Ich habe gerade, während ich aß, ein Interview des japanischen Sportmagazins NUMBER mit Felix Magath (aus 2021) gelesen, in dem er zum Spieler #SGE Makoto Hasebe befragt wurde. Er schildert darin zuerst, wie er 2007 Trainer bei Wolfsburg wurde und trotz vieler Neuzugänge, 1/
im Winter noch nach einem Mittelfeldspieler gesucht hatte. So kam es, dass Makoto im Winter verpflichtet wurde. Auf die Frage, durch wen er diesen Tip bekommen hatte, antwortet Magath: "Durch Thomas Kroth, einen ehemaligen Bundesligaspieler, der jetzt Berater ist. Er kennt 2/
sich im japanischen Fußball sehr gut aus. Danach fragte ich Guido Buchwald um seine Einschätzung."
Frage: Hr. Buchwald, mit dem Sie gemeinsam in der N11 spielten, war in der Vergangenheit u.a. Trainer bei den Urawa Reds, weswegen er Hasebe auch kannte, richtig? Magath: "Ja. 3/
Guido war sehr überzeugt von seinem Potenzial und auch seiner professionellen Einstellung. Das hat mir definitiv geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Bei japanischen Spielen war es sehr wichtig, solch vertrauenswürdige Informationen zu erhalten, denn damals war 4/
das Scouting noch auf dem internationalen Markt noch nicht so fortgeschritten wie heute. Ich wusste bereits, dass japanische Spieler eine sehr gute technische Ausbildung haben, sehr diszipliniert und fleißig sind. Trotzdem brauchte ich eine genauere Einschätzung, z.B. zum 5/
Charakter des Spielers. Bei Spielern aus anderen Kulturkreisen weiß man nicht wirklich, wie gut sie in der Lage sind, sich hier anzupassen. Beide, Kroth und Buchwald sagten, wenn es jemand schafft, dann sei es Makoto. So waren wir auf ihn gekommen. Ich war beeindruckt, denn 6/
er wollte sich sofort um alles, was sein Leben hier anging selbst regeln. Sein Berater stellte ihm Betreuer und Dolmetscher zur Seite, aber Makoto fing sofort an intensiv Deutsch zu lernen. Er versuchte sofort, alles zu verstehen und bemühte sich dafür sehr. Ich sah das als 7/
ein sehr gutes Zeichen, denn in der Bemühung eigenständig kommunizieren zu können, liegt der Schlüssel zur Integration."
Frage: Wie beschreiben Sie seine Eigenschaften als Spieler?
"Er war damals schon ein sehr guter Spieler, sehr versiert. Er war laufstark und seine Technik 8/
war gut. Er war nicht unbedingt der Kämpfertyp, aber er verstand es schon damals, geschickt die Defensive mit der Offensive zu verbinden. Das ist für einen Mittelfeldspieler eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, aber das hatte er gut gemacht. Er war nicht von Anfang an Stamm- 9/
spieler, aber das wurde er relativ schnell, und in seinem zweiten Jahr spielte er fast jedes Spiel."
Frage: Und dann holten Sie sich 2009 die Meisterschale. Hasebe spielte damals aber nicht zentral vor der 4er Kette. Warum?
Magath: "Damals hatten wir ein anderes System, als 10/
derzeit in Frankfurt. Wir spielten mit einer Raute im Mittelfeld, d.h. mit einem 6er im Mittelfeld. Damals war unser 6er, der brasilianische Nationalspieler Josué, der diese Position sehr gut spielte, weswegen Makoto im seitlichen Mittelfeld aufgestellt war. Ich muss aber 11/
zugeben, dass ich ihn ebenfalls zentral vor der Abwehrkette am stärksten sehe, so wie jetzt (damals) in Frankfurt. Es ist der Ort, an dem er seine Stärken am besten zur Geltung bringen kann. Von dort aus kann er nach hinten in die Tiefe agieren, auch zum Spielaufbau beitragen 12/
und seine strategischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Spieler wie er, die selten zum Torabschluss kommen, werden häufig unterschätzt, aber um als Mannschaft erfolgreich zu sein, braucht man Spieler, die den Ball von hinten heraus spielen und die Offensive zur Geltung 13/
bringen. Auch muss jemand wie er, in der Lage sein, das Gleichgewicht einer Mannschaft aufrecht zu erhalten."
Frage: Als was für einen Menschen haben Sie Hasebe in Erinnerung?
"Er konnte so gut Deutsch sprechen, dass er nach sechs Monaten keinen Dolmetscher mehr brauchte. 14/
Er konnte sich innerhalb des Teams problemlos verständigen. Dennoch war er anfangs etwas zurückhaltend und schüchtern. Ich habe ihn dann ermutigt, ein bisschen mehr aus sich herauszugehen. Denn Zurückhaltung ist etwas, die man bei engen Spielen und brenzlichen Situationen 15/
absolut nicht gebrauchen kann. Aber ich denke, dass Makoto auch in dieser Hinsicht schnell gelernt hat."
