Die Kommunikations- und Erklärungsversuche der (hauptsächlich) SPD-Politiker werden an einem ganz neuralgischen Punkt immer dünner: wo die Dauerstellen und TT-Programme herkommen sollen, die nach 3 Jahren maximaler Befristung die weitere Arbeit am zweiten Buch oder anderer
Forschungsprojekte möglich machen soll und hier zeigt sich wirklich hervorragend, wie unfassbar unbeliebt Bildungspolitik ist und wie halbherzig sie verfolgt wird.
Die Stellen müssen die Länder schaffen.
Und hier kommen wir in die Richtung des Problems.
Das WissZeitVG verbietet keine Dauerstellen, es sagt nur, für Promotion und PostDoc sind jeweils 6+6 Jahre maximaler Befristung möglich, danach muss die Übernahme in eine Dauerstelle erfolgen oder die Karriere ist vorbei.
Das werden jetzt 6+3.
#ichbinhanna entstand, weil die Befristung der PostDocs, bis diese ihr zweites Buch geschrieben oder in ein TT-Programm aufgenommen wurden, unglaublich knapp bemessen ist (6 Jahre, wir erinnern uns). Bei Ablauf der 6 Jahre erfolgt nämlich in den allermeisten Fällen kein Angebot
Für eine Dauerstelle, sondern der Rausschmiss.
Was das Eckpunktepapier (und auch die Bildungspolitiker in ihrer Arroganz) versäumt zu erklären ist, warum sich das jetzt mit Herabsenken der Maximalbefristung auf einmal ändern soll, statt #ichbinhanna ins Extreme zu treiben.
Es gibt keine Handhabe gegenüber Unis und Ländern, diese Dauerstellen zu schaffen.
Statt also die Fristen für PostDocs auf ein erträgliches Maß zu erhöhen, das Sonderarbeitsrecht abzuschaffen oder eine Übernahmeverpflichtung zu schaffen,
setzt man den Universitäten die Pistole auf die Brust, während man den PostDocs in den Rücken schießt.
Schaffen die Länder keine Stellen, kann der Bund immerhin seine Hände in Unschuld waschen und auf die Länder zeigen, auch wenn man das alles losgetreten hat.
Aus 6+6 wird jetzt 6+3 oder wie? Und das verkaufen die als große Verbesserung für die Perspektive in der Forschung?! Ihr macht das alles nur noch schlimmer!