Aus aktuellem Anlass.
Ich erwarte von neuen Mitarbeiter*innen zwei Dinge: 1) Vorstellung mit Name und Funktion und zwar selbstständig ohne Aufforderung 2) Wissen wie man einen Notruf absetzt und wo das Material für die erste Hilfe zu finden ist #Berufsanfang
Zu 1)
Ich bin wirklich ein geduldiger Mensch, und ich gebe allen eine zweite und manchmal auch dritte Chance. Ich würde mal sagen das trifft nicht auf alle meine Kolleg*innen zu. Wenn man bei denen unten durch ist, ist man durch. Das ist nicht nett, aber so ist es nun mal.
Es ist überhaupt kein Problem, wenn man sich aus Versehen mehrfach vorstellt. Spätestens beim dritten Mal hat man einen schönen Eisbrecher und ich weiß sehr gut, wie es ist „der Neue“ zu sein. Es nervt tierisch sich überall vorzustellen, aber auch das ist nun mal so.
Zu 2)
Hier im Krankenhaus kann man nicht die 112 wählen. Also kann man schon, aber das macht keinen Sinn und wird auch nicht funktionieren. Es gibt hausinterne Notrufnummern für den Reanimationsnotfall. Die Nummer sollte man in Erfahrung bringen.
Es kann sehr schnell passieren, dass man in ein Zimmer rein kommt und dort eine Person leblos auf dem Boden liegt. Und bei der aktuellen Situation im Gesundheitswesen, kann es gut passieren, dass man laut „Hilfe!“ ruft und einfach niemand einen hört - weil niemand da ist.
Dann ist es gut, wenn man bereits ein Konzept hat, was man als Nächstes tun muss.
Eigentlich sollte so etwas im Rahmen der Mitarbeitereinführung besprochen werden. Die Praxis zeigt, dass man auch da offensichtlich auf Eigenverantwortung setzt. 🙃
Wenn man das richtige Handeln in so einer Situation nicht weiß und dann wirklich in so eine Situation gerät und komplett hilflos und überfordert ist, ist das eine extrem unschöne ggf. traumatisierende Erfahrung, die ich jeder und jedem gerne ersparen würde.
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Aus rationaler, wissenschaftlicher und ökonomischer Sicht müssten alle in Innenräumen FFP2 tragen, bis wir bessere Impfstoffe und/oder sich die Situation zB in Kinderkliniken, Schulen etc. entspannt.
Als Folge von Desinformationskampagnen ist das nicht mehr vermittelbar.
Ich kann mich nicht erinnern, so etwas erlebt zu haben.
Wir wissen ganz genau, was man eigentlich tun müsste, aber einfach weil niemand mehr Bock auf Masken hat und bereits so viele Unwahrheiten im Umlauf sind, gewinnt jetzt die Vogel-Strauß-Taktik mit allen Konsequenzen.
Als Arzt, habe ich das bereits des Öfteren bei Patientinnen und Patienten erlebt. Gegen besseres Wissen und alle Evidenz der Wissenschaft wurden dann völlig irrationale Entscheidung getroffen. Dies hatte immer nur individuelle Konsequenzen und war trotzdem schwer auszuhalten.
Wenn ich aus persönlichen Gesprächen mit Kolleg*innen mehr über die defizitäre Versorgung weiß, als die Gesundheitsministerin des Bundeslandes - was sagt das über die Kommunikationspolitik und Führungsstrategie? #VogelStraußTaktik#KinderMedizinBrennt#Kinderkliniken
Ich hoffe ja insgeheim, dass solche Statements der Beruhigung der Bevölkerung dienen sollen und man sich eigentlich der Dramatik der Situation bewusst ist. Weil ich miterlebt habe wie Laschet und Laumann das Ding in NRW an die Wand gefahren haben, zweifle ich aber daran.
Ich glaube, dass diese Kultur, der Speichellecker und Ja-Sager dazu führt, dass auch politische Entscheider sich irgendwann in einer Blase befinden, in der sie wirklich denken, dass sie die Lage im Griff hätten. Weil es niemanden mehr gibt, der ehrlich sagt, was Sache ist.
