Faika El-Nagashi Profile picture
Mar 28 12 tweets 4 min read Twitter logo Read on Twitter
Beunruhigende Eskalation der Gewalt im Trans-Aktivismus: Vergangene Woche wurde die britische genderkritische Campaignerin Kellie-Jay Keen-Minshull bei einer Veranstaltung in Neuseeland von einem Mob fast zu Tode getrampelt. 🧵 1/12
Sie wurde angeschrien, angespuckt, mit Eiern beworfen, Tomatensuppe übergoßen. Ihre Veranstaltungsreihe heißt #LetWomenSpeak. Angegriffen wurde sie von einer aufgewiegelten, aggressiven, misogynen, selbstgerechten Menge, die es nicht erträgt, wenn Frauen öffentlich sprechen. 2/12
Passiert nicht in Afghanistan, nicht im Iran, nicht in Saudi Arabien. In NZ. Auch das ist bei der Veranstaltung in Neuseeland passiert: Zwischen Regenbogenfahnen und Diversitätstranspis schlägt ein wahrer Held mit der Faust eine ältere Frau nieder. Extrembeispiele? 3/12
Das #TheLesbianProject lud am Samstag zu einer Konferenz für Lesben. Hunderte “queer Aktivistis“ protestierten und blockierten die Strasse. Die Teilnehmerinnen - lesbische Frauen - mussten durch die Hintertür raus. 2023. Nicht Warschau, nicht Budapest. London. 4/12
Ebenfalls am Wochenende ein #LetWomenSpeak im Hyde Park in London, Speakers‘ Corner. Etwa ein Dutzend vorwiegend älterer Frauen trifft sich, um dort zu sprechen. „Antifa“ & Co. kommen, um einzuschüchtern und die Reden zu verhindern. 5/12

Video: @Aja02537920
Das sind die traurigen Höhepunkte der letzten Tage. Eine völlige Eskalation, bei der Frauen mit Faschisten gleichgesetzt, dämonisiert und zum Schweigen gebracht werden sollen - letztlich auch mit Gewalt. 6/12
Progressive politische Parteien im anglophonen Raum spielen dabei eine beschämende Rolle. In Australien wurde die liberale Abgeordnete @MoiraDeemingMP von ihrer Partei für 9 Monate suspendiert. Sie war bei einer #LetWomenSpeak-Veranstaltung, die von Neo-Nazis gestört wurde. 7/12
Grüne Abgeordnete in Australien hatten sich zuvor in einem Brief an den zuständigen Minister dafür eingesetzt, Kellie-Jay Keen das Einreisevisum abzuerkennen. Die Gewalt rund um die Proteste wurde bislang von progressiver politischer Seite nicht verurteilt. 8/12
Im Gegenteil: Weite Teile linker und progressiver Parteien übernehmen die Extremforderungen einer kleinen, aber einflussreichen, völlig entgrenzten, toxischen, sexistischen, frauenfeindlichen Gruppe. Die Dogmen und Glaubenssätze werden mitgetragen und in Gesetze gegossen. 9/12
Die Widersprüche zwischen Ideologie und Realität bleiben aber nicht verborgen. In den letzten Tagen wurden sie in der Gewalt sichtbar, die sich gegen Frauen gerichtet hat. Gegen Frauen, die ihre Rechte einfordern. Als Frauen. 10/12
Das Recht, sich öffentlich zu äußern, sich zu treffen und zu organisieren. Das Recht auf geschlechtergetrennte Räume. Auf fairen Wettkampf im Sport. Auf Freiheit der Wissenschaft, Forschung und Lehre. Eigentlich Selbstverständlichkeiten in einer liberalen Demokratie. 11/12
Eine „Religion“, die Frauen den Mund verbietet, ist weder links, noch progressiv. Es ist Zeit, hinzusehen und die Ideologie und ihre Dogmen zu hinterfragen. Das wäre die Aufgabe für Politik, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft in einer liberalen und aufgeklärten Gesellschaft. 12/12

