"Laut einer Befragung der Organisation Plan International sieht sich die Hälfte der 18 bis 35-Jährigen in einer Beziehung als "Versorger", der das Sagen hat. Handgreiflichkeiten gegen Frauen findet ein Drittel von ihnen in Ordnung."
33% finden es "akzeptabel", wenn ihnen ~
"im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht". 34 Prozent seien gegenüber Frauen schon mal handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen."
Ich habe das selbst noch nie erlebt, habe mir aber immer gesagt: Wenn es passiert, ist SCHLUSS.
Inzwischen frage ich mich, ob ich wirklich so rigoros handeln würde. Es sagt sich als nicht betroffene Person, die von außen sieht, was passiert, sehr einfach, dass ich einfach die Beziehung beende.
Doch wenn Liebe im Spiel ist, ggf. der Partner manipulativ ist...
... dann könnte es auch mir schwer fallen, da klare Grenzen zu setzen.
Mir mehr zu denken geben aber andere Zahlen aus der Studie.
"... fast 40 Prozent der jungen Männer möchte, dass die Partnerin ihre eigenen Ansprüche zurückstellt, um ihnen den Rücken freizuhalten."
Wer wundert sich da noch, dass wir kaum Frauen in führenden Positionen haben?
Hatte da kürzlich eine interessante Unterhaltung mit meinem ~
Schwager. Er argumentiert für die Ehe, da sie klar sagt, ab wann eine gemeinschaftliche Veranlagung in einer Beziehung gilt. Das betrifft auch Entscheidungen wie "wer hält wem den Rücken frei". Dafür steht der Frau im Scheidungsfall dann auch ein Ausgleich zu.
Doch was, wenn ~
sich das Paar nicht scheidet? Wie stark werden solche sehr individuellen Moment aufgewogen, z.B. in der Rente? (Witwenrente... aber reicht das?)
Abgesehen davon: Wenn sich beide einig sind: Ja, ich trete beruflich zurück, kümmere mich um die Kids, du machst weiter Karriere, dann
finde ich das vollkommen ok. Mein Schwager ist bei der Geburt meiner Nichte in Teilzeit gewechselt, meine Schwester hat sich auf ihren Job als Ärztin konzentriert.
Aber wenn es von vornherein eine Annahme ist, "ich Mann, ich Erfolg", dann frag ich mich, was wir in den letzten ~
fünf Jahren eigentlich diskutiert haben?
Ebenso bzgl. Sexualität, was mich erst schmunzeln lässt, dann wütend macht:
"Jeder zweite junge Mann möchte laut der Studie keine Beziehung mit einer Frau, die bereits viele Sexualpartner hatte. Gleichzeitig sehen es 37 Prozent als reizvoll an, mit möglichst vielen Frauen zu schlafen."
Doppelmoral vom feinsten.
Und uff...
"Fast die Hälfte fühlt sich davon gestört, wenn Männer ihr Schwulsein in der Öffentlichkeit zeigen. Mehr als 40 Prozent geben an, dass Männer, die feminin auf sie wirken, "schon mal einen Spruch" von ihnen abkriegen."
Haben wir in den letzten Jahren eigentlich irgendwas erreicht?
Anscheinend nur, dass sich ein Drittel bis die Hälfte aller jungen Männer in klassische Rollenbilder flüchten, weil wir es nicht schaffen, einen Raum für sie zu schaffen, in dem sie sich wiederfinden können.
Ich merke das zT auch bei meinen männlichen Gästen. Einige finden durch mich einen Ausdruck auf sexueller Ebene, den ihnen die klassischen Bilder von Männlichkeit nicht erlauben, inklusive Rimming (Zungenanal) oder Strapon Spaß.
Ich finde, wir sollten mehr mit Männern reden als über sie.
