Kennt ihr schon die Geschichte von dem Pfadfinder, der einen Atomreaktor im Garten gebaut hat?
Lehnt euch zurück, es folgt ein Thread über eine der absurdesten Storys, die ich jemals gehört habe 🧵
Das ist David Hahn, geboren 1976. Schon als Kind war Chemie-begeistert, er verschlingt Bücher über Chemie-Experimente und versucht jedes Element im Periodensystem zu sammeln.
Und David ist wirklich begabt: Als andere Kinder Backpulver-Vulkane für die Schule bauen, pantscht er Nitroglycerin zusammen.
Das ist natürlich nicht ungefährlich: Als er mit rotem Phosphor spielt, verwüstet er sein Kinderzimmer und verletzt sich. Wie die Eltern das finden?
Natürlich nicht gut. Aber: David ist Scheidungskind und Chemie ist sein Ein und Alles. Also wird er zur "Strafe" ins Gartenhäuschen versetzt - damit er niemanden mit seinen Experimenten stört.
Ein schwerer Fehler.
Denn in diesem Gartenhaus wird David seinen Atomreaktor bauen. Die Idee dazu bekommt er bei den Pfadfindern, dort gibt es ein Atomenergie-Abzeichen - das alle belohnt, die etwas über Kernenergie lernen.
David ist begeistert. Und will unbedingt einen Reaktor bauen.
Aber wie macht man so was? Man kann ja nicht einfach Uran bei Edeka kaufen
Er weiß, dass in Rauchmeldern radioaktives Material ist. Also gibt er sich als Lehrer aus und ruft bei einem Rauchmelderhersteller an - er brauche 100 Stück für ein Schulprojekt.
Und er bekommt sie auch!
Stück für Stück puzzelt sich David seine Neutronenquelle zusammen - das Kernstück eines Reaktors. Das Gartenhaus strahlt immer mehr.
Eines Tages will er wissen, wie hoch die Strahlung eigentlich ist - und kauft einen Geigerzähler. Der fängt sofort an wie wild auszuschlagen.
Selbst fünf Häuser weiter ist die Strahlung immer noch messbar. David beschließt, dass so ein Atomreaktor vielleicht doch kein Spielzeug ist und versucht all den radioaktiven Kram zum Müll zu fahren.
Aber auf dem Weg dorthin wird er von der Polizei angehalten.
Als David sie warnt, dass der Kofferraum voll radioaktivem Müll ist, rufen sie das Bomb Squad - denn sie glauben, er hätte eine Atombombe.
David wird festgenommen. Das Problem ist nur: Der Müll ist noch da. Und die Hütte strahlt ohne Ende.
Erst FÜNF Monate später kommt die Environmental Protection Agency und will fachgerecht aufräumen.
Und sie finden: nichts! Davids Mutter hat sich Sorgen gemacht ("Was sollen denn nur die Nachbarn denken?") und alles in den Hausmüll geschmissen.
Der wurde längst abgeholt.
Laut einem offiziellen Statement der EPA, waren durch Davids Experimente 40.000 Menschen radioaktiver Strahlung ausgesetzt.
Die Hütte wird nach langem hin und her abgerissen.
Wenn du die ganze Geschichte nochmal ausführlich hören willst, findest du sie bei "Darwin gefällt das", dem Podcast über die Epic Fails der Menschheitsgeschichte.
Kennt ihr schon die Geschichte der Fledermausbombe?
Im Jahr 1942, kurz nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbor, hat der Zahnarzt (!) Lytle Adams eine Idee, die seiner Meinung nach kriegsentscheidend sein könnte:
Warum schnallen wir nicht kleine Bomben an Fledermäuse?
Diese Fledermäuse, so Adams Idee, könnte man dann in großen Schwärmen über Japan freilassen. Und weil die Tiere instinktiv Schutzräume suchen, setzen sie sich unter die Dächer der Holzhäuser Tokyos. Und dann gehen die Bomben hoch und Tokyo brennt.
Eine wahnsinnige Idee, aber...
Der Zahnarzt Lytle Adams kennt Eleanor Roosevelt, die Frau des damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt.
Und so kommt seine Idee bis ins Weiße Haus und wird freigegeben. Lytle Adams bekommt 2 Millionen US-Dollar (inflationsbereinigt : 30 Mio $), um seine Bombe zu bauen