Achtung, das wird jetzt ein längerer 🧵- auf die Gefahr hin, dass ich mich lächerlich mache und komplett daneben liege. Aber ich behaupte jetzt, dass ich mir sehr sicher bin, dass die 4 Flugziele am Samstag über RU von AMRAAM abgeschossen wurden.
Wie komme ich dazu. Los geht‘s. Image
Ausgangslage: die 4 Flugziele flogen in RU Hoheitsgebiet wo sie sich relativ sicher fühlten. Die Piloten wissen, dass die UA keine Waffen besitzen, die sie bedrohen. Alle bekannten Bedrohungen würden sie frühzeitig bemerken und ihr Flug-Verhalten anpassen können.
Eine Frage hat mich seit Samstag beschäftigt - wie war es möglich, in 2 Minuten vier Flugziele abzuschiessen, ohne dass diese das überhaupt richtig mitbekommen haben.

Jedes Fluggerät hat ein Gerät, dass den Piloten warnt, wenn er von einem Suchkopf einer Lenkwaffe erfasst wird.
Dieses gibt einen lauten Pfeifton von sich und der Pilot kann dann sofort Abwehrmassnahmen oder Flugmanöver einleiten.
Die RU müssen offenbar keine solche Warnungen oder nur sehr kurzfristig erhalten haben, wenige Sekunden vor dem Einschlag.
Ein bodengestütztes Flugabwehrsystem hat bestimmte Charakteristiken was das Suchradar anbelangt. Da die Russen oft von Norden angreifen haben die UA Systeme im Norden platziert welche Radarstrahlen aussenden. Die RU kennen die Signale und kennen die Reichweiten der Systeme.
Würde nun ein Patriot oder S-300 die Flugziele mit dem Suchradar erfassen, oder gar mit dem Folgeradar welches für den Angriff benötigt wird anstrahlen, geht der Radarwarner ab. Es würde in jedem Fall Zeit bleiben Gegenmassnahmen zu ergreifen.
4 Abschüsse in 2 Minuten wären mit Patriot und S-300 nur sehr schwer zu bewerkstelligen gewesen. Die RU hätten genügend Vorwarnzeit gehabt. Die Flugzeuge wären nicht weiter Richtung UA geflogen.

Es muss also etwas sein, womit sie nicht gerechnet haben. AMRAAM!
Dazu muss man nun wissen, wie der Suchkopf einer AIM-120 Lenkwaffe funktioniert. Die genau Beschreibung findet ihr hier. Ist zwar auf englisch, dürfte aber für die Leute welche bis hier her gelesen haben, kein Problem sein. Image
Wie ihr im Text lesen könnt, schaltet sich der Suchkopf der AMRAAM erst kurz vor dem Ziel scharf, so dass dem Piloten keine Zeit zum reagieren bleibt. Bis zum Zeitpunkt der Aktivierung, erhält die AIM-120 ihre Zieldaten vom Suchradar des abschiessenden Flugzeugs.
Eine Mig-29, welche also ein RU Flugzeug anstrahlt stellt für diese (bisher) keine Gefahr dar. Warum sollte es auch? Die dummen UA haben eh nichts, das uns RU gefährlich werden könnte. Freches Grinsen im Gesicht der RU Piloten.
Der Mig-29 Pilot hat die Ziele erfasst, schiesst seine 4 Lenkwaffen ab. Die RU ahnen und merken zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Wieso sollten sie auch. Der Suchkopf der AIM-120 strahlt noch nicht. Die RU fliegen ihren Flugplan nichts ahnend weiter.
Innerhalb von 2 Minuten passiert 4 mal das gleiche. Der Suchkopf der AIM-120 aktiviert sich in Zielnähe, wenige Sekunden vor dem Einschlag aktiviert sich der Suchkopf.

