Heute sprechen im #UNAHanau fünf Polizeibeamt*innen über den Notruf. Es geht sowohl um die Tatnacht, als auch über die technischen Voraussetzungen der Notrufanlage. Außerdem geht es um die Frage, wer von der fehlenden Notrufweiterleitung wusste und wer hierfür verantwortlich ist?
Lest dazu den Bericht der 14. Sitzung des #UNAHanau, in dem unter anderem der Landespolizeipräsident Ullmann als Zeuge aussagte.
Die erste Zeugin wertete für die Staatsanwaltschaft Hanau die angenommenen und aufgezeichneten Notrufe der Tatnacht aus. Sie ist in der Abteilung Amtsdelikte/Interne Ermittlungen beim LKA tätig.
Die erste Zeugin berichtet nicht nur von den massiven Problemen der Erreichbarkeit des Notrufs, sondern auch von Problemen bei der Aufzeichnung der eingegangenen Notrufe in der Tatnacht.
Außerdem berichtet sie davon, dass Ihre Abteilung das Landespolizeipräsidium laufend über Ermittlungen informiert hätte. Auch deswegen ist davon auszugehen, dass dieses bestens von den Missständen vor Ort gewusst haben muss.
Sie berichtet sie von Einmischungen des Landespolizeipräsidiums im Kontext des internen Verfahrens bzgl. des Organisationsversagens wegen des Versagens des Notrufsystems. Sie wollten Zeugenbefragungen in dem Prüfverfahren übernehmen. Was sie fassungslos gemacht hatte.
Auf Nachfrage der Abgeordneten sagt sie außerdem, dass beim Erreichen des Notrufes, die Beamten*innen Vili-Viorel Paun zum Umkehren aufgefordert hätten.
Die zweite Zeugin konnte keine Aussage zu der personellen Besetzung der Notrufe machen, da sie für diese nicht zuständig sei. Ebenso wenig wusste sie etwas von der Tatsache, dass die Notrufe ins Leere liefen.
Sie wurde in den entscheidenden ersten Minuten nicht zur Hilfe geholt, der zweite Notruf blieb unbesetzt. Sie bekam irgendwann zufällig mit das ihre Kollegin alleine am Notruf sitzt.
Wäre die in der Polizeistation anwesende Polizistin nicht „vergessen", sondern sofort ans zweite Notruftelefon geholt worden, um Anrufe schnellstmöglich abzuarbeiten, hätte Vili Viorel Păun eine Chance gehabt, durchzukommen.
Auch der 4. Zeuge, Leiter des Technikreferats des hess. Polizei, sagte, die fehlende Notruf Weiterleitung in Hanau war nie Thema, obwohl dies auch in seine Zuständigkeit fällt. Wie kann das sein, dass niemand bei der Polizei gewusst haben will, wie der Notruf funktioniert?
"Wenn während eines Verfahrens zu den Notrufproblemen beim Anschlag– die auch für den Innenminister und den Landespolizeichef höchst problematisch sind-eine Mitarbeiterin des Landespolizeipräsidiums bei der internen Ermittlerin des LKAs anruft, nach dem Stand des Verfahrens fragt
und anbietet, an Zeug:innen heranzutreten, ist das skandalös. Und deutet auf eine versuchte Einflussnahme hin." fr.de/rhein-main/not…
Am 17. Tag beschäftigt sich der #UNAhanau erneut mit dem verschlossenen Notausgang in der Arena Bar. Es werden insgesamt 7 Zeug*innen geladen. Unter anderem @ForensicArchi (@counterinv) und OB Kaminsky. Außerdem das Bauamt der Stadt Hanau.
Entweder wir oder @nsuwatch_hessen
werden später eine Zusammenfassung des Tages twittern, zwischendurch auch mal wenn es die Kapazitäten erlauben.
Der erste Zeuge ist Robert Trafford, Forschungskoordinator des interdisziplinären Teams von @ForensicArchi // @counterinv.
Zu Beginn seines Statements stellt er fest: Wäre der Notausgang nicht verschlossen gewesen (...)
Jetzt spricht Serpil Temiz Uvnar vor dem #UNAhanau.
Serpil Temiz Unvar erklärt wie schwer es ihr fällt heute erneut hier zu sprechen und Fragen zu stellen. Es ist bis jetzt, so Serpil, auch umsonst gewesen, denn sie hat noch keine Antworten auf diese Fragen bekommen.
Sie berichtet über die Tatnacht, dass ihre Tochter gegen 22 Uhr zu ihr kam und nach Ferhat fragte, dass „sie“ sagen würden er sei erschossen worden.
Heute findet der 4. Sitzungstag des #UNAhanau statt. Zuerst wird Çetin Gültekin seine Aussage machen. Danach folgt die Aussage von Serpil Unvar. Wir werden heute in diesem Thread davon berichten.
Çetin Gültekin berichtet zu Beginn seiner Aussage von der Tatnacht und vom Fehlen einer Ansprechperson der Polizei am Tatort. Er spricht von der Suche nach seinem Bruder in verschiedenen Krankenhäusern.
Çetin Gültekin berichtet, ebenso wie schon andere Familien vor ihm, von der langen Wartezeit in der Halle, in die die Familien gebracht wurden. Er spricht davon, dass die Familie fünf Tage lang keine Informationen über Tathergang oder Verbleib des Leichnams erhalten hat.