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Faika El-Nagashi

Faika El-Nagashi Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @el_nagashi

Oct 28, 2022
„Ich weiß, was Mobbing ist.“ - @EMMA_Magazin berichtet darüber, wie ich als langjährige lesbische Aktivistin von einer Lesbenkonferenz ausgeschlossen wurde. Und über meine feministischen Überzeugungen, die dazu geführt haben. 1/4 ImageImage
Meine erste EMMA habe ich in den 1990ern als Jugendliche gelesen, in einem kleinen Dorf in Niederösterreich, mitten in meinem Coming-Out. Ich sammelte alle Ausgaben, sie waren wie eine Tür in eine geheime Welt. Für die Rechte von Frauen. Für meine Rechte. 2/4
Einige Jahre später habe ich aufgehört. Mit dem Internet und meinem eigenen Aktivismus öffneten sich viele neue Welten. Inhaltlich entwickelte ich völlig andere Positionen, als die EMMA sie vertrat. Wir hatten kaum mehr etwas gemeinsam. Dachte ich. 3/4
Read 4 tweets
Sep 28, 2022
Lesbians are no longer welcome at a lesbian conference. @EuroLesbianCon #ELCBudapest2022 unregistered me less than 24hrs before start of the lesbian conf in Budapest b/c my „recent public statements“ would „go against EL*C core values“. Here is a thread about my values. 🧵 1/13
As a lesbian politician, a woman of color with a migrant and muslim background, I spoke at the opening of the first EL*C lesbian conference in Vienna in 2017, evoking Monique Wittig and her statement about lesbians not being women. 2/13
I called for us to come together and discuss this and other questions. You must have liked what you heard and saw cause I was invited to join the EL*C board meeting in January 2018. I organised vegan catering, we got booze, mixed cocktails and discussed the next conference. 3/13
Read 13 tweets
Sep 27, 2022
Das @BlackVoicesVB hat die benötigten 100k Unterschriften knapp verfehlt, ein großer Verlust für die polit Debatte u va die parlamentarische Behandlung. Warum das so wichtig ist? /1
(1) Antirassismus u Antidiskriminierung haben politisch keine klare Zuständigkeit. Sie sind Querschnittsmaterien, aber das heißt nicht, dass sie v allen Bereichen mit Ernsthaftigkeit verfolgt werden. Es gibt keinen eigenen Ausschuss, in dem wir fokussiert darüber diskutieren. /2
(2) Oft wird es unter „Integration“ (auch ohne Ausschuss) od Gleichbehandlung subsumiert. Es fehlt jedoch am politischen Willen, sich mit der Realität von rassistischer Diskriminierung u Ausgrenzung in Ö zu konfrontieren. Als erstes kommt sofort die bekannte Abwehrhaltung. /3
Read 10 tweets
Sep 18, 2022
Es ist weder „rechts“ noch „faschistisch“ über Unterschiede in unseren Communities zu sprechen, über Spannungsfelder u verschiedene Bedürfnisse. Für das Pride-Magazin d @hosilinz habe ich - als langjährige lesbische Aktivistin - vor d Sommer darüber geschrieben. /1 ImageImage
Seit Anbeginn kennen wir Spannungsfelder in unseren Communities. /2
Aus gutem Grund gehen wir auch immer wieder getrennte Wege, sei es bei politischen Forderungen – bei weitem nicht alle fanden die „Ehe für alle!“ erkämpfenswert – oder um „unter uns“ zu sein (in Lederbars oder Frauencafés). /3
Read 26 tweets
Jul 20, 2022
Vor einer Woche erschien mein ITV mit @florianklenk im @falter_at über dogmatische u autoritäre Dynamiken i d Gender-Debatte, über Spannungsfelder u Frauenrechte u wie wir über Frauen sprechen (oder nicht). Eine Reflexion d letzten Woche u ein paar hot takes zur Debatte. 1/10
Zuerst Danke f den Zuspruch! Besonders f die kritisch-konstruktiven Rückmeldungen v trans Personen, v Eltern v trans Kindern, v Detransitionern, v Lesben u Schwulen, aus queeren u linksprogressiven Kreisen, v Feministinnen u Aktivistinnen. Viele v uns wollen diese Debatten. 2/10
Was ich auch erlebt habe: dogmatische u autoritäre Dynamiken, Slogans statt Inhalte, Social Media Kampagnen unter Beteiligung (langjähriger) aktivistischer Kolleg:innen. Es war f viele erschreckend zu sehen. Deswegen spreche ich darüber. Und werde es weiterhin machen. 3/10
Read 10 tweets
Jul 4, 2022
Anlässlich d Absage des Vortrags von Marie-Luise Vollbrecht (@Frollein_VogelV) an der @HumboldtUni und den Vorwürfen, die v linken Gruppen erhoben wurde, einige Überlegungen aus meinen Erfahrungen der letzten Wochen. 1/8

Zusammenfassung zum Hintergrund:
faz.net/aktuell/feuill…
(1) Die Zuschreibung, „transphob“ zu sein, kann jederzeit in den Raum gestellt werden und löst ein ganzes Schmähregime an Angriffen, Unterstellungen, Zurechtweisungen und Empörung aus. Dabei geht es oft nicht darum, was tatsächlich gesagt wurde oder welche Haltung jemand hat. 2/8
(2) „Transphob“ kommt selten alleine. Der Vorwurf wird schnell ins nahezu unendliche erweitert und gleich gesetzt mit: queerfeindlich, menschenverachtend, unwissenschaftlich. Vergleiche mit Rassismus, Antisemitismus und dem Nationalsozialismus folgen meist zeitnah. 3/8
Read 8 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Don't want to be a Premium member but still want to support us?

Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal

Or Donate anonymously using crypto!

Ethereum

0xfe58350B80634f60Fa6Dc149a72b4DFbc17D341E copy

Bitcoin

3ATGMxNzCUFzxpMCHL5sWSt4DVtS8UqXpi copy

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!

:(