Ja, es ist wichtig, dass die Stimmen von Frauen und trans* Personen in den Fokus kommen. Doch wenn wir uns nur darauf konzentrieren und cis-Männer das Gefühl bekommen, "wir sind falsch", dann kehren wir die Dynamiken
um, die wir versuchen zu bekämpfen.
Was wäre denn ein modernes Verständnis von Männlichkeit?
Für mich wäre ein Bild von "Menschlichkeit" ideal, in dem wir uns ALLE an emphatisch begegnen. Uns fragen, wie agiere ich in dieser Welt? Wo sind die Grenzen meiner Mitmenschen?
Was kann ich tun, damit sich mein Gegenüber sicher fühlt? Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen?
Wenn ich das Bedürfnis habe, Gewalt anzuwenden oder eine Grenze zu überschreiben, mit wem kann ich sprechen? Wie kann ich darüber sprechen?
Kollektive Kommunikationsschule...
... und noch so viel mehr bräuchte es.
Ach, und Klimakrise gibt's ja auch noch. Und und und...
Ich bin ein echt optimistischer Mensch, doch in Momenten wie gerade sehe ich ein bisschen negativ in die Zukunft.
Sorry für den Depri-Thread am Montag 🙈
ACHTUNG: Die Umfrage scheint wohl empirische Mängel zu haben. Was der Tagesspiegel wohl nicht recherchiert hat...
Abgesehen von der Frage nach Rolle und Verantwortung des Journalismus ändert das für mich wenig. Denn selbst 5% mit dieser Meinung sind zu viel, v.a. bei Gewalt.
*Tagesschau
Und hier ein Threat mit Zahlen, die die Ergebnisse in Frage stellen:
1. “Was genau versteht ihr darunter, wenn ihr sagt euch macht Sexarbeit Spaß?”
Ich liebe den Kontakt zu vielen unterschiedlichen Menschen. Manche erzählen mir viel von sich, andere geben weniger preis. Immer erfahre ich etwas über ihre sinnlichen Bedürfnisse.
Als kreative Person mit großem Interesse an Menschen und dem Leben ist das Nahrung für meine Seele.
Zudem finde ich Sexualität extrem faszinierend. Was macht mein Gegenüber an? Welche Fantasien kann ich helfen, auszuleben?
Eine Kollegin aus der Schweiz und gute Freundin meines Mitbewohners organisiert zum zweiten Jahr in Folge einen Charity-Kalender, dessen Erlös einem Vespa Verein aus ihrer Gegend zukommen.
Heute früh beim Yoga spült mir der Algorithmus dieses Video von #unbubble in den Feed.
War skeptisch, doch dann positiv überrascht. Hier ein paar Gedanken und Anmerkungen im thread 🪡
In dem Format begegnen sich zwei Menschen unterschiedlicher Meinungen, lernen sich kurz kennen und diskutieren dann über ein Thema. In diesem Fall: Mona, ehemals in der SA tätig, und Aurel, ein Bordellbetreiber. Es geht um S+xarbeit.
Mona ist argumentativ sehr eloquent und besonnen.
Ich hatte durch den Titel angenommen, dass sie für ein S+xkaufsverbot ist, doch das lehnt sie ab. (Wie sie zum Nordischen Modell steht, habe ich nicht rausgehört.)
Habe heute tatsächlich eine Anzahlung zurück erstattet – und ein Overnight abgesagt.
Oder: Warum ich devote Overnights nun nur noch nach einem Kennenlernen annehmen werde.
Thread🪡 (1/22)
Gestern schrieb mich ein Herr an für Abendbegleitung im Hotel. Gerne die ganze Nacht. Er wolle eine devote Dame, keine Schmerzen, aber er ist schon gerne dominant.
Schickte ein Foto mit und Name des Hotels.
Erster Eindruck: Klingt gut!
Das Schreiben war angenehm, ein Anruf ebenso. Er gab sich sehr locker. Fand es schade, dass ich nicht schon gestern konnte.
Heute wäre auch nicht so ideal, aber konnte ich möglich machen.