Klaus Lieb vom Institut für Resilienzforschung der @uni_mainz macht ein sehr deutliches Statement dazu, Patient:innen mit #LongCovid nicht zu psychologisieren und drängt darauf, Belastungsintoleranz ernst zu nehmen und zu untersuchen. #DGPPN
Belastungsintoleranz ist messbar, auch wenn Standarduntersuchungen keine auffälligen Befunde zeigen.
Ein Belastungs-EKG allein reicht nicht aus.
Hier nochmal zusammengefasst.
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In den Symposien zu #Klima und #psychedelic bei der #DGPPN habe ich nicht nur Dinge gehört, die ich schon kannte (höhere Temperatur macht Menschen im Mittel aggressiver, Grünflächen in der Stadt senken Stress, ...), sondern auch was Neues gelernt. ⬇️
Manche Feinstaubpartikel überwinden die Blut-Hirn-Schranke und erhöhen das Risiko für Depression und andere psychische Erkrankungen, besonders bei jenen, die schon ein höheres Grundrisiko haben. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34750260/
Ein Grund mehr also, sich für weniger #Individualverkehr in unseren Städten stark zu machen. Niemand will an einer vierspurigen Straße wohnen und niemand sollte das müssen. Saubere Luft darf bei. Privileg der Wohlhabenden sein.
Ich war gestern bei der #DGPPN bei einem Symposium zum Thema Patient:innenwohl, Autonomie und Ethik. Da ging es um Zwangsbehandlungen und assisitierten Suizid, aber mir hängt eine ganz andere Sache nach, die damit zu tun hat, wie sehr #MedizinBrennt
Ein 🧵
Wir haben ein klares Vorgehen für Fälle, in denen wir einwilligungsunfähige Patient:innen gegen ihren Willen behandeln.
Was ist aber mit Menschen, die wir nicht behandeln, obwohl sie Behandlung brauchen. Oder die wir nicht so gut behandeln, wie wir könnten, weil #Medizinbrennt
Wie ist das mit ethischen Grundsätzen vereinbar? Wie ist da das Patient:innenwohl berücksichtigt? Brauchen wir neben dem individuellen Vorgehen für Behandlung unter Zwang ein gesellschaftliches für Behandlungsverweigerung oder -aufschub? Wollen wir sowas?
Zum Hintergrund: als Psychotherapeutin habe ich mich auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert und bin auch vielen Menschen mit höherem Gewicht begegnet in dem Zusammenhang. Hohes Gewicht an sich ist keine Essstörung, aber gestörtes Essverhalten bei hohem Gewicht häufig.
Hohes Gewicht erhöht das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen, dafür gibt es reichlich Evidenz. Ob eine individuelle Gewichtsreduktion das individuelle Risiko wieder senkt, ist aber weniger klar. Und es gibt auch keinen* wirklich wirksamen Weg zur dauerhaften Gewichtsreduktion.
Ein 🧵zum Thema #UntersucherBias. Psycholog:innen kennen den, @Karl_Lauterbach offenbar nicht. Wenn ich in einer Studie eine diagnostische Untersuchung plane, dann ist ganz entscheidend, WER die Untersuchung durchführt.
Methodisch sauber ist, dass die Person keinerlei persönliches Interesse am Ausgang der Untersuchung hat. Es sollte ihr völlig egal sein, was rauskommt.
Deshalb darf ich selbst keine diagnostischen Interviews oder Fremdratings in Studien machen, bei denen es um die Wirksamkeit der App geht, an deren Entwicklung ich mitgearbeitet habe. Mir ist nämlich nicht egal, ob die App wirkt.
@Karl_Lauterbach wir müssen dringend mal über #DoubleBind Kommunikation reden.
Bei dieser Art der #Kommunikation werden zwei einander widersprechende Botschaften ausgewählt. Meist passiert das aus unterschiedlichen Kommunikationsebenen, z.B. verbal und nonverbal. 1/x
Typisches Beispiel: Die Körpersprache zeigt deutlich, dass jemand traurig ist, aus dem Mund kommen aber die Worte "Es ist alles bestens." 2/x
In letzter Zeit erleben wir aber von unserem Gesundheitsminister und aus dem @BMG_Bund eine ganz spezielle Art von Doppelbotschaften. Hier findet alles ganz explizit auf verbaler Ebene statt. Das muss man auch erstmal hinkriegen. Chapeau! 3/x
Kann man in einer toxischen Beziehung mit seinem Land sein?Toxische Beziehung - ja das klingt wie Brigitte-Psychologie. Ich nutze den Begriff hier aber trotzdem, weil er verständlich ist. Menschen, die in so einer Beziehung feststecken, fühlen sich hilflos. Allein gelassen.
In einer toxischen Beziehung wird viel gelogen, verschwiegen , vertuscht, getäuscht. Bedürfnisse und Interessen werden ignoriert. Es gibt widersprüchliche Erwartungen, so dass man Dinge nur auf die eine oder andere Weise falsch machen kann. Nie richtig.
Toxische Beziehung kann es in Partnerschaften geben, aber auch zwischen Eltern und Kindern. Gemeinsam ist ihnen, dass es keine Beziehungen auf Augenhöhe sind. Dass es einen stärkeren Part gibt, der seine Interessen gnadenlos durchsetzt.