Medizin findet in einem Machtgefälle statt. Arzt > Patient, Experte > Laie etc. etc.
Unser Gesundheitssystem ist -wie unsere Gesellschaft als ganzes- ableistisch, rassistisch, klassistisch und cisheteronormativ.
Marginalisierte Menschen kennen das aus leidvoller Erfahrung. 1/
(Überwiegend) weiblich gelesene Menschen deren Beschwerden als psychisch abgetan werden, mangelnde Forschung für „Frauenkrankheiten,“ sexistische Kommentare, Bodyshaming („Nehmen Sie erstmal ab“), Rassistischer BS wie „morbus mediteraneus,“ die Liste ist endlos.
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Und innerhalb dieses ganzen Machtgefälles, verstärkt durch Fachkräftemangel, #MedizinBrennt, und die wegignorierte Pandemie und ihre Folgen (MECFS, Long Covid) erleben marginalisierte Menschen, gerade die „Vulnerablen“, überdeutlich, Ohnmacht, Vernachlässigung und Ignoranz 3/
Und eventuell braucht man sich nicht wundern wenn Diskussionen über den Dresscode (zwecks „Respekt“) beim Arzt nicht besonders toll ankommen, weil genug Leute eh schon Angst vor Ablehnung bei Arztkonktakten haben, ohne sich Gedanken zu machen, obs an der Jogginghose liegt /4
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Wisst ihr warum wir gesellschaftlich so schlecht mit Covid klarkommen?
Weil wir ein völlig kaputtes Verhältnis zu Krankheit und Behinderung haben, das auf Ablehnung, Verdrängung und Ausgrenzung beruht und Krankheit als Strafe/persönliches Versagen framen.
Thread 🧵
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Ganz zu Anfang, als Covid neu war wurde direkt, um die junge, gesunde Bevölkerung zu beruhigen, immer wiederholt, dass „nur“ Alte und Vorerkrankte gefährdet sind. Was hängen blieb: hauptsächlich alte Menschen sterben, für junge Menschen und Kinder ist es nicht gefährlich. 2
Menschen mit Behinderung/Vorerkrankungen haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass es viele junge Menschen mit Vorerkrankungen gibt, die mitten im Leben stehen.
In Deutschland herrscht aber das Bild vor, wir würden nur in gesonderten Räumen existieren: Pflegeheim, WfMB etc. 3