Gut zwei Dutzend Leute (größtenteils 60+) protestieren gegen Baerbock. Sie wird als Kriegsministerin gesehen und solle nicht den Orden wider den tierischen Ernst erhalten. Ihr könnt euch denken: Sie sind gegen Waffenlieferung. Vor dem Losmarsch hat ein älterer Herr die Gruppe
beschimpft und musste von der Polizei etwas zur Seite genommen zu werden. Auf Interesse stößt die Demo bei den Aachenern meiner Einschätzung nach nicht.
Der brasilianische Präsident Lula wird immer wieder erwähnt. Er ist bekanntlich gegen die Unterstützung der Ukraine mit Waffen. Lula meine ja, die Ukraine sei an dem Krieg mit Schuld.
Eben ein kleinerer Versprecher: Kanzler Kohl liefert weitere Leopard-Panzer in die Ukraine. Der Sprecher musste da selber lachen.
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"In Diktaturen, wo die Lebensplanung zusätzlich durch Staat und Führer erschwert wird, bekommt die Gestaltung des Todes eine übergroße Bedeutung. In totalitären Regimen ist es gefährlich, darüber zu reden, wie man leben möchte, also reden die Menschen lieber darüber, wie" (1/3)
"sie gerne sterben würden: den Opfertod oder den Heldentod, im Stehen oder im Liegen, für eine besseren Zukunft oder für eine schönere Vergangenheit.
Das Blöde am Sterben ist, dass es eine einmalige Gelegenheit ist, die man später weder bereuen noch wiedergutmachen kann."(2/3)
aus dem Kapitel "Wladimir Wladimirowitsch Majakowski" aus Wladimir Kaminers Buch "Tolstois Bart und Tschechows Schuhe - Streifzüge durch die russische Literatur" (3/3)
Liebe Freunde Osteuropas, ich habe mal wieder ein fantastisches Buch gelesen, dass ich euch nur wärmstens empfehlen kann. Es geht um das gut 170 Seiten lange Werk „Die längste Buchtour“ der ukrainischen Schriftstellerin Oksana Sabuschko. Eine Rezension:
Das Buch ist während (1/9)
des Krieges entstanden und erschien ihm September 2022. Darin beschreibt die Autorin ihre direkten Eindrücke unmittelbar nach Kriegsausbruch (sie war gerade auf Lesereise in Polen), steigt aber dann immer tiefer in die ukrainische Geschichte ein.
Dieses Buch geht völlig weg (2/9)
vom Zentrismus nach Moskau und Russland, wie wir es in Deutschland leider allzu oft haben. Wer wissen will, wie die Ukrainer denken, wie sie fühlen, der lese dieses Buch. Dass der Krieg seit 2014 von Russland ausging und nichts mit einem Bürgerkrieg unter den Ukrainern (3/9)
"Manchmal erwachten die lokalen Behörden erst nach mehrwöchigem Widerstand der Stadtbewohner aus ihrer komatösen Starre und erinnerten sich daran, dass sie schließlich die Exekutive sind und zum Beispiel der Polizei den Befehl geben können, die Besetzer aus dem Rathaus" (1/4)
"zu werfen (und sofort verstummten die Unruhen in der Stadt wie von Zauberhand!), entscheidend waren jedoch überall die Machtverhältnisse, die jede Stadt auf diesem historischen Territorium des Magdeburger Rechts repräsentierte (schließlich sind wir seit jeher ein Land der" (2/4)
"selbstverwalteten Städte!), und in welchem Ausmaß jede Stadt ihren eigenen Willen und die Fähigkeit zur Selbstorganisation bewies. Vereinfacht gesagt, wie sehr die Städter vermochten, den Umsturzversuchen "DIESE STADT HIER IST UKRAINE!" entgegenzuschreien." (3/4)
"Deutschland zum Beispiel schluckte den Wurm der Ost-West-Opposition wie ein Fisch, das kam Deutschland ja auch bekannt und verständlich vor, und so begannen deutsche Institutionen, uns bei jeder Gelegenheit in den ukrainischsprachigen Westen und den russischsprachigen" (1/4)
"Osten zu spalten - und sich etwa bei literarischen Veranstaltungen insbesondere um eine gleichberechtigte Vertretung von westukrainisch-ukrainischsprachigen und ostukrainisch-russischsprachigen Schriftstellern zu kümmern, wobei man dann immer wieder überrascht war, " (2/4)
"dass der ukrainischsprachige Zhadan aus Charkiw, dem Osten, kommt und ich, nicht weniger ukrainisch sprechend, aus Kyjiw, und man uns offensichtlich verdächtigte, dass wir dort still und heimlich die Russischsprecher diskriminieren, da wir sie der deutschen Meinung nach" (3/4)
"Im Jahr 2014 staunte ich darüber, wie lange und beharrlich die britische Presse die Offiziere der russischen Spezialdienste Girkin und Borodai, die mit ihren Einheiten aus Moskau in den Donbas gekommen waren, um einen bewaffneten Konflikt anzuzetteln, als..." (1/4)
"... "ukrainische Rebellen" (sic!) bezeichnet hatten. Die britischen Korrespondenten übernahmen das aus den Moskauer Medien, die in der Zeit wie besessen daran arbeiteten, die Welt davon zu überzeugen, dass in der Ukraine ein "Bürgerkrieg" begonnen habe, dass sich,..." (2/4)
"...wie Putin sagte, "Bergleute und Traktorfahrer" im Donbas erhoben hätten, doch die Raketenwerfer, mit denen diese sogenannten Aufständischen aus irgendeinem Grund begannen, auf die Einheiten der regulären Armee im Donbas zu schießen, tauchten dort wie von selbst auf,..." (3/4)
Liebe Freunde Osteuropas! Ich habe mal wieder ein fantastisches Buch gelesen. Es geht um „Geschichten aus der Heimat“ des russischen Schriftstellers Dmitry Glukhovsky. Eine Rezension: 📖 (1/6)
Glukhovsky ist vor allem durch seine Buch-Serie Metro 2033 bekannt. Im Oktober 2022 ist auf Deutsch eine Sammlung seiner Kurzgeschichten – insgesamt 20 – erschienen. Mir war der Autor bislang unbekannt, aber er zählt jetzt zu einem meiner russischen Lieblingsschriftsteller. (2/6)
In seinen Geschichten beleuchtet er verschiedene Aspekte der russischen Gesellschaft. Es geht um Korruption, Organhandel, politische Karrieren. Eine Geschichte handelt von einem russischen Provinzpolitiker, der plötzlich mit der bitteren Wahrheit unverfälschter (3/6)