Der interne Wahlkampf der SPÖ bringt uns aktuell eine mediale Debatte über den Wohlstand und die soziale Gerechtigkeit in unserem Land. Darin wird etwa die Einführung einer 32-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt oder eines generellen Mindestlohns gefordert. (2/13)
Bei der Salzburger Landtagswahl konnte die KPÖ durch ausgerufenen Klassenkampf gegen teure Mieten überraschende Erfolge verbuchen. Die Devise lautet immer: noch mehr Staat, weniger privat. Wenn man dieser Diskussion folgt, könnte man den Eindruck gewinnen, (3/13)
hier ginge es um einen Ort, an dem man jeden Tag um sein Überleben kämpfen muss.
Aber nein, es geht um Österreich, ein Land mit einem Wohlfahrtsstaat, der seinesgleichen sucht. Ein Land, in dem Schulen, Unis und medizinische Versorgung kostenlos sind, für alle. (4/13)
Ein Land, in dem Pensionen, Sozialleistungen & Gesundheitsversorgung alleine schon mehr als die Hälfte der staatlichen Ausgaben ausmachen. Ein Land, in dem es sich für manche mehr auszahlt, arbeitslos zu sein & (5/13)
ein bisschen etwas dazu zu verdienen, als normal arbeiten zu gehen.
Für die SPÖ ist in unserem Land aber die soziale Eiszeit ausgebrochen. Hier lebt angeblich jedes fünfte Kind in Armut. (6/13)
Bildung ist in dieser Welt nur für Privilegierte verfügbar, eine 40-Stunden-Woche macht krank und unglücklich. Das ist nicht nur falsch, sondern auch verantwortungslos in Zeiten von Arbeitskräftemangel und der Notwendigkeit von steigender statt fallender Produktivität. (7/13)
Für diese irreführenden Thesen gibt es dann „zum Glück“ ganz einfache Lösungen: mehr Steuergeld, mehr Schulden und mehr Staat. Zahlen sollen das Ganze bitte die bösen Reichen. Diese Rechnung ist allerdings weder ehrlich noch nachhaltig und sie ist vor allem nicht gerecht. (8/13)
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich muss der Staat auf jene in unserer Gesellschaft schauen, die es schwer haben und diese ausreichend unterstützen. Die Politik darf jene, die die Hilfe der Gemeinschaft brauchen, nie übersehen. (9/13)
Wir dürfen dabei aber nicht im Vollkasko-Staat enden. Wer versucht, jeden Härtefall staatlich abzufangen, nimmt jenen die Chancen, die es selber schaffen möchten. Mehr Staat zu fordern ist ungerecht. (10/13)
Ungerecht all jenen gegenüber, die täglich arbeiten gehen, die Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Ungerecht jenen gegenüber, die schon jetzt den Staat erhalten. Kurzum: ungerecht gegenüber der großen Mehrheit in unserem Land. (11/13)
Unser Wohlfahrtsstaat ist zweifellos eine große Errungenschaft der Zweiten Republik. Ebenso eine Leistung ist der wirtschaftliche Erfolg und der damit geschaffene Wohlstand. Die österreichische Erfolgsgeschichte basiert darauf, auf beide Errungenschaften acht zu geben. (12/13)
Aufgrund der Krisen der letzten Jahre war dafür zuletzt mehr Staat notwendig. Nun ist es Zeit, das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen zu lassen. (13/13)
Was denken Sie?
(K.E.)
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Haben Sie schon mitbekommen, dass die Doktorarbeit von Christine Aschbacher kein Plagiat ist? ⬇️
Im Jänner 2021 berichteten sämtliche österreichische Tageszeitungen eine Woche lang über meine Ministerkollegin, die in ihrer Abschlussarbeit angeblich gegen die Regeln der Wissenschaft verstoßen habe. /2
Über zwei Jahre später stellte nun eine Kommission der slowakischen Universität fest, dass es sich garnicht um ein Plagiat gehandelt hat. /3