„Finland is at war“ Dieser Satz sorgt laut Autorinnen zahlreicher Kommentare für Betroffenheit bei ihnen. Der Ursprung dieses Satzes ist nicht etwa eine Entwicklung der aktuellen Konflikte, sondern ein zentraler Teil des finnischen Lehrfilms „Taistelukenttä 2020“. Ein Video von einer Nachrichtensendung mit einem Mann der vo
Die Betroffenheit ist zum Teil dadurch verursacht, das die Moderatorinnen allesamt wirklich beim Fernsehen oder Radio arbeiten. Es sind also aus dem Alltag bekannte Stimmen, die plötzlich in diesem Film den Ausnahmezustand ankündigen. Ein gelungenes Detail.
In 19 Minuten zeigt dieser Film den Angriff einer nicht näher genannten Nation auf finnischen Boden. Beginnend mit Angriffen auf zivile Infrastruktur durch Angriffe auf Computersysteme und die Stromversorgung sowie ein Luftlandeangriff auf ein Flugfeld. Beinahe prophetisch. EIn Landschaftsbild unter dem in Untertiteln auf Englisch stEin Bild mehrerer newaffneter Personen die über ein Rollfel
Danach eskaliert der Konflikt zusehends, bis es schließlich zu einer finnischen Gegenoffensive kommt, welche den Feind erfolgreich aufhalten kann. Der Film zeigt anhand zahlreicher Beispiele die militärischen Fähigkeiten der finnischen Streitkräfte. Ein Mann in Uniform und mit Kopfhörern auf sitzt in einem R
Marine, Heer und Luftwaffe kriegen jeweils ihre Möglichkeiten zu zeigen was sie können. Wir sehen wie auf See Minensperren ausgelegt werden, es gibt einen Luftkampf zwischen finnischen F-18 und den Flugzeugen der unbekannten Nation und das Heer glänzt mit Panzern und Infanterie. Zwei Schiffe auf offenem Meer. Darunter steht "Die FlotZwei startende Jets. EIn Soldat der aus einem Schützenpanzer steigt.
Der Film ist bewusst keine Werbung. Er ist viel mehr ein Film, der eben jenen Wehrpflichtigen gezeigt wird, damit sie wissen, wie sich ihr Land verteidigen würde. Wo ihr Platz in diesem Kampf wäre und was die anderen Teile der Streitkräfte währenddessen tun.
Aber er ist auch ein Zeichen an die Bevölkerung. „Wir wissen das wir bedroht werden, aber wir können uns verteidigen. Mit eurer Hilfe und eurem Rückhalt.“ Mit diesen Worten wendet sich Oberst Raitasalo vom finnischen Defence Command am Ende des Videos an die ZuschauerInnen.
Während ich den Film geschaut habe, spukte mir die ganze Zeit ein Gedanke im Kopf rum: „Warum haben wir so was nicht?“ Ein Film, in dem gezeigt wird, wie Deutschland sich verteidigen würde. Die ersten 48 Stunden nach einem Angriff auf die Bundesrepublik.
Bei meiner Suche nach eben solchen Erklärstücken bin ich immer wieder in auf die alten Classix-Vidoes auf dem Bundeswehr-YouTubekanal gestoßen. Den Berichten über alte große Übungen und Manöver mit Rotland gegen Blauland.
Natürlich gibt es auch viele Videos über moderne größere Übungen, aber die sind allesamt mehr Reportagen als Lehrfilme. Da ist nichts schlechtes dran, das wollen sie ja auch sein, aber ich glaube ein FIlm wie „Taistelukenttä 2020“ wäre im LV/BV-Setting langsam angebracht.
Das modernste Äquivalent das ich dazu finden konnte war das Video zum KSK vom Tag der Bundeswehr. Ein erstklassiges Video, aber eben mit Fokus auf die Spezialkräfte und eher Werbung als Lehrfilm. Jäger Dosenkohl wird sich in diesem Video wohl eher weniger wiederfinden.
Dabei wäre ein Video das den Ansatz der Verteidigung verständlich wie ein Lehrfilm wiedergeben würde ein unglaublich nützliches Tool in der Kommunikation. Sowohl nach außen wie auch nach innen.
Das Zauberwort hier heißt Resilienz. Wenn die eigene Bevölkerung weiß das und im besten Falle wie sie verteidigt wird, kann das dafür sorgen das sie ruhiger bleibt und besser auf solche Situationen reagiert.
In „Battlefield 2020“ wird eindrücklich vermittelt, das sich die finnische Regierung der Bedrohung bewusst ist und das jede*r seinen/ihren Teil leisten muss, um das Land zu verteidigen. Aber es gibt einen Plan und Männer und Frauen die bereit stehen um das Land zu verteidigen.
Der Film bietet ebenfalls eine gute Möglichkeit für angehende RekrutInnen sich bewusst zu werden wofür sie dienen. Einen Einstiegs- und Diskussionspunkt. „Wo sehen sie sich da?“ „Was würden sie machen?“ "Was machen die anderen?"
Ich will nicht sagen das es eine leichte Sache wäre so einen Film zu drehen. Laut Aussage der Finnen hat es 4 Jahre gedauert bis der Film fertig war. Aber er ist ein wichtiges Lehrmittel und eine eindrucksvolle Botschaft nach außen.
Eine detailliertere Auswertung des Films findet man in einem hervorragenden Thread von @CorporalFrisk
Zu sehen gibt es den Film hier, englische Untertitel sind vorhanden. Mich würde interessieren was die Meinungen von #MilTwitter zu dem Thema sind. Brauchen wir auch so einen Film oder wenigstens etwas ähnliches? Vor allem mit Blick auf LV/BV?

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