask, don't tell" eingetreten ist. Nicht ganz unähnlich der DDR wo viele Sachen offiziell verboten waren, die Leute es aber trotzdem gemacht haben.
Der Begriff "Demokratischer Sozialismus" ist gut, um Libs nicht gleich an die Decke gehen zu lassen. Für Innerlinke Diskurse ist er relativ unbrauchbar, weil er eine Dichotomie aufbaut, die so halt nicht existiert. (1)
zB. wenn handelsübliche Demokratische Sozialisten und ich (im Kern Syndikalistin) für Sozialismus werben, meinen wir beide demokratische Systeme.
Ich würde sogar argumentieren, dass das Prinzip der Arbeiter- und Gewerkschaftsdemokratie demokratischer ist als repr. Systeme. (2)
Der Begriff "demokratischer Sozialismus" suggeriert aber bereits in sich, dass meine Vorstellung eines pol. Systems der direkten Demokratie der eigentlichen Demokratie (und ich gehe hier von Parlamentarismus aus) undemokratisch gegenüber steht. (3)
Ich glaube ich sollte mal erklären, warum ich so absolut dagegen bin Symbole aufzugeben oder Faschisten Symbole zu gönnen.
Ich tue das nicht, weil ich euch ärgern will oder weil ich struggle nicht verstehe. Der Grund liegt in meiner Faschismusanalyse begraben. (1)
Ich glaube, dass die (plakativ ausgedrückt) Grundhaltung eines der Teils der weiteren Linken aka "Alles, was Faschisten anfassen ist grundlegend vergiftet und muss aufgegeben werden" Schaden anrichtet. Und zwar viel massiver als viele denken. (2)
Faschismus ist nicht, wie meinetwegen orthodoxer Marxismus eine materielle Ideologie. Es ist eine zutiefst spirituelle Ideologie. Faschismus etabliert sich (fast nie) über Materialismen. Er etabliert sich über kulturelle und spirituelle Agitation und Irritation. (3)