Ich wollte mich nicht zu sehr mit der WM beschäftigen und hatte auch (möglichst) gemieden, Artikel über Kamada in der japanischen Presse zu lesen, was ich aber nach Japans Ausscheiden nun doch tat. Wenn ich seine Aussagen nun zusammenfasse, dann blieb folgendes bei mir ⬇️
1. Er ist nicht mit seiner Leistung zufrieden. Aufgrund seiner Leistungen und erzielten Tore für die #SGE, sowohl auf Liga, als auch auf CL Ebene, war er davon ausgegangen, dass er auch während der WM dazu in der Lage sein wird, was aber bekanntermaßen nicht der Fall war. ⬇️
2. Er lernte dabei den Druck und die Last, für sein Land zu spielen, kennen. Der Umgang mit den großen Erwartungen an ihn. Durch diese erstmalige Erfahrung hat sich seine Sichtweise zur Nationalmannschaft/WM geändert. Er spricht über seine Leistung im Spiel gegen Deutschland ⬇️
wo er nach der ersten Hälfte dachte, es sei sein, seit längerem, schlechtestes Spiel. Der Druck, ihm sei es (in seiner Rolle) nicht gestattet, einfache Fehler zu machen. Seine Rolle = derjenige, der sich und anderen ermöglicht Tore zu schießen. Er spürte die Hoffnung der ⬇️
Menschen, er würde dazu in der Lage sein. 3. Sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, selbst wenn er dafür Opfer (im Spiel nach vorne) erbringen muss. Er schildert in einem Interview eine Situation aus dem Turnier, in der Japans dritter Torhüter, Eiji Kawashima, der mit ⬇️
mit seinen 39 Jahren keine Aussicht auf ein weiteres Turnier und als Nr.3 so gut wie keine Einsatzchancen haben würde, voller Leidenschaft, unter Tränen seinen brennenden Wunsch, bei diesen Turnier erfolgreich zu sein, mit seinen Mitspielern teilte. Auch spricht Kamada über ⬇️
seine Gefühle während des Elfmeterschießens hilflos vom Spielfeldrand zuschauen zu müssen - als Folge seiner Auswechslung - aufgrund seiner Unfähigkeit, die volle Leistung, hinsichtlich seiner Torgefahr, abzurufen. Sein genereller Karrierefahrplan hat sich wohl nicht geändert, ⬇️
aber der Ansatz. Im September sagte er noch: "Die Nationalmannschaft ist wichtig für mich, aber für mich ist der Verein was ganz besonders. Ich möchte in einem Top Verein, zur Stammkraft werden und um den CL Sieg spielen. Das ist mein höchstes Ziel in meinem Fußballerleben." ⬇️
Diesmal resümierte er mit den folgenden Worten: "Ich gehe davon aus, dass das Turnier in 4 Jahren, für mich das letzte sein wird. Für mich ist der Verein am wichtigsten, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt spiele ich noch nicht bei dem Verein, nach dem ich strebe und ich bin mir ⬇️
dessen bewusst, dass es mir an tatsächlicher Kraft und Fähigkeit bei diesem Turnier gefehlt hat. Deswegen möchte ich mich unbedingt bei solch einem Team, das ich anstrebe, durchsetzen und basierend drauf die nächste WM bestreiten." In einem anderen Interview sprach er auch im ⬇️
Allgemeinem davon, dass die japanische Mannschaft nur erfolgreicher sein kann, wenn sich mehr Spieler auf höherem Niveau im Vereinsfußball etablieren können und er hierbei vorangehen und die N11 anleiten möchte. Für mich klingt das nach Abschied im Sommer, aber nicht zu ⬇️
irgendeinem geldbevorzugten Verein. Ich persönlich hoffe mittlerweile, dass die Entscheidung er zu einem sehr späten Zeitpunkt fällt, a) sodass keine Unruhe/Druck wegen eines feststehenden Wechsels entsteht und er eine schlechte RR spielt. b) die Motivation hoch bleibt und⬇️
er seine Höchstleistung abruft, um ein Angebot eines Traumvereins zu bekommen. c) evtl. sich nicht die Top 3 Wunschvereine sich bei ihm melden, gleichzeitig die SGE solch eine Leistung abliefert, sodass eine Verlängerung zuerst einmal als sinnvoll erscheint 😜 ich träume da ⬇️
weiter, solange die mehrgewichtige Dame noch nicht gesungen haben wird. Noch eine ganz andere Sache. Mein persönlicher Held ist der Torwart Shuichi Gonda. Er hat vor einigen Jahren eine Depression überwunden und hat sich wieder für dieses Turnier ins Tor zurück gekämpft. ⬇️
Ich war über sein Interview gestolpert. Leider ist der Großteil hinter der Pay-wall, aber die Anfangsseite schildert schon den Druck, die Angst, Antriebslosigkeit, Scham. Dieser Druck, den Kamada beschreibt, lastet natürlich auch jederzeit auf der Nr.1 im Tor. Respekt!
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Ich möchte euch heute jemanden vorstellen, der eine wichtige Stütze für #SGE@sagantos24 ist. Sein Name ist Taro Nakamura und er ist ein ehemaliger Klassenkamerad Kamadas, mit dem er gemeinsam an die Higashiyama High School ging und auch dort Fußball spielte. Nicht nur das, 1/
er ist auch sein bester Freund und managt und unterstützt den Profi seit zwei Jahren (in allen privaten Angelegenheiten).
