Das ist doch ehrlich: Die #Tierhaltungskennzeichnung nutzt den Verbraucher*innen und der deutschen Landwirtschaft, sprich der #Tierindustrie. Von den Tieren selbst ist in dem Statement von @cem_oezdemir fast keine Rede. Die Verbesserungen für sie sind ja auch marginal. 🧵
Die 2. Stufe sind 0,9 qm pro Schwein statt 0,75 gesetzl. Mindeststandard. Die 3. Stufe sieht Frischluft durch eine offene Wand vor und 1,1 qm pro Schwein. Die höchste Stufe ist Bio, dazu gehört „Auslauf“ - das ist in der Realität eine betonierte Außenbucht mit 1 qm pro Schwein.
In keiner dieser Haltungsformen können Schweine im Boden wühlen, sich suhlen, ihre Neugier ausleben oder überhaupt irgendetwas anderes machen als fressen und (über ihrem eigenen Kot) schlafen. Sie werden weiterhin oft krank und ziehen sich weiterhin Verletzungen zu.
Ein deutlicher Abbau der Tierzahlen ist bislang nicht vorgesehen. Zusätzlich 1 Mrd Euro Steuergelder sollen in den Umbau von Ställen und laufende Kosten fließen. So wird auch die Riesenchance für Klimaschutz, die in einem Ausstieg aus der Tierindustrie steckt, komplett verpasst.
Das Ganze nützt also in der Tat den Verbraucher*innen, die sich beim Fleischessen besser fühlen wollen, und der Tierindustrie, die kassiert, um ihr Image zu polieren – während Tiere weiter leiden & das Klima weiter angeheizt wird. Echte Lösungen sehen ganz anders aus! #anderssatt
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Hören wir auf, von „#Tierwohl” zu sprechen, wenn es um die erbärmliche Situation von Tieren in der #Tierindustrie geht! Der Begriff ist weder als Schlagwort zur Einordnung von Diskussionsthemen noch als Beschreibung von Zielen geeignet– er ist immer verharmlosend & irreführend.⬇️
Problem 1: Wenn Diskussionen oder pol. Maßnahmen unter dem Titel „Tierwohl“ stehen, suggeriert das, es ginge dabei um verschiedene Grade von (positivem) Wohlergehen – dabei geht es in der Realität um gigantisches, grauenhaftes Leid. Das wird durch den Begriff unsichtbar gemacht.
Problem 2: Wenn „Tierwohl“ als Ziel genannt wird, dann ist dabei typischerweise schon ein „Wohl“ innerhalb der wirtschaftlichen Nutzung für Fleisch, Milch und Eier gemeint. Unter den Tisch fällt, dass Tiere Bedürfnisse haben, die mit dieser Nutzung ganz unvereinbar sind.