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Teil 6 von #SchwarzmeerFlotteVersenken
Drohne (Luft/See), #Türkei/#Nato Begleitschutz

Nach den ersten 5 Teilen, in denen ich die herkömmlichen, konventionellen Möglichkeiten aufgezeigt habe, geht es jetzt ( und in Teil 7) um eher unkonventionelles.
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Begleitschutz durch Türkei/Nato
Die Türkei hatte sowas ja mal angedacht/angedeutet.
Es war wie erwartet eine leere Drohung. Alle Seiten wollen einen direkten Konflikt vermeiden. Daher werden die Getreidefrachter nicht durch türkische
2/x
Kriegsschiffe begleitet. Das wird auch zukünftig so bleiben.

Aber die ukrainische Gegenblockade wird ihre Wirkung entfalten. Durch die Angriffe der letzten Tage auf das Landungsschiff und den Tanker haben sie gezeigt was sie können.

Seedrohnen
Die ersten Einsätze
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Waren weniger erfolgreich. Es gab Ausfälle und Treffer zeigten keine Wirkung. Dazu gab es auch viele die abgewehrt werden konnten.
Aber die Ukraine hat ihre Drohnen weiter entwickelt. Das Landungsschiff wurde schwer beschädigt, Schaden am Tanker ist unklar, aber so groß,
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Dass er sich nicht verleugnen lässt.
Diese Ramm-/Kamikazedronen sind ein gutes Mittel und erreichen quasi jeden Punkt im Schwarzen Meer. Sie sind dazu auch schwer aufzuspüren und dann zu bekämpfen. Ob die Korvette Kotov (Projekt 22160) beschädigt wurde ist auch noch unklar.
5/x
Diese Drohnen sollen ca 250 kg Sprengstoff tragen und 850 km Reichweite haben.
Wenn die Ukraine es schafft größere Mengen dVon gleichzeitig einzusetzen, dann sollten auch Erfolge eintreten. Bisher waren es eher Versuche um die Drohnen zu testen. Eine gute zweistellige
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Monatliche Produktion sollte möglich sein.

Aber man könnte diese Drohnen auch noch modifizieren zu Torpedodrohnen.
Es gibt 2 Arten von Torpedos im Westen.

1. Leichtgewichtstorpedos (LGT)
Speziell zur UBootjagd entwickelt. Einsatz durch Schiffe, Flugzeuge und Helikopter.
7/x Image
Länge: 2,5- 3 Meter
Gewicht: 250-350 kg
Durchmesser: 325 mm

2. Schwergewichtstorpedos (SGT)
Bekämpfung von Schiffen und auch UBooten.
Länge: 5-7 Meter
Gewicht: 1000- 1500 kg
Durchmesser: 533 mm

Aufgrund des Gewichtes der Torpedos könnten die bisherigen Drohnen maximal
8/x
Für LGT modifiziert werden, da die ja auch zusätzlichen Treibstoff bräuchten um nach Hause zurück zu kehren.
Idealer wären natürlich SGT, aber dafür bräuchte es einen ganz neuen Drohnentyp.

Aber auch die LGT können Schiffe effektiv bekämpfen. Treffer auf das Heck
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Und damit auf die Schrauben, Antriebswellen und Ruder haben schon das Schicksal der Bismarck besiegelt.
Vor allen die Antriebswellen (und auch Schrauben) sind nicht mal eben ersetzt.
Dazu werden Schiffe benötigt um die manövrierunfähigen Schiffe
10/x de.m.wikipedia.org/wiki/Bismarck_…
Abzuschleppen. Auch da könnten sich dann gleich weitere gute Ziele bieten.
Ich hoffe, dass solche Torpedodrohnen bereits in Planung sind, erwarte aber, dass es eher LGT werden als SGT.

Möglich wäre auch, dass anstelle von Torpedodrohnen Minenlegedrohnen entwickelt werden.
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Diese könnte es als wiederverwendbare Transportdrohnen geben oder als Kamikazedronen, welche nach dem Legen der Mine(n) versuchen ein Ziel zu rammen.
Das Gewicht von Seeminen beträgt je nach Modell zwischen 100 und 700 kg.

