Man kann das so zusammenfassen: Leute, die schon lange ein reaktionäres Weltbild vertreten (“konservative Revolution”) sehen gerade die Chance, eine möglichst reaktionäre Union als einzig denkbare Antwort auf die AfD zu behaupten. Das ist gelogen: Die AfD ist nur eine Ausrede.
Ich hatte zu Dobrindts “konservativer Revolution” damals das hier geschrieben, als er damit um die Ecke kam. Es stimmt noch. Aber die Scheu lässt nach. spiegel.de/wissenschaft/m…
Vor allem aber hat sich mittlerweile die (falsche) Idee durchgesetzt, dass man eigene Inhalte einfach gegen “owning the libs” austauschen könnte (das Ziel ist alt,die geschürten Ängste neu). #Trollpolitik statt Politik. Söder hat eben gelernt: Das verfängt bei den Trollen nicht.
Weiterhin kann man das, was man eigentlich will, nicht laut sagen (Frauen an den Herd, Freiheit zur sanktionslosen Diskriminierung von Minderheiten, möglichst kein Klimaschutz, Rassismus als legitime Position). Also sagt man jetzt einfach immer “dagegen!” Anti-Politik.
Das erklärt übrigens auch das Gerede von einer “links-grünen Hegemonie”. Dahinter steht: Ja, solche rechtsradikalen Positionen sind nicht mehr akzeptabel. Und sie nicht öffentlich vertreten zu dürfen, ohne massiven Gegenwind zu bekommen, macht manche fuchtig. Also “Hegemonie”.
Herr Petschner schwärmt übrigens ganz offen von einer “anti-woke-Bewegung”. Das ist natürlich absoluter Unsinn: Wärmepumpen sind nicht “woke”. Aber Leute wie er meinen in Wahrheit, dass sie die Freiheit, ungestört zu Diskriminieren, zurückwollen.Das heißt “anti-woke” tatsächlich.
Es ist Populismus in Reinform: Angeblich “brodelt” es in der Bevölkerung, und zwar nicht, weil Impfgegner, Rechtsradikale besonders laut schreien, nicht, weil die Leute Angst vor teuren Heizungen haben - sondern wegen “woke”. Das ist Projektion,sonst nichts.Behauptete Mehrheiten.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
… I told you so. Ihr zieht die an die AfD verlorenen nicht auf Eure Seite. Ihr bestärkt sie darin, dass es schon ok ist, Faschisten zu unterstützen. spiegel.de/wissenschaft/m…
„Please, stärke die AfD“ funktioniert bei den von Döpfner so verachteten Ostdeutschen besonders gut. Für die FDP gar nicht, für die Union ein bisschen. Vermutlich ist das Merz rationale für seine AfD-light-Kommunikation: Es nutzt uns, es schadet den anderen, what‘s not to like?
Kolumne: Wenn unsere Antwort auf die Klimakrise ist: Abschotten, Abwarten, Abwiegeln, Ablenken, mag gut für die Quartalsgewinne der Gasbranche sein, vielleicht sogar gut für die Wahlaussichten der Union im Jahr 2025. Für Deutschland aber wäre es fatal. spiegel.de/wissenschaft/m…
Für Leute wie Jens Spahn ist die Vorstellung sicher attraktiv, die Menschenrechtsverletzungen, die man für die Abdichtung der Festung Europa schon jetzt plant, an solche unappetitlichen aber nützlichen Verbündeten wie Viktor Orbán und Giorgia Meloni outsourcen zu können.
Investoren müssen akzeptieren, dass es Verluste finanzieller Natur geben wird, damit Verluste existenzieller Natur vermieden werden können. Um die Katastrophe abzumildern, müssen wir aufhören, fossile Brennstoffe zu verfeuern. So schnell wie möglich.
Ich muss sagen, solange in Deutschland mächtige, üppigst finanzierte Organisationen wie die #INSM permanent Politik machen, mit Springer zusammen Wahlkampfveranstaltungen für die Union finanzieren, solange Leute aus der Union permanent zu Fossilkonzernen und Verbänden wechseln…
…, solange die Verflechtungen von Politik und Automobil-, Kohle- und Gasbranche nicht kritisch aufgearbeitet worden sind, solange Korruptions-Ermittlungsverfahren gegen diverse Unionspolitiker laufen, solange Arbeitgeberverbände ein eigenes Wirtschaftsforschungsinstitut haben..
… will ich aus dieser Richtung zum Thema “Filz”, böse Think Tanks, unzulässige Einflussnahme absolut nichts mehr hören. Zumal es den einen um die Interessen einzelner Branchen geht, den anderen um die Interessen der Menschheit.
„Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Wärmepumpe, die Gewerkschaft IG Bau, der Verbraucherzentrale Bundesverband und der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger.“
„Angesichts der immer drängender werdenden Klimakrise bleibt keine Zeit, auf Scheinlösungen zu setzen und mit ihnen zu rechtfertigen, dass über viele Jahre weiter mit Erdgas geheizt wird.“
Das „Wasserstoffheizungs“-Geschwätz von Spahn, Aiwanger et al. ist noch eine Stufe übler als sonst übliche parteipolitisch motivierte Desinformation. Es soll dem politischen Gegner schaden, es schadet aber vor allem den Leuten, die dumm genug sind, darauf hereinzufallen.
Kolumne: Die Ideenlosigkeit von @cducsubt, @fdp und den Freunden des Fossilen zeigt der Kampfbegriff “#Planwirtschaft” für alles, das nach Strategie aussieht. Wir müssen schnell raus aus fossilen Brennstoffen. Das *geht nicht* planlos. spiegel.de/wissenschaft/m…
Was Leute wie der Gaslobbyist Gerhard Linke, Michael Kretschmer oder die AfD also eigentlich meinen, wenn sie »planwirtschaftlich« sagen, ist: Es gibt einen Plan, und der ist für unsere Branche, unsere Partei ein Problem. Weil wir selbst einfach keinen haben. Gar keinen.
Mit »Planwirtschaft« hat das unvermeidliche Ende fossiler Geschäftsmodelle so wenig zu tun wie das Montreal-Protokoll, das die Menschheit vor dem Ozonloch bewahrte, die Katalysatorpflicht für Autos oder Verpflichtung für Kraftwerksbetreiber, Stickstofffilter einzubauen.