Die eigene Domain samt Email von einem kommerziellen Webhoster betreiben zu lassen, ist vermutlich auch nicht sicherer vom Zugriff durch der Strafverfolgung - die ja nicht unbedingt zimperlich ist und sogar ohne Anlass irrelevante Zeiträume durchforstet - siehe Fall Lauener.
Self-Hosting des Email-Service auf einer VM bei OVH, Hetzner etc. scheint eine halbwegs valable Option; wenn im Ausland braucht es immerhin ein Rechtshilfe-Verfahren, aber natürlich kann der Hoster jederzeit einen Dump der VM ziehen und an die Strafverfolgung weitergeben.
Wirklich sicher ist eigentlich nur ein Selfhosting auf eigener Hardware in den eigenen vier Wänden. Eine Beschlagnahmung per Hausdurchsuchung bliebe so wenigstens nicht unentdeckt, und die Verschlüsselung der Disk würde den Zugriff wenigstens signifikant erschwerden.
Allerdings ist es der Strafverfolgung erlaubt, mittels BÜPF Anordnung, die kommunizierten Daten des eigenen Internet-Anschluss in einer Echtzeit-Überwachung zu 100% abzugreifen. Das ist allerdings sehr aufwändig, in den letzten Jahren hatten wir (Init7) nur einen solchen Fall.
Um auch den Realtime Zugriff zu unterbinden, müsste man den MX Record der Mail Domain auf einer VM im Ausland betreiben, aber die Mails dann per VPN auf den Server in den eigenen vier Wänden weiterleiten und da speichern.
Alternativ gibt es noch einige Anbieter, die Secure Messaging offerieren, wie zB. @ProtonMail. Allerdings muss man als Kunde dem Anbieter vertrauen wollen, und je nach Land respektive Rechtssystem des Server-Standorts kann das Vertrauen von der Strafverfolgung übersteuert werden.
Der Druck der Strafverfolgung, die Schlüssel herauszugeben und Zugriff zu ermöglichen, kann sehr gross werden, wie das Beispiel von #Lavabit zeigt.
2013 war ich am #NANOG59 in Austin TX und war überrumpelt. 😳😳😳 - ich erinnere mich heute noch.
Letzte Woche hat Swisscom angekündigt, den Preis von CHF 50 des günstigsten Internet-Abos um CHF 9.90 pro Monat zu erhöhen. Dem @Blickch war es eine Headline wert.
Spoiler: Preiserhöhungen für Bestandskunden rentieren brutal. 🙄
Angenommen, es gibt 100'000 Kunden, die einen Internet-Anschluss für CHF 50 pro Monat abonniert haben, minus 8,1% Mwst also CHF 46.25. Der Umsatz mit diesen Kunden beträgt netto 55,5 Mio pro Jahr.
Wenn kein Kunde kündigt, summiert die Preiserhöhung in fast 11 Mio Mehrertrag.
Natürlich ist eine Preiserhöhung immer mit einem Kundenverlust «Churn» verbunden, das wissen die Excel-Sheet-Productmanager von Swisscom natürlich.
Natürlicher Churn ist bei jedem Provider normal, aufgrund von Umzügen, Todesfällen, Wohnungs-Zusammenlegungen, Konkursen etc.
«Ab Mitte Mai 2021 erhielt das Sekretariat von verschiedenen Unternehmen und Bürgern Hinweise, dass Swisscom möglicherweise mittels P2MP erschlossene Anschlüsse trotz Erlass der vorsorglichen Massnahmen der WEKO weiterhin in Betrieb nehme.»
Im Februar 2020 kündigt Swisscom den Ausbau des #Glasfasernetz für 1,5 Mio Haushalte an. Alle haben gejubelt, ausser die WEKO. Sie sah sofort, dass es ein Monopolnetz werden sollte und eröffnet nur 3 Wochen später eine Voruntersuchung.
Die Anzeige von Init7 erfolgte erst im September 2020, also ein halbes Jahr später.
Zu diesem Zeitpunkt war die Untersuchung der WEKO schon weit fortgeschritten, denn die Verfügung des Verbots der P2MP
netzbauweise erfolgte bereits am 14. Dezember 2020.
#Mobilfunk #Milchbüechli-Rechnung mit dem #Bundesrat:
145 Mio pro Jahr soll die sichere Stromversorgung kosten. CHF 1.50 soll ein Abo aufschlagen. Macht 8,055 Mio Abos in der 🇨🇭
Bei 9000 Antennen steigen die Betriebskosten um CHF 16111 pro Jahr. Glaube nicht, dass das reicht.
Mehr Hintergrund-Information gibts beim @inside_it:
Das Ansinnen zeigt einmal mehr, wie wenig Ahnung die Bundesverwaltung hat, wenn es um den Betrieb von Telco-Infrastruktur geht.inside-it.ch/schweizer-telc…
@inside_it Man stelle sich mal vor: 9000 Antennen sollen mittels stationärem Dieselgenerator ergänzt werden. Wer so einen installieren will, braucht ziemlich viel Papierkram für eine Bewilligung.
Und bekanntlich sind Mobilfunk-Antennen ja keineswegs überall unumstritten.
Auslöser war ein Stromausfall beim Stromversorger. Zuerst schien es, als würde es nur das Gebiet Albisrieden mit dem Pop 790ALB betreffen. Indes ist inzwischen klar, dass nicht nur ein Quartier, sondern so ziemlich die ganze Stadt von einem 2-Sekunden-Blip betroffen war.
Dadurch sind in nicht weniger als 11 von 15 Pops in der Stadt Zürich Switches ausgefallen, indes aber längst nicht alle in den betroffenen Pops.
Was die Erkennung des Schadenbildes enorm schwierig machte. Wir kannten das Ausmass des Stromausfalls zu jenem Zeitpunkt noch nicht.
Als Vergleichswert zu anderen Ländern nimmt man «Homes passed». Politik, Investoren und Medien lassen glauben, dass Deutschland beim #Glasfaser Ausbau endlich aufholen würde.
Doch schon bei «Homes connected» ist es zappendunster. Aber es kommt noch schlimmer.
Steigzone respektive Inhouse Kabel? Fehlanzeige.
Diese ist in den allermeisten Fällen dem Liegenschaftenbesitzer überlassen.
Tatsächlich «aktivierte» FTTH-Anschlüsse mit einer OTO gibts höchstens im tiefen einstelligen Prozentbereich.