Hier ist besonders die Torpedomine Mark 60 CAPTOR
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Der USA interessant. Diese lässt sich auf Schiffstypen programmieren.
Jedes Schiff hat seine eigene Geräuschsignatur unter Wasser und diese Daten sind für viele Kriegsschiffe erhoben worden.
Die USA werden diese Mine aber garantiert nicht liefern.
13/x
de.m.wikipedia.org/wiki/Mark_60_C…
Aber vor allem gegen die russischen UBoote gäbe es noch die Möglichkeit Torpedodrohnen in Verbindung mit Sonardrohnen einzusetzen. Die einen lauschen mit ihrem Sonar und die anderen haben das Wirkmittel mit.
So funktionierte lange die U-Jagd mit Helikoptern und Flugzeugen.
14/x
Aber die Drohnen lassen sich auch ggf. Noch zu Halbtauchern modifizieren. Dann sind sie noch schwerer zu entdecken und haben ev auch mehr Erfolg gegen Kriegsschiffe. Die Drogenkartelle nutzen solche Boote zum Schmuggel in die USA.
15/x
de.m.wikipedia.org/wiki/Drogen-U-…
Zusammenfassung Seedrohnen:
Die Entwicklung schreitet voran und erste deutliche Erfolge sind sichtbar. Es gibt aber auch noch viel Potential, was den Russen richtig Probleme machen könnte.
Durch Drohnen wird auf See momentan ein Patt erreicht.

Jetzt gehen wir in die Luft.
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Luftdrohnen
Hier hat die Ukraine inzwischen viele verschiedene Modelle. Mit mehreren dieser Modelle hat sie bereits #Moskau erfolgreich angegriffen.
Aber es gab auch schon Angriffe auf #Sevastopol.
Diese Drohnen haben die notwendige Reichweite.
17/x
zdf.de/nachrichten/po…
Damit kann auch problemlos ein Schiff angegriffen werden. Versenkt wird es wahrscheinlich nicht, aber die Schäden durch Beaver etc dürften für einen Missionkill bei Kriegsschiffen ausreichen. Handelsschiffe dürften abgeschreckt werden.
Ein Treffer auf der Brücke hätte
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Schwerwiegende Folgen.

Vor allem kombinierte gut abgestimmte gemeinsame Einsätze von Luft- und Seedrohnen aus verschiedenen Richtungen können selbst Kriegsschiffe arg in Bedrängnis bringen.
Die Entwicklung in der Ukraine ist dafür schon ausreichend und wir werden
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Solche Angriffe sicherlich auch noch ab und zu sehen. Im Hafen Sevastopol gab es solche übrigens schon, leider mit wenig Erfolg.

Russland hat es bis vor wenigen Tagen geschafft seine Flotte gut vor Drohnen zu schützen. Die neuesten Seedrohnen scheinen aber wesentlich
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Besser zu sein. Wir werden noch weitere Testangriffe sehen, wahrscheinlich auch in Kombination mit Luftdrohnen.
Wenn die erfolgreich sind, dann hat Russland ein ernstes Problem, auch in seinen noch hlbwegs sicheren Häfen!
21/21
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Aug 6
Teil 7 #SchwarzmeerFlotteVersenken
Das Schwarze Meer ist im Großen und Ganzen abgearbeitet.
Was kann Russland noch gefahrlos einsetzen?
- FK (Ch-22/Ch-32, Ch-55/Ch-101) durch Bomber
- Kalibr durch Schiffe
Hier kann der Startort jeweils über/auf dem Kaspischen Meer,
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Bzw über Südrussland oder im Kanalsystem liegen.
Die Bomber (Tu-95/Tu-142, Tu-22M und Tu-160) sind weit weg von der Ukraine stationiert und halten mehr als genug Abstand.
Mit vorhandenen Mitteln, inklusive nicht gelieferten, sind sie nicht abzuschießen.
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Kalibr werden auch von kleineren Schiffen aus eingesetzt, die durch das russische Kanalsystem fahren können. Daher können diese kleinen Einheiten auch weit genug ins Hinterland geschafft werden.
Wenn das geschieht, dann sind sie auch erstmal sicher.
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Read 14 tweets
Aug 6
💯 So ist es!
Aber wollen wir mal schauen ob die Putinisten bei #b0508 mit den gleichen Symbolen wie hier bei Twitter rumlaufen.
1/4
Russland Fahnen, Friedenstauben, Verschwörungstheorien, aber es wird noch besser
2/x
Russland soll endlich Nuklearwaffen einsetzen wird gefordert. <- gibt leider Leute die komplett bescheuert sind.
Die Nato soll nach Hause gehen. 🤔 Ist sie doch, ist übrigens gar nicht losmarschiert im Gegensatz zu Russland.
3/x
Read 4 tweets
Aug 4
Teil 5 #SchwarzmeerFlotteVersenken
Dieser Teil behandelt Luft-Luft Flugkörper und ukrainische Flugkörper um die russischen Schiffe anzugreifen.

