Journalisten fragen oft: Kann man im Vergleich zum letzten Jahr 2022 eine Zunahme der Belastung der Atemluft durch Holzofen-Rauchgase erkennen? Unsere Daten aus einem Wohngebiet in #Stutensee sagen: Ja, kann man. 🧵👇#holzofengate
Die monatliche Anzahl der Belästigungstage hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Ein Belästigungstag ist ein Tag, an dem deutlich erhöhte PM2.5-Immissionen im Zusammenhang mit Geruchsbelästigung bestimmt werden. Im Nov. & Dez. 22 lag die Zahl höher als 2021
Die Auswirkungen im Dezember 2021 im Vergleich zu 2022: Die Anzahl der Holzrauch-Belästigungstage hat von 11 auf 19 zugenommen. Die Atemluft ist oft an den Abend- & Nachtstunden durch Rauchgase belastet.
Ebenso verzeichnet man im Vergleich zu 2021 in 2022 einen um 33% höheren PM2.5-Immissionsmittelwert (über den Monat). Ebenso: höhere Anzahl an Überschreitungstagen des Tagesmittelwerts (WHO-Richtwert & EU-Vorschlag 2030). Der Wetterumschwung am 21.12.22 half sehr.
Das Problem: Es gibt aktuell keine PM2.5-Immissionsgrenzwerte als Tagesmittel. "Nur" einen WHO-Richtwert. Der bestehende Jahresmittelwert PM2.5 wurde 2022 hier nicht überschritten. Dieses regulatorische Problem zeigt: #holzofengate muss auf der Emissionsseite gelöst werden.
Die abendlich/nächtliche Belastung der Atemluft mit lungengängigem (submikronem) Feinstaub wird v.a. in der z.T. sehr hohen Anzahlkonzentration deutlich. Die sehr kleinen Partikeln schlagen sich wenig im PM2.5-Wert nieder. Belastungsmuster sind klar zu erkennen. #holzofengate
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Unsere Schadstoff-Immissionsmessungen sind keine "Pseudowissenschaftliche Hetze gegen Holzheizen", sondern klar belegte Fakten, die man nachlesen könnte, wenn man sich seriös und sachlich damit befassen würde. #holzofengate
Der Autor schrieb mich auf LinkedIn an (Zitat)
"gerne würde ich Ihre Argumentation zu den Holzabgasen mal lesen - endlich mal jemand, der sich mit der Materie fachlich wirklich auskennt. Vielleicht kann ich davon dann auch was an meine Leser weitergeben? Viele Grüße!"
aus der interessierten, freundlichen Anfrage, die ich sachlich detailliert, beantwortete wurde dann der "Holzofen-Hasser" "Nachbarschaftsstreit" und die "Pseudowissenschaft". Mit welchen Karten spielt @forstpraxis_de?
Heute sprach ich mit dem @Umweltbundesamt über "Holzfeuerungen in Wohngebieten". Diese kann eine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen.
Wir tauschten uns zu mehreren Problemfeldern dieser vielschichtigen Problematik aus.
Durch Einleitung der Rauchgase in die Rezirkulationszone von Gebäuden breiten sich Rauchgase lokal bodennah aus & verunreinigen die Atemluft im direkten Wohnumfeld zeitweise sehr massiv. Sie können in zahlreiche Wohngebäude über technische Lüftungssysteme eindringen.
Neben dem Thema der Immission wurde das Problemfeld #Schornsteinfeger angesprochen: Ungenügende Kontrollen des Realbetriebs, Vertuschung von Brennstoffmissbrauch (zum Schutz der Kunden) und Ableitbedingungen der Rauchgase wurden konkret benannt
In #Stutensee wurden mehrere Holzöfen so installiert, dass die gesundheitsschädlichen Rauchgase in die Rezirkulationszone der Gebäude eingeleitet werden. Folge: Bodennahe Verteilung der Rauchgase, die dann über Lüftungssysteme in zahlreiche Nachbarhäuser eindringen. #holzofengate
Die Novellierung der 1. BImSchV sollte hier Abhilfe schaffen - doch weit gefehlt! Das Einleiten der Rauchgase in die Rezirkulationszone von Gebäuden ist für Bestandsbauten (durch 1 Schlupfloch) weiter zulässig. Die Novellierung der 1. BImSchV ist ungenügend.
So wurde nun unmittelbar neben die bekannte Problem-Anlage eine weitere Anlage errichtet, deren gesundheitsschädliche Abgase ebenfalls in die Rezirkulationszone eingeleitet werden.