Thread by @pzellinger

Ich verrate euch jetzt was über Gottfried #Waldhäusl. Ich kenne ihn seit 20 Jahren und meine Erfahrung mit ihm hat mir immer wieder gezeigt, dass man ihm vieles vorwerfen kann. Politischen Opportunismus zum Beispiel. Ein 🧵 1/12

Wenn er einen Vorteil wittert, wird er ihn ausnutzen. Parteilinie ist ihm dabei üblicherweise wurscht. Als er spürte, dass Haider unterging, war er plötzlich gegen ihn. Als Strache sich auf Ibiza zerstörte, war Waldhäusl der Erste, der sich von ihm distanzierte. 2/12

Als es zum Showdown zwischen Kickl und Hofer kam, wechselte Waldhäusl die Seiten. Man kann ihm vorwerfen ein Zerstörer zu sein. Als er Vizebürgermeister und Stadtrat in Waidhofen wurde, brachte er genau so wenig weiter wie die ÖVP. 3/12

Aber er wusste, wie er die Koalition in die Luft sprengt und die dort herrschende ÖVP nachhaltig beschädigt. Seit seinem Einzug in den Stadtrat ist das Klima dort am Ende. 4/12

Man kann Waldhäusl auch vorwerfen, immer nur dann eine politische Show abzuziehen, wenn er Publikum hat. In Waidhofen ließ er viele nicht öffentliche Sitzungen aus. In seiner Heimatgemeinde schätzte ihn sogar der ÖVP Bürgermeister. 5/12

Warum? Weil Waldhäusl ohne die Gegenwart von Fernsehkameras mit der ÖVP mitstimmte und sogar seinen Einfluss im Land geltend machte, damit man in Pfaffenschlag von dort ein paar Euro extra für einen Volleyballplatz bekam. 6/12

Waldhäusl ist außerdem fix ein Choleriker, der sich nicht mehr beherrschen kann, wenn er in Rage gerät. Ein Umstand, den sich der politische Gegner in Niederösterreich auch gerne zu Nutze macht. Wenn man ihn reizt, neigt er dazu die Fassung zu verlieren. 7/12

Man kann ihm vorwerfen, dass er redet als käme er aus dem tiefsten Waldviertel. Das ist Absicht und bringt ihm in seinem Wahlkreis mehr Stimmen ein als ihr alle vermuten würdet. 8/12

Aber eines ist Waldhäusl sicher nicht: Ein hinterwäldlerischer Idiot. Rassistische und menschanverachtende Sager, wie jener auf #puls24, passieren ihm nicht. Er witterte eine politische Chance und nutzte sie. 9/12

Weil er weiß, dass die FPÖ unter Kickl in diese Richtung geht. Sprüche über die "Festung Österreich" wären selbst unter der schwarz-blauen Regierung nicht denkbar gewesen. Heute sind sie es. Waldhäusl weiß das und er verschiebt die Debatte weiter zu Gunsten seiner Partei. 10/12

Ich gehe davon aus, dass sich derartige verachtenswerte Aussagen in der FPÖ häufen werden. Weil sie einmal mehr das macht, was sie am besten kann: Den Diskurs nach rechts zu verschieben und das Unsagbare banal erschienen zu lassen. 11/12

Nein, Waldhäusl selbst ist nicht das Problem. Es sit die gesamte FPÖ. Und ein Landesrat aus dem Waldviertel ist nur der Wegbereiter, der genau weiß, was er da tut. 12/12