Wenn wir hier über Luftfahrzeuge oder Flugkörper reden, dann gibt es z.b. nicht DIE F-16.
Eine F-16A Block 10 und
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Eine F-16E Block 60 haben nur noch relativ wenig gemeinsam.
Dazwischen liegen 40 Jahre Entwicklungsunterschied.
Gleiches gilt natürlich auch für die Flugkörper und auch für russische Systeme.

Bisher verwenden beide Seiten Luft-Luft Flugkörper sowjetischer Bauart.
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Beide Seiten setzen bisher folgende Luft-Luft Flugkörper eine (Maximalreichweiteje Version unterschiedlich):

R-73: Kurzstrecke bis zu 30 km

R-27: Mittelstrecke bis zu 60-70 km

Russland setzt dazu noch ein:

R-77: Langstrecke bis zu 120 km

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Read 21 tweets
Jul 31
Teil 4 #SchwarzmeerFlotteVersenken Flugabwehr und Luftfahrzeuge der Ukraine und Russland
In diesem Thread geht es um die Frage, was diese beiden relevanten Bereiche leisten können.
Zum Thema Flugabwehr verweise ich auf @gepardtatze und @Bunkerhunter als Experten!
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Ich werde das Ganze hier verkürzt darstellen. Natürlich ist Flugabwehr kein Kreis um ein System und beide Seiten haben nicht genug Systeme um vollständig alles abzudecken. Es geht darum eine Gefahrenregion aufzuzeigen.
Die Flugabwehr besteht es 3 Grundbereichen.
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1. Kurzstrecke - niedrige Höhe
z.B. Gepard, Roland und Tschilka, Tunguska
2. Mittlere Distanz -Mittlere Flughöhe
z.B. MIM-23 Hawk, Iris-T, SAMP-T Buk
3. Große Distanz - Große Flughöhe
z.B. MIM-104 Patriot, S-300, S-350, S-400
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Read 25 tweets
Jul 29
3 #SchwarzmeerFlotteVersenken Teil 3
Was wäre eine Threadreihe zu dem Thema ohne Schiffe?

Die Ukraine hat leider keine Flotte.
Ihre Möglichkeiten behandel ich in späteren Threads.

Hier geht es um die RUS Schiffe.
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Neben der Schwarzmeerflotte müssen auch kleinere Einheiten beachtet werden, die über das innerrussische Kanalsystem in das Schwarze Meer verlegt werden können.
Über den Don, Wolga-Don-Kanal und die Wolga (Blau) ist das Kaspische Meer angeschlossen.
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Über die Wolga gen Norden (Orange) und den Wolga-Ostsee-Kanal (rot) ist die Ostsee verbunden und über den Weìßmeer-Ostsee-Kanal ist das Weiße Meer und das anschließende Nordmeer erreichbar.
Daher können Schiffe aller Flotten ins Schwarze Meer gelangen.
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Read 26 tweets
Jul 28
Teil 2 #SchwarzmeerFlotteVersenken
Flugkörper und andere Abstandswaffen der Russen Fortsetzung.
- weitere Flugkörper und KurzstreckenFK
-Drohnen
-Minen und Torpedos
Teil 1 ist hier 👇
1/x
Russland hat viele ältere Systeme, welche teilweise schon ausgemustert sind, bzw. Nicht auf Schiffen eingerüstet sind, welche im Schwarzen Meer stationiert sind. Diese Flugkörper könnten eventuell noch umgerüstet werden.
2/x
In Betracht kommen:
P-500/P-1000, See-Seezielflugkörper, Reichweite 550 km, Bestand unklar, wahrscheinlich weniger als 50, maximal 200.
Diese müssten modifiziert werden um von Land aus gestartet zu werden.

P-700: See-Seezielflugkörper, Reichweite bis zu 800 km.
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Read 12 tweets

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