Thread by @zbiochristine

Es ist jetzt und in den kommenden Monaten einfach nicht die Zeit für berufliche Präsenzveranstaltungen ohne ordentliche Schutzmaßnahmen!

Wenn ihr berufl. Präsenzveranstaltungen plant, denkt doch mal ausführlich darüber nach, was das für einige
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#Herbstwelle

Mitarbeitenden/KollegInnen bedeutet:

1. Aus gutem Grund muss man seinen Arbeitgeber nicht über alles, was die eigene Gesundheit betrifft, informieren. Möglicherweise haben eure Mitarbeitenden/KollegInnen eine chronische Erkrankung oder es besteht gerade der akute Verdacht 2/n

einer ernsten Erkrankung. Man steht dann vor der Wahl, die wahren Gründe trotzdem zu nennen und nicht teilzunehmen. Oder als (fast) einzige Person wenigstens Maske zu tragen und sich dann leider oft Sprüche anzuhören wie „Jetzt sei doch mal nicht so ängstlich. Haha.“ etc. 3/n

Oder sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Denn bei beruflichen Veranstaltungen besteht ja häufig ein gewisser Druck, wenn nicht sogar Anwesenheitspflicht. Alles nicht so toll. Und ich kenne manche, die trotz größeren Risikos die Maske wg. Gruppendruck auch abgenommen haben. 4/n

2. Wisst ihr, ob eure Mitarbeiterin/Kollegin vielleicht schwanger ist? Nein, denn das geht euch nichts an. Präsenzveranstaltung ohne ordentliche Schutzmaßnahmen ist dann keine so gute Idee. Der Druck ist aber dennoch da, wenn eine entsprechende Veranstaltung geplant ist. 5/n

3. Vielleicht betrifft das größere Risiko auch gar nicht eure Mitarbeitenden/KollegInnen selbst, sondern eine nahestehende Person. Ist vielleicht die Partnerin schwanger, bekommt der Partner gerade eine Chemotherapie oder hat das Kind eine chronische Erkrankung? 6/n

4. Vielleicht ist es auch nur so, dass eure Mitarbeitenden/KollegInnen nicht die im selben Haushalt lebende Person anstecken möchten, die sich z.B. aufgrund einer Selbstständigkeit oder besonders wichtigen Berufstätigkeit keinen Krankheitsausfall leisten kann. 7/n

5. Und wenn es infolge der Veranstaltung zu vermehrten Krankheitsfällen kommt, was ist dann mit der Arbeit, die liegen bleibt. Sagt ihr dann: „Ach, dann lassen wir das einfach weg. War ja nicht so wichtig.“ Wohl eher nicht. Das dürfen dann entweder die nicht 8/n

erkrankten KollegInnen zusätzlich erledigen oder die anderen nach Genesung.

Wenn die Veranstaltung wirklich unbedingt jetzt in Präsenz sein muss, dann plant wenigstens ordentliche Schutzmaßnahmen mit ein. Sich das Einverständnis von allen Teilnehmenden einzuholen, ist 9/n

übrigens keine gute Alternative. Denn auch dabei, traut sich nicht jeder „Spielverderber“ zu sein. Außerdem sollten Leute in Führungspositionen ohnehin so weitsichtig sein und sich ungefragt für den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden einsetzen. Davon würden dann auch die 10/n

profitieren, die ihr Risiko noch gar nicht kennen oder unterschätzen. Ist nicht Vorsicht besser als Nachsicht, v.a. weil vieles unnötig in Präsenz stattfinden bzw. Schutzmaßnahmen relativ einfach druchführbar sind?
Ganz zu schweigen von gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen. 11/n

Und bevor jetzt jemand kommt und irgendwas von wegen „Krankheitsrisiko hat es immer schon gegeben“ sagt: Man könnte aus der Coronapandemie auch etwas lernen und Maßnahmen wie Masketragen, Abstandhalten, mit Symptomen zuhause bleiben oder vermehrt Online- statt 12/n

Präsenzveranstaltungen auch bei z.B. Grippewellen etablieren.

Es wäre jetzt an der Zeit, die „Ich-bin-ja-so-erkältet-hab-Fieber-und-komm-trotzdem-zur-Arbeit-Kultur“ von vor Corona für immer hinter uns zu lassen. 13/13