#CoronaInfo – Immer wieder ist die Technik der "Apherese" im Gespräch für die Linderung von LongCovid (lang anhaltende Beschwerden nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2). Hier zusammengefasst ein Übersichtsartikel zum aktuellen Stand der Diskussion. … (1/10)
Apherese bedeutet, dass außerhalb des Körpers gewisse Substanzen aus dem Blut entfernt werden. Die Dialyse ist eine Form davon: normalerweise "reinigen" die Nieren das Blut. Wenn sie geschädigt sind, wird das Blut (mehrmals wöchentlich) an einer Maschine "gewaschen". … (2/10)
Von klarem Nutzen ist die Apherese zudem bei Fettstoffwechselstörungen; bei der sogenannten LDL-Apherese wird das Blut alle 1-2 Wochen von Protein-Cholesterin-Komplexen befreit. … (3/10)
Darüber hinaus können dadurch verschiedene Proteine aus dem Blut entfernt werden, die ansonsten Ablagerungen in den Blutgefässen (Atherosklerose) fördern. … (4/10)
Wie könnte nun Apherese bei LongCovid helfen? Die Überlegung basiert darauf, dass LongCovid zumindest bei einem Teil der Patient*innen durch "Autoantikörper" verursacht wird – also Antikörper des Immunsystem, die sich gegen Teil des eigenen Körpers richten. … (5/10)
Bei der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose hat diese Entfernung der (Auto-)Antikörper durchaus schon Wirkung gezeigt. In dem Übersichtsartikel hier werden zudem Zahlen erwähnt, wie gut Antikörper-Entfernung bei chronischer Erschöpfung (ME/CFS) funktioniert. … (6/10)
Danach zeigte sich bei ungefähr zwei Dritteln der Behandlelten eine deutliche Besserung der Symptome; es gab aber keine nicht-behandelte Kontrollgruppe, weswegen die tatsächliche Wirksamkeit der Behandlung nicht eindeutig bestimmbar ist. … (7/10)
Da LongCovid häufig viele Ähnlichkeiten mit chronischer Erschöpfung hat, liegt es nun nahe, Apherese mit dem Ziel der Auto-Antikörper-Entfernung auch bei LongCovid zu testen. Bevor Apherese aber zur LongCovid-Behandlung akzeptiert werden kann, braucht es gute Studien. … (8/10)
Denn erstens muss festgestellt werden, ob und vor allem bei wem – denn LongCovid kann verschiedene Ursachen haben – die Apherese wirkt. Entsprechend folgert der Übersichtsartikel, dass vor der der klinischen Anwendung erst mal die Evidenz stimmen muss. … (9/10)
#CoronaInfo – Das Coronavirus SARS-CoV-2 verändert sich sätndig. Intensiv erforscht wird, wie unser Immunsystem Schritt hält. Dazu gehört auch der bremsende Effekt der "Immun-Prägung" ("Antigen-Erbsünde"). Was ist das, und was sagt eine neue Studie darüber bei Omikron? … (1/10)
Bei einer erstmaligen Ansteckung oder Impfung erkennen einige von vielen Millionen "unreifen" B-Zellen in unserem Körper Virus bzw. Impfstoff (der einen Teil des Virus darstellt). Diese Erkennung ist aber meist relativ schlecht, und wird durch "Reifung" verbessert. … (2/10)
Gereifte B-Zellen beginnen (mit Zwischenschritten) Antikörper zu produzieren, die Virus/Impfstoff genauso erkennen wie die B-Zelle selber. Durch die Reifung ist die Erkennung viel besser geworden, und die Antikörper gegen das Virus damit wirksamer. … (3/10)
#CoronaInfo – Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann schwer krank machen, einige Menschen spüren es aber kaum. Da helfen wohl auch Immunzellen, die auf andere Mikroben trainiert sind, aber auch SARS-CoV-2 erkennen. Wo die herkommen könnten, zeigt die hier zusammengefasste Studie. (1/8)
Mit Virus-Schnipseln wurden in Blutproben von vor der Pandemie (d.h. 2019 oder früher) T-Zellen gesucht, die das Virus erkennen. Bei einer Ansteckung würden diese T-Zellen jene Zellen im Körper erkennen, in denen sich das Virus vermehrt. … (2/8)
