Thread by @MoonSpell2

"Im Iran dürfen Menschen transitionieren während Schwulen die Todesstrafe droht". Habt ihr doch sicherlich auch schon mal so, oder in anderer Form, aus dem #TERF-Kult gehört, oder? Vorab gleich: Ja, das stimmt. Nur, wie üblich im #TERF-Kult, verheimlicht er hier ein paar/..

wichtige Fakten. Fangen wir damit an, dass viele Menschen, die transitionieren, Schwule sind, die vor der Todesstrafe fliehen. Folge einer Transition bei nicht vorliegender trans*Identitätist nicht selten Suizid. Die Transition wird also als Fluchtmöglichkeit/..

vor der Todesstrafe gewählt, aber final führt sie dann doch genau zu dem Resultat den das Regime für Schwule vorsieht. Aber reden wir über die Menschen, die tatsächlich trans* sind und transitionieren. Der #TERF-Kult vergleicht gerne die Situation für trans*Menschen mit/..

denen der dort lebenden cis Frauen und will framen, dass es trans*Menschen dort besser geht. Er unterschlägt, dass bei einer MtF Transition, nach Personenstandsänderung, für die trans*Frau die gleichen Regeln gelten wie für cis Frauen. Inkl. Hijab usw usf. /..

Es ist KEIN Vorteil für trans*Frauen nach der Transition. Festzuhalten ist auch, dass trans*Menschen sich von ihren Partner*innen nach Transition trennen müssen: Wir erinnern uns, Homosexualität im Iran wird mit der Todesstrafe/Peitschenhieben geahndet. trans*Menschen sind nach/.

der Transition (und auch schon während) massiven Diskriminierungen ausgesetzt. Health Care for Woman hat in einer Studie 2021 ermittelt, dass 92% der trans*Frauen verbaler oder emotionaler Gewalt und 70% körperlicher Gewalt ausgesetzt waren. Die Mehrheit der Überlebenden hat/..

diese Gewalt nicht den Behörden gemeldet, da sie es als nutzlos ansehen und zudem Behörden trans*Menschen im Iran ebenfalls massiv misshandeln. trans* Männer werden im Iran dennoch eher akzeptiert als trans* Frauen. trans* Frauen erleiden intersektionale Diskriminierung/..

zum einen aus der Tatsache heraus, dass sie trans* sind und dann zusätzlich weil sie Frauen sind. Ein weiterer Punkt den der #TERF-Kult unterschlägt ist die mangelnde medizinische Versorgung bei der Transition. Es ist eine Sache, wenn Transitionen erlaubt sind. Aber kein/..

medizinisches Fachpersonal in der Lage ist entsprechende Operationen vorzunehmen eine andere. So kommt es vor, dass trans* Menschen für experimentelle Operationen benutzt werden mit schweren Folgen. Auch ist im Iran die Grenze zwischen/..
justice4iran.org/9234/

Cross-Dresser und trans*Menschen ziemlich verschwommen. Cross-Dressing ist im Iran verboten und wird u.a. mit Peitschenhieben geahndet. Selbst wenn also ein trans* Mensch versichert trans* zu sein, aber nicht den offiziellen Status eines trans*Menschen hat wird dieser /..

ausgepeitscht. Rechtlicher Beistand wird verwehrt und vor Gericht wird von den Gerichten entschieden, dass die Auspeitschung rechtens war. Dies betrifft entsprechend auch cis Menschen./..

Die soziale und gesellschaftliche Ächtung von trans*Menschen im Iran ist allgegenwärtig. Wie ich schon erwähnte, hat die Transition im Bereich MtF weitreichende Folgen, das Frauen zB nicht ohne weiteres arbeiten und/oder studieren dürfen. trans*Frauen verlieren mit dem/..

Personenstand als Frau ihren Job/Studienplatz und müssen sich von ihrer Partnerin trennen. Da es soweit keine weitere Unterstützung für trans*Menschen im Iran gibt treibt dies viele in die Prostitution. Wir haben also einen weitren Punkt der intersektionalen Diskriminierung:/..

Nach trans*, Frau kommt Prostitution hinzu. Was ebenfalls gerne verschwiegen wird ist die Finanzierung der Transition. Die Regierung gewährt lediglich Zuschüsse in Form von Darlehen bis zu einer Höhe von 1.841 USD. Das Geld reicht allerdings bei weitem nicht/..

um eine vernünftige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Hinzukommt, dass in Teilen des Irans die Subventionen unter dem Vorwand mangelnder staatlicher Mittel erst gar nicht gewährt werden. Es bleibt also nur der Weg der Prostitution./..

Erschwerend ist noch die bereits oben kurz angerissene mangelnde medizinische Versorgung von trans*Personen. Operationen werden idR von schlecht ausgebildetem Personal durchgeführt - mit schweren und dauerhaften Komplikationen für trans*Menschen./..

Auch für diese Nachsorge müssen trans*Menschen selber aufkommen, da bereits mit der Operation das Darlehen aufgebraucht wurde. Da trans* Menschen von der Familie und Freunden verstoßen werden, gibt es nicht mehr viele Finanzierungsmöglichkeiten./..

Lasst uns final noch einen Blick auf die rechtliche Änderung des Personenstands werfen. David, ein trans* Mann, berichtete von seinen Erfahrungen vor Gericht. Nach seiner 2. Operation, Entfernung der Eierstöcke und Brüste, wollte er die Personenstandsänderung beantragen um/..

ohne Hijab auf der Straße laufen zu dürfen. Der Richter befahl ihm, dass er seine Hosen ausziehen musste, damit alle sehen konnten, dass er noch weibliche Genitalien hatte. Daraufhin hat ihm ein Gerichtsdiener mit einem Stock auf die frisch operierten Narben an der Brust/..

geschlagen, sodass diese aufgeplatzt sind. Bis heute hat David Probleme mit seinen Brustwarzen. Genitalkontrollen durch die Polizei sind für trans*Menschen im Iran Alltag. /..

Quellen:
en.wikipedia.org/wiki/Transgend…
outrightinternational.org/our-work/human…
iranjournal.org/gesellschaft/t…

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