OK Böhmi, ich hör zu. Image
Der #cyberclown ist laut Böhmermann BSI-Chef Arne Schönbohm.
Kurzfassung: Der Cyber-Sicherheitsrat e.V., von dem Schönbohm zum BSI gekommen ist, ist eine Luftnummer, der mal eben auch mit russischen Firmen mit Geheimdienst-Connections kooperiert.
Es wimmelt in dem Umfeld von windigen Firmen und Vereinen, die so tun als ob. Und unter der Ägide von Arne Schönbohm wurden vom BSI Kooperationen mit allen Firmen, Verbänden und Behörden vorangetrieben, die nicht schnell genug weglaufen konnten.
Wohlgemerkt: Nichts in Böhmermanns Sendung hat die Amtsführung Schönbohms selbst infrage gestellt. Wenn nun seine Abberufung vorangetrieben wird, gibt es andere Gründe dafür.
Bemerkenswert auch: Ich habe keinerlei Unterstützung vernommen. Obwohl Schönbohm das BSI stark vergrößert hat.
(Für mich persönlich war er nicht gut. Ein BSI-Chef, der in seinen Pressekonferenzen immer wieder nur bedeutungslose Zahlen wie die gefundenen Schadsoftwarevarianten als Haupt-News verkündet, bringt mich um Arbeit. Auch diese Gütesiegel-Initiative lief sehr unbefriedigend.)
Nun tut sich doch was: der Cybersicherheitsrat e.V. schließt Protelion aus. Es habe aber "weder Gespräche noch gemeinsame Projekte mit Vertretern des Unternehmens" gegeben.
Interessanterweise wird auch nicht erklärt, was Protelion denn konkret vorgeworfen wird.
Jürgen Schmidt kommentiert: „Alles in allem wirken die im ZDF Magazin Royale erhobenen Vorwürfe vielmehr wie ein nur allzu willkommener Anlass, einen Beamten zu entsorgen, der sich Feinde im BMI gemacht hat."

heise.de/meinung/Kommen…
Wobei: Man kann sich auch auf andere Art unbeliebt machen. Etwa bei der Bonpflicht hat das BSI die technischen Spezifikationen viel, viel zu spät hinbekommen, was ein PR-Debakel erster Güte im Verantwortungsbereich des heutigen Bundeskanzlers verursachte.
Etwas merkwürdig. Obwohl die Redaktion eine Website aufgesetzt hat, die explizit den Rücktritt oder Entlassung des BSI-Chefs verkünden soll, zählt sie nun auf, warum man ihn aufgrund der im Bericht genannten Fakten eigentlich gar nicht entlassen kann.
Die ersten Befürworter wagen sich vor.
„Der Kontakt zum Verein ist häufig auf der Grundlage persönlicher Bekanntschaften zustande gekommen, selten hatten die Organisationen oder Unternehmen als Ganzes bewusst entschieden, beizutreten.“ zeit.de/politik/deutsc…
Protelion wollte zwar ein Zertifikat vom BSI, bekam aber keins. (Abo) spiegel.de/netzwelt/web/v… Wie der SPIEGEL erfuhr, hat...
Diesen Gedankengang lese ich immer wieder, kann ihn aber nicht nachvollziehen. Wenn denn das Innenministerium Schwachstellen ausnutzen statt bekämpfen will, gibt es dafür doch bereits das ZITiS in München.
Der Verfassungsschutz hat nicht mit Protelion kooperiert, aber die Firma bemühte sich sehr um Nähe, auch wenn sie nur räumlicher Natur war. rnd.de/politik/infote…
Was mir immer wieder in Kommentaren auffällt: Viele Zuschauer sind überzeugt, dass Schönbohm direkte und enge Kontakte mit Russland gehabt habe. Nur: Bei Böhmermann wurden keine solchen Kontakte erwähnt. Er kennt jemanden, der jemanden kennt.
Der e.V tritt die Flucht nach vorne an und behauptet, er habe eine Aufgabe Kritis zu schützen. Gleichzeitig hätten sie keine Veranlassung oder Verpflichtung, an dem Wort von deutschen GmbHs zu zweifeln.
Wenn Herr Dünn sagt, man habe mit Protelion keine Projekte durchgeführt, stellt sich natürlich die Frage: Welche Projekte hat der Verein denn? Spontan finde ich nur ein „Startup-Trust-Badge“ für 199 Euro. Dafür haufenweise Vernetzungstreffen. Selbstvermarktung ist Vereinszweck. Image
Es gibt auch Dokumente wie dieses Merkblatt zu Informationssicherheitsbeauftragten im Krankenhaus. Wohlgemerkt: Zwei der Autoren arbeiten für eine Firma, die Krankenhäusern diese Dienstleistung anbietet. Ein Autor kommt von einem Landesamt.

cybersicherheitsrat.de/wp-content/upl…

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