Tatsächlich wurden solche T-Zellen gefunden, die zudem meistens wie Gedächtnis-Zellen aussahen. Das heißt, wenn das Virus in den Körper käme, würden diese T-Zellen sich vermehren und zur Eliminierung des Virus beitragen. … (3/8)
#CoronaInfo – In Abwasserproben von Klärwerken sieht man, wieviel und welche Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Bevölkerung zirkulieren. Eine neue Studie zeigt, wie mit Abwasser das Virus auch in einem Uni-Campus mit 10000 Menschen genau verfolgt werden kann. … (1/8)
Der Campus der Universität Kalifornien in San Diego (UCSD) umfasst 360 Gebäude, mit 131 Stellen für die Abwasserentnahme. Zwischen Dezember 2020 und September 2021 wurden fast 20000 Abwasserproben genommen, und die Mengen/Varianten von SARS-CoV-2 darin bestimmt. … (2/8)
Bei der Probennahme in Klärwerken wird das Abwasser von mehreren Hunderttausend Menschen erfasst, die Qualität der Analyse leidet wegen der langen Fließzeit. Hier aber kann eine Probe ungefähr Hundert Menschen zugeordnet werden, teilweise aus einzelnen Wohngebäuden. … (3/8)
#CoronaInfo – Der Impfstoff der österreichisch-französischen Firma Valneva ist als sechster Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugelassen worden. Hier zusammengefasst was diesen „Totimpfstoff“ ausmacht, und was über seine Wirksamkeit bekannt ist. … (1/9)
„Totimpfstoff“ bedeutet, dass das ganze SARS-CoV-2-Virus im Impfstoff drin ist, es aber mit starken Chemikalien komplett inaktiviert („abgetötet“) wurde. Bspw. der Polio-Impfstoff (Kinderlähmung) ist ebenfalls ein Totimpfstoff. … (2/9)
Solche Impfstoffe brauchen ein Adjuvans, also einen Zusatz, der das Immunsystem anregt – ansonsten würde die kleine Menge toter Virus mehr oder weniger unbemerkt verschwindet. Bei Valneva wird einerseits das seit fast 100 Jahren verwendete Adjuvans Aluminium verwendet. … (3/9)
#CoronaInfo – Nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann die gezielte Immunantwort von B-Zellen/Antikörpern und T-Zellen das Virus komplett entfernen. Welchen Beitrag die verschiedenen Teile dieser „erworbenen Immunität“ leisten wird intensiv diskutiert. … (1/9)
Grob unterteilt gilt für die erworbene Immunität: B-Zellen entwickeln sich so, dass sie dann Antikörper produzieren, die das Virus direkt erkennen und es blockieren, wenn es bspw. in den Atemwegen zirkuliert. T-Killerzellen erkennen und zerstören infizierte Zellen. … (2/9)
T-Helferzellen „unterstützen“ aber vor allem B-Zellen und T-Killerzellen in ihrer Funktion.
Um diese drei Teile der erworbenen Immunität auseinanderzuhalten, wurden gut 100 Krebspatient*innen untersucht, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt hatten. … (3/9)
#CoronaInfo – Auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 ist das Spike-Protein. Damit kommt das Virus mit einem komplizierten Vorgang in unsere Zellen hinein. Ein neues Detail davon und Effekte auf die Immunität gegen das Virus zeigt die hier zusammengefasste Studie. … (1/9)
Das Spike-Protein ist in der Hülle des Virus verankert, und besteht darüber grob gesagt aus drei Teilen. Der erste Teil (genannt NTD) ragt nach außen, über seine Funktion ist aber nicht viel bekannt. Der zweite Teil (genannt RBD) ist am besten erforscht. … (2/9)
Denn damit findet der Kontakt des Virus mit unseren Zellen statt, also der erste Schritt bei einer Ansteckung. Die wirksamsten Antikörper, die durch Impfung/Genesung entstehen, blockieren diesen Kontakt. Entsprechend sind gerade bei Omikron dort viele Veränderungen. … (3/9)