Das #ZDFMagazinRoyale berichtet über ein internationales transfeindliches Netzwerk mit Kontakten zu Beatrix von Storch. Die AfD-Politikerin hat auch Verbindungen zu einer in Deutschland kaum bekannten, aber überaus umtriebigen christlich-aristokratischen Gesellschaft. Thread 👇
Die Gesellschaft zur Verteidigung von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP) wurde 1960 in Brasilien gegründet und war eine wichtige Stütze des damaligen rechten Militärregimes.
Die Verhinderung einer Agrarreform in Brasilien ist seit jeher eines der Hauptanliegen der Organisation. Diese verstoße gegen das göttliche Recht des Eigentums. Der Versuch gegen Eliten und den Großgrundbesitz zu rebellieren, komme laut TFP einer Rebellion gegen Gott gleich.
Das TFP-Netzwerk sieht sich als Vorkämpfer einer konservativen „Konterrevolution“, will die hierarchischen Strukturen des Mittelalters wiederherstellen und fordert eine Rückkehr zur Monarchie.
Mittlerweile gibt es auch in den USA und in Europa zahlreiche TFP-Organisationen. Beatrix von Storch und ihr Ehemann Sven von Storch sollen seit mindestens 20 Jahren enge Kontakte zu dem Netzwerk haben.
Einer der zentralen Ideologen der Gesellschaft ist Paul von Oldenburg, der Cousin von Beatrix von Storch. Er leitet das Brüsseler Büro der TFP Europa.
Die von Storchs hatten im Juli 2021 ein Treffen im Instituto Plinio Corrêa de Oliveira in São Paulo. Das Institut wurde nach dem Gründer der TFP benannt und gilt als einer der wichtigsten Standorte des ultrakonservativen Netzwerkes.
Dort trafen sie die beiden Vertreter*innen der brasilianischen Königsfamilie Orleans-Braganza, die eine Wiederherstellung monarchistischer Strukturen fordert und enge Verbindungen zu Präsident Bolsonaro pflegt.
Heute kämpft die TFP schwerpunktmäßig gegen Abtreibungsrechte, die Ehe für alle & eine vermeintliche Genderideologie. Über ein Fundraisingsystem soll die TFP zwischen 2009 und 2018 mehr als 103 Millionen Euro im Kampf gegen eine liberale Genderpolitik in Europa investiert haben.
Hintergründe zu Beatrix von Storchs Engagement in Brasilien und ihre Verbindungen zum TFP-Netzwerk gibt es auch in meiner Recherche für die @tazgezwitscher. taz.de/AfD-Abgeordnet…
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43 Stunden nach seiner Wahlniederlage hat sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro gerade zum ersten Mal öffentlich geäußert. Die Rede dauerte stolze zwei Minuten - und könnte ein Situation noch weiter aufheizen. Ein Thread 👇
Bolsonaro verurteilte in keiner Weise die rechten Straßenblockaden, die derzeit im ganzen Land stattfinden. Im Gegenteil: Er sagte, "die populären Bewegungen" seien Folge von "Wut und einem Gefühl von Ungerechtigkeit über den Wahlprozess".
Er nannte die Proteste "friedlich", sagte aber seine Anhänger*innen sollten keine "Methoden der Linken" anwenden, "die immer der Bevölkerung schaden."
Ein Brasilianer, mutmaßlich Neonazi, hat gestern versucht, Argentiniens Ex-Präsidentin Cristina Kirchner zu ermorden. Weil das häuft untergeht: Brasilien hat eine sehr aktive und gefährliche Neonaziszene. Ein Thread.
Vor allem im Süden des Landes, wo viele deutschstämmige Brasilianer*innen leben, sind Neonazigruppen stark. Aber auch in anderen Teilen des Landes organisieren sich Nazis in meist klandestin agierenden Gruppen. g1.globo.com/google/amp/fan…
Als Reaktion auf antirassistische Proteste marschierten z.B. im vergangenen Jahr Neonazis in São Paulo auf, zeigten den Hitlergruß und ein Banner mit dem Slogan: „Weiße Leben zählen".
Ich habe in Berlin @SF_Moro interviewt. Mit zweifelhaften Methoden brachte er als Richter Ex-Präsident Lula hinter Gitter, er war Bolsonaros Justizminister und zieht nun selbst als Präsidentschaftskandidat in den kommenden Wahlkampf. Einige Beobachtungen 👇🏼
Moro sieht sich in keinerlei Verantwortung für die chaotische Situation in Brasilien. Die Verurteilung Lulas und der Wahlsieg Bolsonaros seien zwei separate Ereignisse gewesen, die in keinem direkten Zusammenhang zueinander stünden.
Bolsonaro hat nie einen Hehl daraus gemacht, was er ist und wofür er steht. Warum Moro trotzdem sein Minister wurde? Bolsonaro sei “ein bisschen exotisch” gewesen, aber er habe geglaubt, dass er sich im Amt mäßige. Deshalb habe er die Nominierung als Justizminister angenommen.
Nazis in Brasilien? Nach mehreren Zwischenfällen diskutiert das Land derzeit heftig über Naziideologie, Holocaust-Relativierung und Antisemitismus. Was ist passiert? Und was hat das mit der Bolsonaro-Regierung zu tun? Ein Thread. 👇
In einem Podcast sprach sich der YouTuber Monark für die Legalisierung einer Nazipartei in Brasilien aus. Außerdem erklärte er, Judenhasser müssten das Recht haben, Juden zu hassen. Nach einem riesigen Aufschrei wurde er gefeuert und entschuldigte sich.
Gestern soll der rechte Journalist Adrilles Jorge während einer Debatte, wo er den Nationalsozialismus und Kommunismus gleichsetzte, den Hitlergruß gezeigt haben. Er bestreitet die Vorwürfe.
Uma alerta importante: O racista e negacionista do Holocausto alemão Nikolai Nerling fugiu de inqueritos para o Brasil e pretende ficar no país. Quem é ele? Porque ele é tão perigoso? Sigam o fio 👇
Nerling é um antisemita e racista que atua como videoblogger com o nome „Der Volkslehrer“ (O professor do povo) desde 2017. Trabalhou como professor em uma escola primaria em Berlim, mas foi demitido em 2018.
Na Alemanha, vários inquéritos o aguardam. Nerling teme que seja preso caso volte para a Alemanha. Por isso quer “esperar e ver no Brasil como as coisas se desenvolvem” lá.
Muitas pessoas estão postando em suas redes sociais o logo do movimento Antifa, que tem origem alemã. Aqui vai uma thread explicando a história por trás disso.
O primeiro esboço foi feito em 1932 por Max Gebhard. Ele estudou na famosa escola de Bauhaus e se afiliou ao Partido Comunista (KPD). Em resposta aos ataques de nazistas, o KPD anunciou a Ação Antifascista para combater o crescimento de Hitler e o desenho do Gebhard virou o logo.
As duas bandeiras representavam a união entre o Partido Comunista (KPD) e o Partido Social-Democrata (SPD). Porém, essa coalizão não foi bem sucedida, e Hitler tomou posse, onde muitos comunistas e social-democratas foram mortos.