„Es war im Frühjahr 2011, als wir für die erste Mannschaftsbesprechung auf dem Sportplatz der Higashiyama Schule standen. Er hatte einen Trainingsanzug 2/
von Gamba Osaka an und eine fesche Cap auf. Ein Jugendlicher, der dort saß, seine Kopfhörer aufhatte und Musik hörte, während wir auf den Besprechungsbeginn warteten. Es war Kamada.“ Nakamura erinnert sich, wie er verdutzt und interessiert, mehrmals zu ihm hinüberschaute. 3/
#SGE Daichi Kamadas Vater gab in einem Interview Einblicke in die Kindheit seines Sohnes. Einiges kennen wir bereits aus anderen Artikeln, aber es gibt auch mir/uns bislang unbekannte Momente. Der Grund, warum ich Artikel über Kamada übersetze, ist, weil es mein großer Wunsch 1/
ist, irgendwie dazu beizutragen, dass er seinen Vertrag bei uns verlängert. Hierbei geht es bestimmt auch ums Geld, aber ein großes Thema in seinem Leben war und ist die Anerkennung durch die Fachwelt und nicht zuletzt die Fans. Ich hoffe, wir werden ein Zeichen setzen, sei 2/
es eine Geste der Fans während oder nach einem Spiel, die ihn erreichen wird. Vielleicht so etwas wie die Hinti Rufe in der Daichi Version. Unabhängig davon, ob das klappen wird, möchte ich durch mein Übersetzen meinen Beitrag leisten und möglichst vielen Adlern, Daichi 3/
(Fortsetzung) Natürlich gibt es noch viele andere Spieler, die stoisch an ihrem Rhythmus festhalten. Was an #SGE Hasebe wirklich besonders ist, er ist in der Lage, einerseits vollständig seinen Rhythmus beizubehalten und gleichzeitig aber auch seine Zeit für andere 1/
einzusetzen. Um seinen, damals vereinslosen Freund Baba zu helfen, rief er mehrmals seinen Berater Thomas Kroth und schlüpfte dadurch in die Rolle eines Spielerberaters. Es ist anzumerken, er tat das, obwohl er selbst sich damals in Wolfsburg, inmitten eines nicht ganz 2/
einfachen Kampfs um einen Stammplatz befand.
Kroth hatte ein Probetraining bei Wiesbaden in der 3. Liga vermittelt und Hasebe telefonierte hierfür täglich mit den Beteiligten.
Baba erinnert sich: „Mako-chan (das japanische Äquivalent zu -chen/-lein oder -inho) telefonierte 3/
Yuta Baba (Jahrgang 1984), ein ehem. Fußballprofi, spielte gemeinsam mit #SGE Hasebe in der U19/20 Japans, woraus sich eine Freundschaft entwickelte. Als er im Jahre 2010 bei mehreren Europäischen Clubs, u.a. F. Düsseldorf vorspielte, bot sein Freund Makoto ihn an, bei ihm 1/
in Wolfsburg vorübergehend zu wohnen. Baba verriet dem Magazin NUMBER folgendes aus dessen Leben: "Makotos Tagesablauf war strikt durchgeplant und da war ich nun. Immer am frühen Nachmittag, hielt er Mittagschlaf. Er zog die Vorhänge zu, steckte sich Stöpsel ins Ohr und 2/
stellte den Wecker. Vermutlich wollte er nicht durch andere Geräusche gestört werden, aber er sagte, er höre den Wecker trotzdem." Trotz der Anwesenheit seines Jugendfreunds aus Japan, hielt er strikt an seinem Tagesplan fest. Selbst mitten im Gespräch sagte er plötzlich, 3/
Zu #SGE Makoto Hasebe gibt es im Vorfeld zur Nominierung des WM Kaders einige interessante Aussagen. 1. durch Keisuke Honda (ehem. Nationalspieler) der in einer Live Sendung forderte, Makoto mit zur WM zu nehmen. Dies begründete er damit, dass die derzeitigen zentralen Spieler 1/
zu jung und unerfahren seien. Es gäbe gewisse Situationen, in denen (bei so einem Turnier) Erfahrung gefragt sei. Dabei verwies er auf die Tatsache, dass
der N11 Trainer Moriyasu ihn bereits bei den letzten beiden Länderspielen dabei haben wollte. Allerdings fand diese 2/
Sendung zu einem Zeitpunkt statt, als die Diagnose zu Hasebes Verletzung noch nicht bekanntgegeben worden war. Zur generellen Diskussion, ob Hasebe nun als Staff beim Turnier dabei sein soll, äußerte sich Shoji Jo (ebenfalls ehem. Nationalspieler) folgendermaßen: "Ich bin 3/
Im Sportteil des Nachrichtenmagazins auf TV Asahi wurde heute ein kurzes Interview mit #SGE@sagantos24 ausgestrahlt. Der ehemalige Bundesligaspieler Atsuto Uchida nimmt einzelne Spieler der japanischen N11 unter die Lupe und ist extra nach Deutschland geflogen, um ein 1/
ein Interview mit Kamada zu führen. Hierzu trafen sie sich in der Lohberg-Schänke, wo Kamada auf Deutsch ein stilles Wasser bestellte. Lustig war, dass ein Fan (wahrscheinlich ein Kind) in ihre Richtung "Kamada!" rief und Uchida daraufhin lachte (in Japan ist es üblich, zum 2/
an Namen noch -san hinzuzufügen. Nur den Namen zu rufen ist höchstens Älteren oder Vorgesetzten/Höhergestellten gestattet) und Kamada daraufhin trocken antwortete: "Zumindest passiert es nicht mehr, dass ich versehentlich Hasebe gerufen werde (lach)" - im ersten Teil des 3/