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Mar 25 16 tweets 10 min read
Nachhaltigkeit braucht die Freiheit. Damit sie sich entfaltet und wir die toxische Ökomoral überwinden, brauchen wir scharfe Ökogrenzen. Kern meines Buchs #Ökoliberal, das am Montag erscheint. Hier @faznet von 270 Seiten auf 360 Zeilen kondensiert. 1/16

zeitung.faz.net/fas/wirtschaft…
Danke für Platz, Gestaltung und sorgfältige Lektüre @patrickbernau @ralphbollmann @sbalzter @fazitblog. Und danke an Jens Seelings Team @fazbuch und @hanneslu, dieses Thema zu verlegen und ein so ironisches Cover zuzulassen. 2/16
Im Vorwort schreibt Ex-Bundesumweltminister und -Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer: „Jede Naturkatastrophe ist Beleg dafür, dass der Mensch seinen ‚materiellen Wohlstand‘ durch die Ausklammerung dieser Naturleistungen hoch subventioniert ‚genießt‘.“ 3/16
Ausgangspunkt sind Rechercheergebnisse des Wissenschaftsjournalisten @peterbrannen1, dass Klimawandel zwar permanent ist, aber ein gestörter CO2-O2-Kreislauf auch schon zu fünf Massenaussterben geführt hat. Mit Georgescu-Roegen lassen sich biophysikalische Grenzen ableiten. 4/16
Die Thermodynamik setzt Grenzen des technischen Fortschritts. Deshalb muss es mit @zwick_yvonne nicht heißen: Verzicht oder Technik, sondern Verzicht UND Technik. Oder wie @grimmveronika sagt: Vermeidung und Verlagerung klimaschädlicher Aktivitäten. 5/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Ökoliberalismus strebt mit Mill individuelle Freiheit bei gleichzeitigem Respekt vor der Umwelt an, vermeidet mit Hayek Anmaßung von Wissen und beinhaltet mit Sen einen komplexen Freiheitsbegriff ohne Bedürfnisbefriedigung als oberstem Gebot. 6/16
faz.net/aktuell/feuill…
Doch solange der Staat sich zurückhält, entfaltet sich ein hinderlicher Ökomoralismus, wie @berndulrich feststellt. Alle globalen Krisen seit 2008 lassen sich mit dem Ende des fossilen Wohlstands in Verbindung bringen, doch die Sicht ist verstellt. 7/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Wissenschaftler halten Klimaschutz für analytisch einfach: Ein Pfad sinkender zulässiger Emissionen wird vom Staat definiert. Herausfordernder ist der Artenschutz. Ein Mittel kann mit Dasgupta die Bepreisung von Ökosystemdienstleistungen sein. 8/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Auffällig ist, dass Politiker seit den sechziger Jahren bemüht sind, eine Perspektive auf Ökogrenzen sprachlich zu verdecken. Wendet man @georgelakoff auf den Wachstumsdiskurs an, wird sichtbar, warum wir uns mit einem neuen Paradigma so schwer tun. 9/16
faz.net/aktuell/karrie…
Harte Ökogrenzen durch marktwirtschaftliche Instrumente. Nicht allen schmeckt das. Im #wassermelone-Diskurs habe ich das vor vier Jahren trotz vorzeigbaren Fußabdrucks erlebt. Rückblickend zeigt er exemplarisch das Ausmaß des Ökomoralismus. 10/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Verbote mögen effektiv sein, aber sie beschränken die Freiheit für Innovationen. @fuecks macht deutlich, wie unzureichend ein Appell an die Genügsamkeit der Menschen im Klimaschutz ist. Aber auch naiver Fortschrittsoptimismus führt nicht weiter. 11/16
welt.de/print/die_welt…
Emissionshandel sollte Leitinstrument im Klimaschutz werden. Er bedeutet nicht, dass Konsumenten unbedacht handeln. Es brauche Ökopioniere, deren Nachfrage nach klimafreundlicher Mobilität und Energie wichtige Weichen stellt, sagt @gunnarluderer. 12/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Klimaschutz wird in den Kommunen gewonnen. Lassen sich Bürger einbinden, ohne sie zu bevormunden? Den Nachhaltigkeitsforscher @uweschneidewind zum OB zu wählen, ist ein Experiment mit offenem Ausgang. Jeder sollte auf seinen Footprint achten. 13/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Durch die Aktivität von #FridaysForFuture haben auch Ökopioniere wieder eine Stimme bekommen. Ein Besuch bei meinem Prof Malte Faber bringt Einsichten: „Nachhaltigkeit muss durch die Freiheit gehen.“ Und: Sie verlangt, ein rechtes Maß zu finden. 14/16
faz.net/aktuell/wirtsc…
Fazit: Wir müssen schneller handeln, wie @reisteurer verdeutlicht. Liberalismus muss im Lichte biophysikalischer Grenzen neu gedacht werden, rät @fromtga. Freiheit darf nur in Relation zur planetaren Endlichkeit eingeschränkt werden. 15/16
prospectmagazine.co.uk/magazine/the-f…
Ach so, dazu gibt es natürlich wie seit @songsoundcity üblich eine Playlist: diesmal passend zum Thema die zwölf besten Ökosongs. Der optimistischste ist „Take It Up“ von @worldpartykarl. Ich nominiere ihn als Hymne des Ökoliberalismus. 16/16

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