Thread by @fraulea_tw

Tagesablauf im Waldorfkindergarten -
Manche Dinge sind einfach so selbstverständlich, dass man sie nicht hinterfragt. So ging es mir vor ein paar Tagen, als ich mir den Tagesablauf im Waldorfkindergarten genauer angeschaut habe.
#Exwaldi Thread
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Natürlich variiert er zwischen den Einrichtungen - auch abhängig davon ob vor dem Mittagessen schon Schluss ist oder nicht. Ob der Kindergarten um 7:00 oder um 8:00 beginnt etc.
Aber so ganz grob sieht er wie folgt aus:
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8:00-8:30 Bringezeit, Freispiel, Frühstücksvorbereitung
9:30 Aufräumen. Eingeleitet und begleitet durch Lieder und Reime
10:00 Händewaschen, Toilette, alle halten sich an den Händen und ziehen singend zum
10:15 Reigen (Jahreszeitliche Singspiele im Kreis)
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10:30 Frühstück - aber zuerst Stille, Kerze anzünden, Fingerspiel, Tischgebet, Essen austeilen, warten bis alle fertig sind, Händereichen, Danken, dann erst aufstehen.
11:00 Draußenspielzeit - aber erst anziehen, incl. Kopfbedeckung
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12:00 rein gehen, Händewaschen, Goldtröpfchen, Märchenkreis, Fingerspiel
12:15 Mittagessen - aber zuerst Stille, Kerze anzünden, Tischgebet, Essen austeilen, warten bis alle fertig sind, Händereichen, Danken, dann erst aufstehen.
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13:00 Abholzeit oder Zähneputzen und fertig machen für Mittagsruhe teilw. Mittagschlafzwang für alle Altersstufen
14:00 Draußenspielzeit mit kleinem Imbiss. Keine Angebote mehr. Freispiel bis Kinder abgeholt werden.
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Was mir erst jetzt wirklich aufgefallen ist: Die Phasen in denen Kinder nicht selbst über sich bestimmen können sind sehr lang. Also vom Beginn der Aufräumzeit bis zum Freispiel draußen vergehen mindestens 1,5 Stunden
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in denen die Kinder permanent in die Gruppe eingebunden sind und machen müssen “was gerade dran ist”. Das kommt mir für 3jährige sehr lang vor.
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In den Begleittexten auf den Webseiten der Waldorfkindergärten steht oft etwas von einem “natürlichen Rhythmus”. Aber was daran natürlich sein soll, frage ich mich inzwischen.
9/11

Dort wird auch z.B. das Frühstück als Ruhepause eingeordnet. Und es stimmt durchaus, dass es dann ruhig ist. Niemand rennt rum und kreischt. Es soll nicht gehampelt und gealbert werden. Man soll ordentlich essen. Muss aufeinander warten.
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Für manche Kinder vermutlich keine Ruhepause sondern eher Hochleistungszeit.
Und das „Freispiel“ bezieht sich hauptsächlich auf Rollenspiel, da das Spielmaterial sehr eingeschränkt ist: Kein Lego, Brio, Puzzle, UNO, Bilderbücher…
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