Das Interview von @vkaramurza mit @AliceBota in der aktuellen @zeitonline ist lesenswert, nicht zuletzt, weil es etwas über das politische Programm von einem der prominentesten Vertreter des anti-Putin Lagers verrät.
Ein paar Beobachtungen.
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1) Kara-Murza spricht davon, dass Putin diesen Krieg verlieren muss, spricht von "Putins Aggression". Bereits auf der Pressekonferenz nach seiner Freilassung wurde er für seine Trennung zwischen dem Putin-Regime und 🇷🇺scharf kritisiert. Er bleibt bei dieser Formulierung.
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2) Er äußert sich nicht zu den westlichen Sanktionen und wird auch nicht danach gefragt. Bemerkenswert, schließlich war es, auch aus der Ukraine, eine der Hauptkritikpunkte an seiner PK, auf der er forderte, dass "gewöhnliche Russen" nicht unter Sanktionen leiden sollten.
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"Niemand weiß das, wer der Verursacher ist." Das ist pro-russische Desinformation in Reinform, der Sie in Ihrer @phoenix_de-Runde ein Forum bieten, liebe @AnkePlaettner. Durch die Einladung von Verschwörungstheoretiker Stefan Luft versetzen Sie diesen in die Rolle eines 1/5
"Experten" und damit tragen Sie und Ihre Redaktion direkt Verantwortung für die Verbreitung und Legitimation von menschenverachtender Desinformation. Hier werden auf zynische und ekelhafte Weise Kriegsverbrechen angezweifelt, ein genozidaler Krieg wird relativiert. Was hat
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das in einem seriösen Format zu suchen? Es ist ein absolutes Armutszeugnis, dass @phoenix_de nichts aus der Zeit von 2014-22 gelernt hat. Zur Erinnerung: damals war Ihr Russland-"Experte" vom Dienst der Gazprom-Lobbyist Alexander Rahr, der jetzt (surprise!!) in Moskau 3/5
Ich habe gerade @a_magazova|s Text über die russischen Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung in Wowtschansk gelesen. Das ist so abgrundtief böse, was dort geschieht. Völlig ungerührt spricht sich derweil Ute Finckh-Krämer (SPD) dagegen aus, der Ukraine eine effektive 1/4
Selbstverteidigung zu ermöglichen und schwadroniert von der Notwendigkeit von diplomatischen "Hintegrundgesprächen" mit China. Ich weiß nicht, ob das Dummheit, Verblendung, eine extreme Form der Realitätsverweigerung oder eine Mischung ist. Aber es zeugt von einer derartigen
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Empathielosigkeit gegenüber den Opfern eines Angriffskriegs, das einem die Worte fehlen. Was ist mit der Würde der Opfer? Wie kann man die Realität, in der sie leben müssen, so negieren? Weil man nicht von eigenen Lebenslügen lassen will? Woher kommt diese Selbstbezogenheit?
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My first visit to @yadvashem today and who would be our guide but Jana Marcus, daughter of Holocaust survivors, and friend of my great friend and colleague @ankahajkova. A strong, intelligent woman. As soon as she said that her dad was from Prague I thought she must be a 1/4
a friend of Anna‘s. These two impressive women must know each other. And I was right. I have been to many Holocaust museums, but it is always such a gut-wrenching experience to see and hear the stories. Jana gave us a feminist tour, highlighting the stories of women.
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For example the story of Rózia Robota, one of the women who was part of the uprising of the Sonderkommando of Auschwitz on October 6 1944 in which the prisoners managed to destroy one crematorium. Roza were executed shortly thereafter. One thing Jana said will stay with me: 3/4
Die Nawalny-Mitstreiterin Maria Pevtschych hat die ersten zwei Teile ihrer dokumentarischen Serie "Die Verräter" über die 1990er Jahre in Russland veröffentlicht. Gerade wird dieses Thema in russischen Anti-Putin Kreisen rauf und runter diskutiert.
Die Story in aller Kürze:
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Eine kleine Gruppe von bösen Oligarchen (darunter Berezhovsky, Chodorkowskij) haben in den 1990er Jahren mit Jelzin das russische Volk ausgeraubt und so das Putin-Regime ermöglicht. Es geht die ganze Zeit nur um Geld, Besitz, Gier und Korruption. Ein Halbsatz (!) zum Krieg
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in Tschetschenien - der hat Geld gekostet. Das russische Volk ist das arme, ausgebeutete, passive Opfer. Gewalt, russischer Imperialismus, Rassismus, irgendeine Form der Gesellschaftskritik - nichts davon kommt in diesem Film vor. Während von Russland in einem neo-imperialen
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Im September 2022 wurde die Leiche des ukrainischen Kinderbuchautors Wolodymyr Wakulenko in einem Massengrab in einem Wald bei Isjum gefunden – die russischen Besatzer hatten ihn verschleppt und dann ermordet.
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Nach der Befreiung des Ortes durch die ukrainische Armee war seine Kollegin, die Schriftstellerin Viktorija Amelina nach Isjum gereist. Sie suchte dort gemeinsam mit dem Vater von Wakulenko nach seinem Tagebuch, das er während der Besatzung geschrieben
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und vor seiner Verschleppung im Garten seines Hauses vergraben hatte. Amelina schrieb über ihre Erleichterung, nachdem sie endlich das Tagebuch gefunden hat: „als hätte ich nicht ein Tagebuch aus der Erde gezogen, das während der Okkupation geschrieben wurde,
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