#SLAPP gegen Sexarbeiter*in.
Die Zeitschrift „EMMA“, der Verein „SISTERS e.V.“ und die GbR „Netzwerk Ella“ mahnen mich ab. Sie fordern, dass ich eine strafbewehrte Unterlassung unterzeichne. 🧵/1
Die drei Akteurinnen sind sexarbeitsfeindlich. Sie setzen sich für eine Einführung der Kund*innenkriminalisierung ein. Am 12.5.23 habe ich auf einem Fachtag einen Vortrag gehalten.
Die volle Stellungnahme. ⬇️
/2 rubyrebelde.com/2023/06/06/emm…
Ich war als Autor*in, Social Justice Trainer*in + Sexarbeiter*in eingeladen über ProstituiertenSchutzGesetz, #Sexarbeitsfeindlichkeit und #Antifeminismus zu referieren. /3
Ich habe Argumente von sexarbeitsfeindlichen Gruppierungen untersucht und erklärt, was daran antifeministisch ist. Ich werde abgemahnt, weil ich das Lobby-Argument, „Prostitutionslobby“, „Trans-Lobby“, „Gender-Lobby“ als Verschwörungserzählung einordne, vgl. "Pharma-Lobby". /4
Meine Einschätzung lässt sich gut stützen. Sexarbeits- und queerfeindliche Gruppierungen benutzen das Lobby-Argument, um den Eindruck eines Bedrohungsszenarios zu schüren.
Quelle 1: tinyurl.com/2jsh7w2y
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In dieser (nicht belegbaren) Lobby handelten Personen und Gruppen in verbrecherischer, ausbeuterischer Absicht um egoistischen Interessen zu befriedigen. Das habe ich in einem Interview vor Kurzem genauer erklärt.
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Zur grundsätzlichen Einordnung von Verschwörungserzählungen als strukurell antisemitisch gibt es viel gute Literatur.
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Quelle: amadeu-antonio-stiftung.de/verschwoerungs…
Die Lobby-Erzählung ist auch unter Redaktionen, Journalist*innen und Politiker*innen verbreitet. Das zeigt meine Recherche und Analyse der letzten Jahre. Ich schreibe dazu gerade ein Buch, das kommendes Jahr erscheinen wird.
Dort behandele ich das ausführlicher.
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Mir liegt am Herzen:
Ich bin solidarisch mit Getroffenen von Menschenhandel.
Wieso betone ich das?
Die Erzählung der „Prostitutionslobby“ soll den Eindruck erzeugen, dass SW egoistisch vom Leid der Opfern von Menschenhandel z. Zweck der sex. Ausbeutung profitieren.
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EMMA, Sisters und Netzwerk Ella wollen mich einschüchtern und mundtot machen.
Das ist ein SLAPP.
SLAPP steht für:
Strategic
Lawsuits
Against
Public
Participation.
Deutsch: Strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung.
/11 umweltinstitut.org/welt-und-hande….
„Mit SLAPP-Klagen versuchen Unternehmen, Regierungen und mächtige Einzelpersonen, unbequeme Kritik zu unterdrücken.“
Quelle 3: tinyurl.com/4eu4sa3d
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Das SLAPP gegen mich ist eine Täter-Opfer-Umkehr, denn:
Nicht ich verbreite problematische Verschwörungserzählungen, ich analysiere diese unter diskriminierungskritischen Gesichtspunkten.
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EMMA, Sisters und Netzwerk Ella greifen mich als Privatperson an, weil ich untersuche, WIE sie über Sexarbeit sprechen und über Desinformation, PLURV und Verschwörungserzählungen aufkläre.
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Sie unternehmen damit rechtliche Schritte gegen eine sexarbeitende Person, die Kritik an ihren „Argumenten“ übt.
Das SLAPP greift aber nicht nur mich an, sondern auch Sexarbeitende und queere Menschen.
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Als „Lobby“ werden Sexarbeiter*innen+queere Personen in den Augen der Öffentlichkeit diffamiert. Das soll Ängste schüren. Das SLAPP ist sexarbeitsfeindlich+queerfeindlich. Deshalb verteidige ich mein Recht auf Kritik+freie Meinungsäußerung zu verteidigen. /16
Ich habe mir einen Anwalt genommen. Mir ist es wichtig, gegen Verschwörungserzählungen, PLURV und Desinformationen laut zu werden.