Er beendigt das Interview mit den Worten: "Wenn er am Anfang seiner Karriere in Deutschland, nicht unter mir begonnen hätte, Dann wäre er wohl nicht in der Lage, noch 16/
heute auf diesem Level spielen zu können (lach). Hasi konnte sich damals in Wolfsburg ein Fundament für seine Fitness erschaffen. Es könnte auch sein, dass er meine Trainingsmethode nicht immer mochte." 17/17 @threadreaderapp unroll
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Im Sportteil des Nachrichtenmagazins auf TV Asahi wurde heute ein kurzes Interview mit #SGE@sagantos24 ausgestrahlt. Der ehemalige Bundesligaspieler Atsuto Uchida nimmt einzelne Spieler der japanischen N11 unter die Lupe und ist extra nach Deutschland geflogen, um ein 1/
ein Interview mit Kamada zu führen. Hierzu trafen sie sich in der Lohberg-Schänke, wo Kamada auf Deutsch ein stilles Wasser bestellte. Lustig war, dass ein Fan (wahrscheinlich ein Kind) in ihre Richtung "Kamada!" rief und Uchida daraufhin lachte (in Japan ist es üblich, zum 2/
an Namen noch -san hinzuzufügen. Nur den Namen zu rufen ist höchstens Älteren oder Vorgesetzten/Höhergestellten gestattet) und Kamada daraufhin trocken antwortete: "Zumindest passiert es nicht mehr, dass ich versehentlich Hasebe gerufen werde (lach)" - im ersten Teil des 3/
Hier, eine Geschichte zu #SGE Hasebes Anfangszeit als Profi.
Der Journalist Hidezumi Shimazaki erinnert sich an das Jahr 2002, als die Atmosphäre bei den Urawa Reds sehr angespannt war. Der neue Trainer Hans Ooft hatte bestehende Hierarchien aufgehoben, um den Wettbewerb 1/
innerhalb des Kaders zu fördern. 11 junge Spieler wurden zur neuen Saison in den (erweiterten) Profikader berufen, unter ihnen auch Makoto Hasebe, der gerade zuvor, mit der Schule abgeschlossen hatte. Einige von ihnen standen aufgrund ihres Talents im Fokus, nicht aber 2/
Hasebe.
Zwei der elf Neulinge durften gleich mit ins Trainingslager, aber die restlichen neun wurden zu Hause zurückgelassen und mussten separat trainieren. Hasebe: „Nun, ich dachte, meine Profikarriere neigte sich schon dem Ende, bevor sie überhaupt so richtig begonnen 3/
Zuerst einmal, ich habe keine „Insider“ Informationen zu Kamada. Ich habe mir in den letzten Monaten einige Interviews Kamadas durchgelesen, um ihn besser zu verstehen. 1. Er verfolgt einen klaren Karriereplan, den er aber auch von Zeit zu Zeit an die Gegebenheiten anpasst. #SGE
sollte eine von vielen weiteren Stufen sein. In einem Interview sprach er davon, dass Frankfurt um den Klassenerhalt spielte, als er herkam. Er entwickelte sich weiter und auch der Verein, sodass er für den nächsten Schritt nicht wechseln musste. Als er dann die nächste nehmen
wollte, ergab sich ein Wechsel pandemiebedingt nicht. Nach dem EL Gewinn + CL Quali wird die Auswahl der Vereine, für seinen nächsten Schritt immer kleiner. Er ist Realist und träumt (noch) nicht von den ganz großen Vereinen. Ein Zwischenschritt zu Vereinen, wie
auch nicht drankommen können, weil der Ball so gezielt war.
Überschrift: Wenn ich auch noch den Elfmeter verschossen hätte, wäre ich zum absoluten Sündenbock geworden
Kamada, der sich vergewisserte, dass sein Ball im Tor gelandet war, hievte seine rechte Faust in die Luft, es war ein Ausdruck seiner Freude.
„Ich hatte während des Spiels bereits zwei Chancen vergeben. Wenn ich auch noch den Elfmeter verschossen und dadurch meine Mannschaft
verloren hätte, dann wäre ich zum absoluten Sündenbock geworden.“
Kamada blickt mit einer Prise Selbstironie zurück, aber es ist festzuhalten, dass er ihn schwierigen Situationen, sowie gegen starke Gegner seine Treffer landen konnte. Natürlich auch in der vergangenen EL Saison,
Teil zwei des zweiten Interviews :-) #SGE#EintrachtFrankfurt@sagantos24
Diejenigen, mit denen ich öfter zu tun habe, wissen Bescheid, wie hart ich trainierte und auch über meine eigentliche Leidenschaftlichkeit.
Nur wenn die Leute, wie so häufig zu mir sagen, sie könnten
sich mich als Vater eines Kindes gar nicht vorstellen, dann widerspreche ich. Ich schätze meine Familie sehr.“
Abseits des Spielfelds ist Kamada immer mit seinem Sohn zusammen. Ob er ihn auf seinen Schoß hat oder ihn trägt, mindestens eine Hand ist immer bei ihm, außer wenn er
schläft.
„Ich glaube, diejenigen, die mich nicht gut kennen, würden zurückschrecken, wenn sie sehen würden, wie eng wir sind.“
Die Zeit, in der sein Sohn schläft, verbringt er mit seiner Frau. Vor allem lieben sie es, gemeinsam das Onlinespiel „Apex Legends“ miteinander zu
Überschrift:
Zitat Hasebe: „Durch deine Außenwirkung, die du abgibst, benachteiligst du dich selbst“ Daichi Kamada spricht darüber, was wirklich hinter den vergossenen Tränen nach dem EL Sieg steckte und auch über seine Stärke auf großer Bühne
Nun folgt der zweite Teil des
Interviews mit Daichi Kamada, an den man nach dem Erfolg in der Euro League, auch große Erwartungen in der japanischen Nationalmannschaft hegt. Kamada schrieb direkt nach dem Erfolg auf Europäischer Ebene in den sozialen Medien: „Ich habe nach dem Spiel zum ersten Mal vor Freude