Ich möchte noch eine Leseempfehlung und eine Hörempfehlung loswerden.
Keine leichte Kost, aber ein realistisches - nicht dramatisierendes - Bild.
Für zwei sehr große #Kinderkliniken in NRW kann ich sagen - es ist genau so wie dort beschrieben. zeit.de/zeit-magazin/f…
Zum hören empfehle ich diesen Podcast über einen Wunderheiler, der verzweifelten Eltern genau die Dinge sagte, die sie hören wollten.
Und am Ende war ihr Kind tot - und hätte mit der richtigen Therapie vielleicht überleben können. podcasts.apple.com/de/podcast/90-…
So traurig es ist - das eine (Abkehr von der Wissenschaft hin zu Esotherik) hat mit dem anderen (überfüllte Kinderkliniken) mehr gemeinsam, als man erstmal denken würde.
Wir brauchen eine klare Kante gegenüber wissenschaftlichem Unsinn, Desinformation und FakeNews.
Als Mediziner zermartert man sich schon über vermeintlich simple Dinge den Kopf. Ganze Kongresse gibt es zum Beispiel nur über die richtige Flüssigkeitstherapie.
Und dann kommen so ein paar Amateure, die aus einem wilden Haufen an Diagrammen eine Erleuchtung zusammen schustern.
Selbst hochkomplexe Zusammenhänge liegen für sie glasklar auf dem Tisch. Und das zeigen Sie dann bei Telegram und Youtube, weil alles ganz eindeutig ist und am Ende ist die Impfung an allem Schuld.
Weil das so schön einfach ist und alles erklärt, lassen sie nichts anderes zu.
Es wird nicht mal erwogen, dass es andere Ursachen für eine massive Übersterblichkeit gibt. Alles wird in ein möglichst einfaches Schema gepresst, als Wahrheit verkauft und die Willigen schlucken es dankbar.
Es ist so widerlich. Ich kann das kaum ertragen.
Liebe Retter*innen, aus aktuellem Anlass: tut alles für den Wärmeerhalt!
Hypothermie tötet.
Blizzard Heat/Readyheat, warme Infusionen, RTW volles Rohr vorheizen (Türen zu!!), Feuerwehr fragen - die haben manchmal noch alte warme Scheinwerfer ohne LEDs. Nutzt alles was geht!
Die tödliche Trias bringt die Leute nicht am Unfallort um, sondern in den 24-48h danach. Während ihr Euch auf die Schulter klopft, wie geil ihr das Polytrauma gerettet habt, verbluten die uns im OP.
Das gilt es präklinisch zu verhindern!
Wärme, Wärme, Wärme.
Es ist nicht fancy, es ist nicht Clamshell, es ist nicht aus Amerika. Es ist einfach nur Wärme, aber es ist eine der komplexesten Herausforderungen und es ist so, so wichtig.
Wenn Euch im T-Shirt das Wasser von der Stirn läuft, ist es gerade richtig.
Ich hoffe ihr bleibt gesund. Wenn nicht, richtet Euch darauf ein, dass PPPP passé - also vorbei - ist.
PPPP? Pronto und premium vom Professor persönlich.
Das ist vorbei. Macht euch da keine Illusionen.
Ein Hilfethread falls ihr jetzt in die Klinik müsst.🧵
Rechnet mit viel Wartezeit, wenn ihr in die Klinik kommt. Bringt was zu essen mit, es könnte dauern bis ihr was zu essen bekommt und dann wird es ein Graubrot mit einer aufgerollten Käsescheibe sein, alternativ Streichwurst. Ihr werdet eure Ansprüche massiv runter fahren müssen.
Die Gebäude sind größtenteils Bausubstanz aus den 50er bis 70er Jahren. Es ist laut und hellhörig und hell. Nehmt eine Schlafmaske und Oropax/In-Ear-Kopfhörer mit. Ihr werdet auf einer abwaschbaren Knastmatratze liegen, nehmt euch wenigstens ein bequemes Kopfkissen mit.