Ein Einsatz #AusDemDienst. Wir werden nachmittags in eine Schule gerufen. Dort treffen wir ein Mädchen sowie ihre Klassenlehrerin an.
Hintergrund ist, dass das Mädchen zu Hause geschlagen, getreten und auf weitere psychische und physische Art von den Eltern misshandelt wird.
Hintergrund ist, dass das Mädchen zu Hause geschlagen, getreten und auf weitere psychische und physische Art von den Eltern misshandelt wird.
Sie vertraute sich nach dem Unterricht ihrer Lehrerin an, die nach Rücksprache mit dem Rektor uns hinzuzog.
Durch uns wurden dann die weiteren Maßnahmen übernommen. Vorsichtige Befragung des Mädchens nach den vergangenen Vorfällen als auch der häusl. Situation.
Durch uns wurden dann die weiteren Maßnahmen übernommen. Vorsichtige Befragung des Mädchens nach den vergangenen Vorfällen als auch der häusl. Situation.
Nach Hinzuziehung des Jugendamts wurde sie durch uns in eine geschützte Jugendeinrichtung gebracht. Sie musste nicht zurück in die Familie, das war uns allen wichtig.
Anschließend traten wir an die Familie heran. Informierten sie,belehrten sie (zwecks vorgeworfener Straftaten).
Anschließend traten wir an die Familie heran. Informierten sie,belehrten sie (zwecks vorgeworfener Straftaten).
Die Familie wollte natürlich wissen, wo ihre Tochter ist. Die Auskunft verweigerten wir nicht nur, sondern verboten jeglichen Kontakt(-versuch) - rechtlich also aus dem Gefahrenabwehrrecht kommend eine mündliche Verfügung, sog. Wegweisung.
Ich frage mich hin und wieder, was aus dem Mädchen geworden ist. Bei solchen Einsätzen ist es immer entscheidend, dass das Jugendamt die Dringlichkeit und Gefahr versteht, die wir als Polizist*innen am Einsatzort wahrnehmen.
Im Zweifel kann ich da auch sehr vehement sein, denn während die städtischen Mitarbeitenden gerne die Kinder und Jugendlichen in den Familien belassen, sehen meine Kolleg*innen und ich die (massiven) Gefahren, wenn die Kinder/Jugendlichen in den Familien verbleiben.
Wichtig fand ich bei diesem Einsatz auch, dass die Klassenlehrerin tatsächlich eine Vertrauensperson war, sein konnte und auch reagierte. Das ist leider nicht selbstverständlich und viel zu oft wird weggesehen, nicht erkannt oder die "Zuständigkeit" abgedrückt.
Wenn ich soetwas wahrnehme, gebe ich dazu vor Ort auch immer Feedback. In dem Sachverhalt zB einfach ein kurzes Gespräch mit der Lehrerin und ihrem Kollegen, dass sie aus meiner Sicht richtig gehandelt haben. Denn oft haben die Mitteilenden Zweifel, sind unsicher.
Denn alltäglich ist das für die meisten Menschen nicht.
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