Mir ist es wichtig, mich gegen Einschüchterung durch SLAPP zu wehren. Und mir ist es wichtig zu zeigen, wie Anti-Sexarbeitsgruppen vorgehen.
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Solche Anti-Sexarbeitsgruppen wollen Sexarbeitende so sehr „retten“, dass sie rechtliche Schritte gegen sie einleiten.
Das bedeuten ihnen die Rechte von Sexarbeiter*innen. (Nichts).
Ich kann Euren Support gerade gut gebrauchen.
Natürlich belastet mich dieser Angriff.
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Sprecht mit Menschen in Euren Netzwerk und Umfeld über diesen Vorgang und klärt über Anti-Sexarbeitsorganisationen auf.
Bitte teilt meine Beiträge auf Social Media.
Ich halte Vorträge und Workshops zu Sexarbeitsfeindlichkeit - auch bei Euch!
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Falls möglich freue ich mich über eine Spende zur Deckung meiner Anwaltskosten.
/20 leetchi.com/en/c/emma-ua-g…
Zum #Welthurentag wurde ich von Sexarbeitsfeind*innen (u.a. der Verlag EMMA) abgemahnt.
Auf einem Vortrag hatte ich sie inhaltlich kritisiert.
Das Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiter*innen (bufaS)hat sich positioniert: bufas.net/stellungnahme-…
Nach dieser Machtdemonstration von 3 verbündeten Organisationen gegen mich Einzelperson nahm ich mir einen Anwalt.
Die Abmahnung zu unterschreiben kommt für mich wegen der Signalwirkung nicht in Frage. Ich kann nicht einwilligen, Sexarbeitsfeind*innen nicht mehr zu kritisieren.
Das #SLAPP (Strategic Lawsuits Against Public Participation) gegen mich zeigt, wie diese Strukturen vorgehen. Vom Bestätigungsfehler der Mehrheitsgesellschaft gedeckt verschieben sie die Grenzen des Sagbaren immer weiter, silencen unbequeme Stimmen und verbreiten Hurenhass.
"AF wendet sich - teils als organisierte Bewegung - gegen Emanzipationsbestrebungen und feministische Anliegen, wie die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung."
(2/x) antifeminismus-melden.de
Häufig wird #Sexarbeitsfeindlichkeit als Nischenthema abgetan. Wieso das gefährlich ist: Angriffe auf Sexarbeitende sind Angriffe auf Demokratie und demokratische Rechte. Ich beobachte seit Langem
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eine breite Entsolidarisierung mit Sexarbeiter*innen. Entsolidarisierung bedeutet: Diesen Leuten sind Sexarbeiter*innenrechte nicht wichtig. Sie schauen weg, wenn white feminists Sexarbeitenden Rechte absprechen oder beteiligen sich gar an deren Ausschluss.
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Sie ebnen so einer Radikalisierung Richtung Transfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus den Weg und ermöglichen Angriffe auf sexuelle Selbstbestimmung.
Meint Ihr, wirklich dass es „nur“ Sexarbeitende trifft, wenn Länder Kund*innenkriminalisierung einführen, oder
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*** Richtigstellung***
Miriam Zerbel schreibt auf der Seite des @Landtag_Bayern:
"Diskriminierung und Stigmatisierung beklagt Ruby Rebelde, Sexarbeiterin und Vorständin bei Hydra sowie Stipendiatin der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft.(...)/1 bayern.landtag.de/aktuelles/aus-…
„Die Vorverurteilung von Sexarbeiterinnen (ent)steht in den Köpfen, darüber muss man sich Rechenschaft ablegen“, erklärte Rebelde. „Man betrachtet sie heute als Opfer und unmündig.“ In der Öffentlichkeit gehe es immer wieder um Bestätigungserzählungen. (...)/2
Statt mit Sexarbeiterinnen zu sprechen, werde über sie gesprochen. Rebelde übte zugleich heftige Kritik an einigen geladenen Sachverständigen, denen sie einseitige Interessenvertretung und skandalisierende Beiträge vorwarf. (...)/3
Thread zur medialen Berichterstattung über die Anhörung im Sozialausschuss "Situation der Prostituierten in Bayern".
Oh my... wieder soviel Material für meine Forschung zu Diskriminierung und Journalismus. #respectsexworkers