In den RU Cockpits springt der Radarwarner an. Pieeeeeeep! Pieeeeeeep! Was ist das? Woher kommt das?
Zu spät! Ehe die RU Piloten reagieren können explodiert der Annäherungszünder der AIM-120 unmittelbar beim Ziel und verteilt seine Schrapnelle. Getroffen und als Feuerball stürzen die Flugziele ab.
Dies wiederholt sich noch 3 weitere Male. Jedes Mal zur Überraschung der Piloten. Es geschieht so schnell, dass sich die Piloten nicht gegenseitig warnen können oder die Bodenleitstelle dies tun könnte. Vier Wracks liegen auf dem Boden, tief in Russland.
Währenddessen dreht die UA Mig-29 ab und fliegt zu ihrem Stützpunkt zurück. Der Pilot und die Bodencrews stossen an und malen 4 rote Sterne auf ihre Mig-29. Image
Auf Grund der derzeitigen bekannten Fakten, meiner Erfahrung als Feuerleit-Uof eines Flugabwehrsystems ist das meine These. Ich gebe zu, dass es sehr wild klingt. Vor allem, wenn es doch bisher immer hiess, dass eine Mig-29 keine AIM-120 verschiessen kann.
Wie viele Dinge waren in diesem Krieg bisher unmöglich und wurden dann doch möglich?
Es gab Machbarkeitsstudien um eine Mig-29 so umzubauen, dass sie AIM-120 einsetzen kann. Das Ergebnis war in so weit ernüchternd, als die Kosten dafür sehr hoch waren.
Es wäre ökonomischer gewesen Gripen Jets zu kaufen. Bei einem Umbau muss man Radar auswechseln, Verkabelung ersetzten, massig neue Computer einbauen und das Cockpit praktisch auf F-16 umbauen. Dies alles um 4 AIM-120 einzusetzen. In Friedenszeiten ein Unding!
Nun haben wir aber Krieg. Die Lieferung von F-16 Jets haben eine politische Komponente, eine Ausbildungskomponente und dazu die Logistik. Alles braucht Zeit. Die UA braucht aber AIM-120 auf eine, Flugzeug das sie fliegen können und welches sie warten können. Mig-29!
Ich vermute also, dass die polnischen Mig-29 in den letzten Monaten in einem Kraftakt umgebaut wurden, so dass sie AIM-120 einsetzten können. Dies als ein wichtiges Element, für die kommende Offensive. Sie ist nun in der Lage, den Luftraum besser frei zu halten.
Die RU sind nun in Schockstarre. Sie wissen nicht wie ihnen geschieht. Plötzlich hat die UA eine Waffe, mit welcher sie auch die RU Flugzeuge dort abschiessen kann, wo sie sich sicher gefühlt haben. Bis heute hat in RU noch kein Sender über die Abschüsse berichtet.
Ich weiss, dass alles klingt wild nach Verschwörungstheorie. Aber die technischen Ausführungen stimmen. Wir haben zahlreiche Überraschungen erlebt bisher. Storm Shadow ist plötzlich auch ab UA Flugzeugen einsetzbar, zusammen mit den Köder-Drohnen.
Auch dies hielt man bis vor wenigen Tagen für unmöglich.

Sollte also meine These stimmen, werden die für ihren mangelnden Mut bekannten RU Piloten sich nicht mehr der UA Grenze nähern und ihre kostbaren Flugzeuge ausser Reichweite lassen. Sie werden keine Risiken eingehen.
Denn es besteht nun die Gefahr, dass Ruck Zuck die RU Luftwaffe in brennende Wracks zerlegt wird.

Diese Zwischenlösung mit den Mig-29 gibt der UA Zeit bis zum Winter, um ihre Piloten auf F-16 zu schulen. Just heute haben wir aus GB gehört, dass eine Ausbildung im Sommer kommt.
So, das ist also meine These. Gerne dürft ihr diese zerlegen und mich als Spinner abtun. Vielleicht habt ihr ja recht und ich liege komplett daneben. Dann ist es so. 😉
Aber wenn ich irgendwo recht habe, dann werden wir noch mehr solche Wracks brennen sehen.
Slava Ukraini! 😏🤷
Hier noch ein guter Thread welcher die Herausforderungen zum Umbau der Mig-29 gut erklärt.

