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Jun 11 7 tweets 2 min read Twitter logo Read on Twitter
Man kann das so zusammenfassen: Leute, die schon lange ein reaktionäres Weltbild vertreten (“konservative Revolution”) sehen gerade die Chance, eine möglichst reaktionäre Union als einzig denkbare Antwort auf die AfD zu behaupten. Das ist gelogen: Die AfD ist nur eine Ausrede.
Ich hatte zu Dobrindts “konservativer Revolution” damals das hier geschrieben, als er damit um die Ecke kam. Es stimmt noch. Aber die Scheu lässt nach. spiegel.de/wissenschaft/m… Image
Vor allem aber hat sich mittlerweile die (falsche) Idee durchgesetzt, dass man eigene Inhalte einfach gegen “owning the libs” austauschen könnte (das Ziel ist alt,die geschürten Ängste neu). #Trollpolitik statt Politik. Söder hat eben gelernt: Das verfängt bei den Trollen nicht.
Weiterhin kann man das, was man eigentlich will, nicht laut sagen (Frauen an den Herd, Freiheit zur sanktionslosen Diskriminierung von Minderheiten, möglichst kein Klimaschutz, Rassismus als legitime Position). Also sagt man jetzt einfach immer “dagegen!” Anti-Politik.
Das erklärt übrigens auch das Gerede von einer “links-grünen Hegemonie”. Dahinter steht: Ja, solche rechtsradikalen Positionen sind nicht mehr akzeptabel. Und sie nicht öffentlich vertreten zu dürfen, ohne massiven Gegenwind zu bekommen, macht manche fuchtig. Also “Hegemonie”.
Herr Petschner schwärmt übrigens ganz offen von einer “anti-woke-Bewegung”. Das ist natürlich absoluter Unsinn: Wärmepumpen sind nicht “woke”. Aber Leute wie er meinen in Wahrheit, dass sie die Freiheit, ungestört zu Diskriminieren, zurückwollen.Das heißt “anti-woke” tatsächlich.
Es ist Populismus in Reinform: Angeblich “brodelt” es in der Bevölkerung, und zwar nicht, weil Impfgegner, Rechtsradikale besonders laut schreien, nicht, weil die Leute Angst vor teuren Heizungen haben - sondern wegen “woke”. Das ist Projektion,sonst nichts.Behauptete Mehrheiten.

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