Die #Gemeinschaftsdiagnose zeigt wie ernst die wirtschaftliche Lage ist. Gleichzeitgig macht sie uns deutlich auf was es jetzt ankommt, um die schlimmsten Auswirkungen der Energiekrise zu vermeiden. Ein Thread 1/8
Das Wichtigste: Eine Gasmangellage muss um jeden Preis verhindert werden. Denn Gasmangellage = Triage in der Wirtschaft. Wir müssten dann entscheiden, welche Industriebereiche wir komplett einstellen. Die Kosten wären gewaltig – siehe die folgenden Zahlen. 2/8
Die Institute prognostizieren für 2023 einen Rückgang des BIP um 0,4 %. Das ist ein klarer Rückgang im Vergleich der Erwartungen im Frühjahr (3,1%), aber vor dem Hintergrund eines Wirtschaftskriegs noch moderat. Annahmen: Einsparung von Gas und normaler Winter. 3/8
In einem Risikoszenario, das einen sehr kalten Winter und keine Einsparungen von Gas (-20%) unterstellt, sieht es anders aus: der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung könnte im Jahr 2023 7,9 % und im Jahr 2024 4,2 % umfassen. 4/8
Da wir den Temperaturverlauf im Winter nicht vorhersagen und beeinflussen können, gilt grundsätzlich: Das Angebot muss durch den Aufbau von LNG-Kapazitäten gestärkt und die Nachfrage nach Gas gedämpft werden. 5/8
Durch den Kostendruck haben Unternehmen damit begonnen, ihren Gasverbrauch zu verringern: 1) durch die Substitution von Gas und 2) durch die Drosselung der Produktion. Das ist herausfordernd, aber diese Anstrengungen sind dringend notwendig. 6/8
Der Gasverbrauch der Privathaushalte lag in der KW 38 bei 483 GWh/Tag und damit deutlich über dem Verbrauch der Vorjahre (422 GWh/Tag). Auch wenn das eine unbequeme Botschaft ist: auch Privathaushalte müssen sparen und Einsparanreize müssen erhalten bleiben. 7/8
Das größte Risiko für die Konjunktur stellt derzeit die Verfügbarkeit von Gas dar: Falls die Einsparungen nicht gelingen und es käme zu einer Gasmangellage und Rationierung, dann wäre der gesamtwirtschaftliche Schaden signifikant größer. 7/8