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May 15
Interessant in mehrfacher Hinsicht. Alle Ziele wurden innert 2 Minuten bekämpft. Die Flughöhe eines Ziels war angeblich so hoch, dass nur Patriot oder S-300 in Frage kommen. Und das IFF (Freund Feind Erkennung) der Russen funktioniert nicht richtig. Das alles gibt zu denken. 🤔
Im Moment wird heftig die Theorie „friendly fire“ kolportiert. Als ehemaliger Flt Uof eines Rapier Flugabwehrsystems halte ich diese Theorie für unwahrscheinlich, aus diversen Gründen. Grund 1 ist, dass am RU System ein DAS (Dümmster anzunehmender Soldat) hätte sitzen müssen.
2. Auf jedem Feuerleit Display sieht man den Flugpfad eines Zieles. Man sieht woher es kommt, welche Höhe, welche Geschwindigkeit und welche Flugrichtung das Ziel hat. Hier hätte der DAS fünf (5 !) Mal nicht erkennen können, dass die Ziele aus RU kamen.🤔
Bild: Iris-T Flt Display Image
Read 12 tweets
May 15
Wie ich bei #poolpack erklärt hatte, sind die vorbereiteten Artilleriestellungen zur Verteidigung der „Fabergé Linie“ von den UA aufgeklärt.
Sobald dort etwas drin steht - Bonk. Eine Linie ohne Unterstützung durch Artillerie ist nix wert. 🤷 Image
Noch so ein Bonk Video. Eindeutig ist die ZSU nun dran sukzessive die Art Stellungen auszuschalten. 🤷😏
Dazu diese sehr gute Beobachtungen. Die kommenden Tage können wir noch einiges mehr an solchen Videos erwarten.
Read 6 tweets
May 15
Eine sehr interessante Nachricht. Kommandoposten sind stark gefährdet wegen ihrer elektronischen Emissionen. Funksignale können geortet werden. Falsch und nur statisch positioniert sind sie eine grosse Zielfahne. Es gibt aber eine alte Technik, welche das verhindert: Feldtelefone
Ich hatte dazu in einem anderen Zusammenhang etwas geschrieben.
Die modernen Armeen von heute verlassen sich praktisch ausschliesslich auf die drahtlosen Kommunikation. Diese ist mobiler, schneller aufgebaut und auch von der Bandbreite her besser als jeder Draht, jedoch der aktive Teil viel einfacher zu orten und somit zu bekämpfen.
Read 8 tweets
May 14
Zum Abschuss der 4 RU Fluggeräte von gestern. Girkin und Andere äussern die Meinung diese seien durch tragbare Flugabwehrraketen (MANPADS) abgeschossen worden. Ich teile diese Meinung nicht. Technische Gründe könnt ihre im Tweet unten lesen. 👇Aber es gibt noch einen mehr.
Die 4 Fluggeräte wurden über einen grösseren Raum unabhängig voneinander getroffen. Um dies mit MANPADS zu erzielen, welche nur 4 km Reichweite und nur im unteren Höhenbereich wirken können, hätte man den genauen Flugweg jedes Gerätes wissen müssen. Unwahrscheinlich!
Ausserdem hätte man mehr als 4 Teams tief nach Russland eindringen lassen müssen, wo sie hätten warten müssen, was sie einer Entdeckung ausgesetzt hätte.
All diese Gründe sprechen gegen MANPADS.
Read 6 tweets
May 13
Kommersant behauptet, dass der Angriffsverband welcher die UA angreifen sollte, mit Luft - Luft Lenkwaffen abgeschossen wurde.
Wenn das stimmt - und ich sage WENN - dann ist das eine grosse Sache. Denn dann hat die UA AMRAAM Lenkwaffen. Welches Flz, ist dann eine andere Frage.😏
AMRAAM Lwf haben je nach Version eine Reichweite von 75 bis 180 km.
Diese Behauptung von Kommersant bedeutet, dass die UA nun mit ihren Mig-29 oder Su-27 Jägern moderne westliche Luft - Luft Lenkwaffen einsetzen kann.
Oder, die UA hat westliche Flugzeuge bekommen. 🤷😏
Read 4 tweets
Mar 12
@bayraktar_1love Ok, longer Thread about Swiss Rapier. I was a former Firing Unit Chief of a Swiss Rapier Firing Unit. Worked 13 years with it. Was even in Scotland on a live firing on drones with them. So, where to start. First, the system was bought in 1984 and in service since 88. 1/n
@bayraktar_1love The system is designed to defend against low flying objects. It had a range of 6.8 km and 3km in hight. Radar detection was 11.5 km. We had a blind fire radar and optical trackers (good for day). The Mk I missile had a impact fuze. So, you had to hit the object directly. 2/n
@bayraktar_1love Only the newer missiles Mk II had proximity fuzes. We got them from 2004. CH had in total 60 Rapier Firing Units. To operate them we had 12 soldiers and 2 radio operators. You needed 10 to set it up and 2 to operate it. Each firing unit had 18 missiles. That’s the basic spec 3/n
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