Aktuelle @derspiegel-Recherche: FDP-Politiker Christian Lindner warb für eine Bank, die ihm ein privates Immobiliengeschäft finanzierte. Das Geschäft wirft Fragen zu möglichen Interessenkonflikten auf. 👇
Es geht um die Finanzierung eines Zweifamilienhauses in Berlin, das der damalige FDP-Fraktionschef Anfang 2021 für 1,65 Millionen Euro erworben hatte.
Nach unseren Recherchen wurde der Kauf von der Karlsruher BBBank finanziert, für die Lindner in den vergangenen Jahren mindestens sieben Vorträge gegen insgesamt fünfstelliges Honorar gehalten hatte. 2018 war der Politiker zudem in einem Imagevideo der Bank aufgetreten.
In seinem Amt als Bundesfinanzminister hatte Lindner dienstlich mit der BBBank zu tun: Im Mai 2022 hielt er ein offizielles Grußwort für eine Jubiläumsveranstaltung des Kreditinstituts.
Für den Kauf seines Hauses stellte die BBBank Lindner Kredite zur Verfügung, die mit einer Grundschuld in Höhe von insgesamt 2,8 Mio€ abgesichert wurden. Die Summe übersteigt den Kaufpreis um 1,15€ deutlich. Eine Überfinanzierung, in dieser Größenordnung ungewöhnlich
Fragen des SPIEGEL zu Höhe und Zinssatz seiner Kredite ließ Lindner unbeantwortet – genau wie die Frage, warum er ausgerechnet die BBBank mit der Immobilienfinanzierung beauftragte. Die Kreditvergabe sei »zu absolut marktüblichen Konditionen« erfolgt, teilte sein Anwalt mit.
Das höhere Kreditvolumen im Verhältnis zum Kaufpreis erkläre sich aus dem Umstand, »dass es sich bei der erworbenen Immobilie um ein unsaniertes Haus handelt«. Alle gesetzlichen und sonstigen Regeln seien »vollumfänglich beachtet« worden.
Auch die BBBank beantwortete keine konkreten Fragen zu der Immobilienfinanzierung. Eine Sprecherin betonte, dass man selbstverständlich die »geltenden rechtlichen Anforderungen« beachte und die Kreditvergaberichtlinien »für alle unsere Privatkunden gleichermaßen« gelten würden.
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