Taktikanalyse zum Revierderby #S04BVB. Ein unglaublich intensives Spiel. Der #BVB spielerisch besser, der #S04 aber dafür mit mehr Mentalität und Matchglück. Vor allem war der BVB unglaublich nachlässig in Halbzeit zwei, was die Schalker ausgenutzt haben. Hier die Details:
Der #S04 wollte, wie immer, den #BVB Mann gegen Mann über den ganzen Platz verteidigen. Grundformation gegen den Ball vollkommen egal. Hauptsache der Gegner kriegt beim Anspiel direkt Druck. Ballnah haben sie aus der Absicherung direkt an den Mann geschoben. #S04BVB
Und da hat der #BVB den #S04 komplett exposed. In Linie 1 ein flacher 3+1 Aufbau. In der letzten Kette stehen Haller und JBG extrem breit, um die Abwehr auseinander zu ziehen. Durch die Gegnerbindung entsteht ein Loch im Zentrum, das Malen invers bespielt. #S04BVB
In Linie 2 wieder ein flacher 3+1 Aufbau mit rotierenden 6ern vor der Kette. Der #S04 wieder in Unterzahl und Brunner außen im 2 gegen 1, wodurch Kral nach außen verteidigen muss und so das ganze Zentrum öffnet. So ist der #S04 nie ins Pressing gekommen und wurde überspielt.
Häufig war es Guerreiro, der aus dem Zentrum nach außen gezogen ist, um den Passweg zu öffnen. Durch die Überzahl in Linie 1 kann der IV des #BVB entweder andribbeln oder Linienbrechend den Raum im Zentrum bespielen, der durchgehend frei war. Sehr schlecht vom #S04. #S04BVB
Im Pressing agieren sie in einem 4141, mit extrem großen Lücken zwischen Mittelfeld und Abwehr. Haller lenkt vorne das Spiel nach außen, dass dem #S04 nichts anderes übrig bleibt, außer den langen Ball in die Unterzahl zu spielen. Daher ging jeder lange Ball verloren. #S04BVB
Beim Gegentor für den #S04 macht es Schlotterbeck super clever, in dem er sich eine Linie weiter nach vorne positioniert und Kral 2 gegen 1 verteidigt. Yoshida kann nicht rausrücken, weil er sonst einen Raum hinter der Abwehr öffnet. War gut gespielt vom #BVB. #S04BVB
Der #BVB holt den #S04 dann selbstständig zurück ins Spiel. Bellingham hat die Option, durch ein vernünftiges Steil-Klatsch Verhalten mit JBG in ein großen Raum vor Schalkes Kette zu kommen. Er dreht sich aber unnötig direkt in Kral und verliert den Ball. Einfach dumm.#S04BVB
Danach spielt der #BVB eigentlich in Überzahl und Can joggt zurück, anstatt die Bülter aufzunehmen. Der #S04 spielt es dann überragend aus, mit einer Klasse Flanke von Frey und einem Foul von der Kamera an Marius Bülter nach seinem Tor. Ab dann war Schalke im Spiel. #S04BVB
Der #S04 ändert zwar die Pressingstruktur in Halbzeit zwei, aber Bülter vergisst vor dem 1:2 einzuschieben. Aydin muss auch viel eher den Passweg zustellen. Danach muss der #S04 eigentlich nur die Ketten durchschieben und Mann gg Mann verteidigen. Vermeidbares Gegentor.#S04BVB
Das 2:2 ist dann grottig vom #BVB verteidigt, der in Überzahl verteidigt und Karaman im Rücken vergisst. Trotzdem bleibt der #S04 dauerhaft in der Aktion und bleibt konsequent auf dem zweiten Ball. Die Flanke von Bülter ist dann überragend. Karamans Kopfball auch. #S04BVB
Fazit: Im Punkt Mentalität kann der #BVB einiges vom #S04 lernen. Wer so ein Derby aus der Hand gibt, ist selber Schuld. Trotzdem hatte Schalke eigentlich über 60 Minuten keine Chance, aber auch heute wieder das Matchglück. Wichtiger Punkt. Die Mannschaft lebt. #S04BVB
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Als Nachtrag zum Bayern Spiel nochmal ein kleines Video und Erklärungen zur Idee von Kompany. Eigentlich perfekt, um Wolfsburg zu knacken. Folgend dann nochmal die Erklärung, warum es nicht immer funktioniert hat.
Viele Gegenläufige Bewegungen und viel Rotation im 3-2-5. Wolfsburg musste ihre 5er Kette immer extrem weit durchschieben, um ballnah irgendwie Zugriff zu bekommen. Da Wolfsburg‘s 6er immer absichert, hat Bayern im Aufbau immer Überzahl. Wenn sie es öfter schaffen einmal die Seite zu wechseln, spielen sie da immer in Überzahl und haben einen freien Mann zwischen den Linien. Wenn Wolfsburg das im Tempo durchschieben und verteidigen will, hätten sie häufig im Chaos verteidigt.
Warum es zu häufig nicht funktioniert hat, liegt vor allem an den unsauberen Anspielen und Kontakten unter Druck. Das Davies Beispiel ist nur eins von vielen. Aus einer eigentlichen 5 vs 5 Situation resultiert ein Ballverlust und nimmt sofort fünf Spieler aus der Defensive raus. So gerät die Defensive Struktur ins wanken. Glück für Bayern, dass Wolfsburg es selten nutzen konnte.
