Kleines Zwischenfazit zum sogenannten Tag X in Leipzig: Polizeikräfte aus beinahe sämtlichen Bundesländern haben heute alles dafür gegeben, die befürchtete Eskalation auch stattfinden zu lassen und somit den Mythos Connewitz künstlich am Leben zu halten. #le0306 1/10
Die zuvor verbotene Solidaritätsdemo für die jüngst verurteilte Lina E. wurde verboten und blieb verboten. Angemeldet waren mehrere kleine Kundgebungen. Gemeldet wurden jüngst gerade einmal 1.500 echte Demo-Teilnehmer*innen. 2/10
Diese überschaubare Dynamik hielt die Behörden aber nicht davon ab, einen ganzen Stadtteil mit dutzenden Fahrzeugen, hunderten Polizisten aus der ganzen Republik, Räumpanzern, Wasserwerfern und einem Helikopter geradezu militärisch abzuriegeln. 3/10
Man muss sich das vor Augen führen: Nebenan tönt Grönemeyer vor 45.000 Leuten, beim Stadtfest werden vor Hunderttausenden Ostrock-Bands reanimiert. Zudem spielt der Regionalligist mit entspannten Verhältnis zur rechtsradikalen Fanszene, Lok Leipzig, um den Landespokal. 4/10
Das alles wurde vergleichsweise harmlos von den Behörden begleitet, aber für ein paar Hundert Antifas wird einer der lebendigsten Stadtteile Leipzigs kurzerhand zur Sperrzone erklärt. Morgen werden Bilder der erwartbaren Scharmützel in allen Kanälen stattfinden. 5/10
Das daraus resultierende Bild ist das Ewiggleiche: In Connewitz kämpft die Staatsmacht gegen ein angeblich resolutes Viertel, durchsetzt von linken Autonomen. Dabei weiß wirklich jeder Leipziger, das Connewitz zuvorderst ein doch recht bürgerliches Viertel ist. 6/10
Ein Viertel, in dem übrigens auch, wie überall in Sachsen, zu gar nicht unerheblichen Teilen AfD gewählt wird. Aber das nur am Rande. 7/10
Wie jedes Mal wäre die Situation leicht zu deeskalieren gewesen, indem man die paar teils minderjährigen Antifas schlicht hätte laufen lassen. Allenfalls hätte hier und da eine Mülltonne gebrannt, jetzt geht der Geruch von Bratwurst vom Stadtfest fließend über ins Tränengas. 8/10
Für Einheimische und Besucher von Leipzig hätte es ein entspannter Abend werden können, wie immer in Connewitz. Stattdessen entschied man sich für die provozierte Eskalation, für einen absurd teuren Polizeieinsatz abseits jeglicher Verhältnismäßigkeit. 9/10
Es ist jedes mal die gleiche Scheiße, jedes Mal traurig, jedes Mal falsch. Und es ist jedes mal exakt so gewollt. 10/10
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Zu den wiederholten Plagiatsfällen in der Causa #Koppetsch gesellt sich eine merkwürdige Fügung. Nicht nur die Professorin selbst scheint offenbar Plagiieren als „alternative“ wissenschaftliche Methode zu sehen. Es gibt Anlass für die Vermutung, dass sie das sogar lehrt: (1/19)
Ein neues Sachbuch mit dem Titel „Die Antiquiertheit der Frau“ wurde jüngst in der @faznet euphorisch besprochen: Edo Reents sprach von einem „gepfefferte[m], an Marx und Freud geschulte[m] Pamphlet gegen den Gender- beziehungsweise Queerfeminismus“. (2/19)
Er wünschte dem Buch eine zweite Auflage sowie ein besseres Lektorat. Nun ist informierten Kreisen längst klar, dass es die nicht geben wird, weil sich die Autorin für ihr „gepfeffertes Pamphlet“, gelinde gesagt, an vielen Stellen von fremdem Werk hat inspirieren lassen. (3/19)
Erzählt mir was ihr wollt, Chemnitz ist bis auf weiteres No-Go-Area für Nichtweiße. Thread für alle, die es interessiert. 1/x
Keine halbe Stunde nach der Demo gegen @MPKretschmer werden Journalistinnen bedroht. Eine aggressive Frau fragt eine Fotografin, ob sie Kinder hätte, ob sie »keine Angst« hätte und meint, sie sollte sich nicht zurück ins Stadtzentrum wagen. #c3008
Danach zieht der Mob Richtung Bahnhof. Rufe: »Frei, sozial und national«, »Wir wollen keine Ausländerschweine« und »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus« #c3008