HSV, Eindhoven und ManUtd Legende. Ein der besten Stürmer unserer Zeit und aktuell Trainer bei #PSV. Ruud van Nistelrooy. Zurzeit 3. der Eredivisie. 2,07 Punkte im Schnitt. Dabei wichtige Stammspieler verloren und trotzdem mit attraktivem Fußball überzeugt. Hier die Details:
Beginnend mit ein paar Statistiken:
- 9,1 through passes per 90 (Ligaschnitt 6,6)
- 58,13 passes to final third per 90 (Ligaschnitt 49,96)
- PPDA against 14,02 (Ligaschnitt 11,72)
- 25,24 touches in penalty area (Ligaschnitt 18,04)
Grundformation 4-3-3, sehr vertikales Spiel.
In Linie 1 ein 3+2 Aufbau mit asymmetrischen AV. Meist ist es Mwene, der im Spielaufbau in die 3er Kette abkippt. Die 6er binden eng vor IV den Gegner und öffnen so die Halbräume, die sind immer besetzen. Das Spiel öffnen sie im letzten Drittel extrem in der Breite.
Nach der überraschenden Entlassung von #Nagelsmann übernimmt also Thomas #Tuchel. Ein Trainer, der für Erfolg steht, eine Mannschaft stabilisieren und ans Maximum bringen kann. Was ihn so erfolgreich macht und wie er taktisch vorgeht, lest ihr im folgenden Thread:
Zu Beginn: Was #Tuchel besser macht als 99 % der Trainer ist, dass er sowohl die individuellen Profile der Spieler und sein taktisches System in Einklang bringen kann. Variables Spiel ist dabei extrem wichtig. Ich erkläre euch das anhand seiner Stationen beim BVB und Chelsea.
Nachdem #Tuchel den BVB von Klopp übernahm, formte er sie zu einer taktisch nahezu perfekt ausgebildeten Mannschaft, die attraktiven Offensivfußball spielte und in Kombination mit Tuchels Matchplan sehr erfolgreich war (2,12 Punkte im Schnitt). Das waren die taktischen Muster:
Ich würde die letzten Tage öfter gefragt, ob es auch vergleichbar „kleinere“ Teams als Brighton oder Arsenal gibt, die das Positional Play nutzen. AC Monza ist Aufsteiger in die Serie A und befinden sich aktuell im gesicherten Mittelfeld. Hier zwei Muster im Aufbau:
Spiel gegen AC Mailand. Klassischer 3+2 Aufbau, um Überzahl in Linie 1 zu haben. Sie wollen den zentralen Raum in der Breite öffnen, in dem sie die Außen asymmetrisch hochschieben. Meist spielen sie dann Linienbrechend auf den Stürmer, der sich tief fallen lässt.
Häufig kippt einer der 6er in den 3er Aufbau ab. Der äußere Mittelfeldspieler schiebt dann invers ein, um den Gegenspieler zu binden. So spielen sie wieder Überzahl und bekommen den Spieler außen frei. Die Aktion startet immer mit dem andribbeln, um den Gegner zu binden.
Gestern der Thread über die schlechte Spielkultur der #Bundesliga. Ich möchte euch nun anhand von zwei Beispielen erklären, warum sich das nicht so leicht ändern lässt und wie komplex guter Spielaufbau ist. Dafür braucht es mehr, als einen guten Trainer. Hier die Details:
Beispiel Arsenal. Das Zinchenko invers spielt, hat einen Grund. Es geht dabei immer um Gegnerbindung, Überzahlen und Räume öffnen. In Linie 1 hat Arsenal 4 gegen 3 Überzahl. Durch den inversen Zinchenko und Trossard als 9 1/2 steht Fulham auch dort 3 gg 2 Unterzahl.
Trossard kippt nach außen. Dadurch stehen Zinchenko und Xhaka zentral 2 gg 1 Überzahl. Durch ihre Gegnerbindung und das horizontale abkippen von Trossard öffnet sich der Passweg für Gabriel, der Linienbrechend Xhaka anspielen kann. So überspielt man Pressing.
Mir fallen beim analysieren der Bundesligaspiele häufig Muster bei den Teams auf, die das ganze Spiel extrem unattraktiv machen. Ich möchte euch das folgend einmal erklären, wo sich die Teams taktisch bewegen und wie das phasenweise in anderen Ligen aussieht. Hier die Details:
Exemplarisch das Spiel #FCUSGE. Sieht aber in vielen Spielen so aus. Viele Teams bauen entweder in einem 3+1 oder flachen 4+1 auf. Dadurch hast du einen Zentralen Bereich, in dem das ganze Spiel stattfindet. Vor allem in Linie 2 steht das Ballbesitzteam meist in Unterzahl.
Meist stehen die Teams in der Verteidigung in einem kompakten Block im Mittelfeld, der immer Ballnah verschiebt. Dazu wird beim Ballbesitzteam häufig eine Seite überladen. Flach kommt man da nur über 2-3 Passstationen hin, was es dem Gegner sehr leicht macht zu verschieben.