Zur Inklusion:
Mein Sohn ist jetzt 21 Jahre alt und hat vielfältige Einschränkungen und Diagnosen (Autismus, Epilepsie, Teilleistungsstörungen...). Er hat notgedrungen 10 Jahre Inklusion mit Schulbegleitung durchlaufen. Es war schlimm und oft nicht hilfreich.
Ein Thread ⬇️
Hätte es ein Förderzentrum gegeben, das nach Lehrplan unterrichtet, ich hätte keine Sekunde gezögert ihn zu exkludieren und ihn dort anzumelden.
Die 4 Grundschuljahre waren geprägt durch Überlastung, Unverständnis, Feindseligkeit, Anforderungen, die nicht erfüllbar waren - auf
allen Seiten. Wir bekamen jede nicht geschaffte Aufgabe mit nach Hause, waren 1x pro Woche zum Gespräch geladen, dessen Inhalt war, die "Missstände" und "Defizite" meines Sohnes anzuklagen. Was er lernte, war Verweigerung und Selbstabwertung. All das geschah trotz eines gewissen
Bemühens von allen Seiten. In der 2. Klasse war Sohn 3 Monate zur Diagnostik in einer KJP und diese versuchte zu vermitteln. Andere Möglichkeiten des Schulbesuchs gab es nicht, denn alle Grundschulen sind qua Gesetz inklusiv, es gab keine Alternative. Die Gemeinschaftsschulen
waren voll und hatten bereits genug "Special-Kids". Rückblickend war Schule und Schulbegleitung genauso überfordert, wie der Sohn und wir als Eltern - doch es gab keine Ansätze in dieser Struktur für Verbesserung zu sorgen. Ich bekam Sätze zu hören, wie: "Das ist unfair den
anderen Kindern gegenüber", wenn es darum ging ihm eine Erleichterung zu verschaffen.
Nach der 4.Klasse wechselte er auf eine Gemeinschaftsschule, die flexibler war und mehr Erfahrung hatte. Allerdings tummelten sich dort ein wildes Gemisch an Diagnosen, sozialen Problemen.
Auch der unstrukturierte Unterricht mit vielen Selbstlernphase oder Gruppenarbeiten war absolut nicht ideal für ihn. Mit der Schulbegleitung hatten wir diesmal großes Glück - ohne sie hätte er es nicht geschafft. Schule blieb für ihn weiter schwierig und sein Selbstbild eines
Menschen, der immer nur andere nervt, verfestigte sich.
Wieder kann man eigentlich niemanden einen Vorwurf machen. Wieder gab es viel Bemühen und diesmal auch Verständnis, doch der Rahmen stimmte einfach nie. Er schafft im Coronajahr seinen Realschulabschluss und nun ist er
exkludiert 😁. Über die Agentur gab es eine BVB-Maßnahme für Menschen mit Autismus. Kleine Gruppe, Fachkräfte, geschützter Rahmen. Im September begann er dann beim gleichen Träger eine theoriegeminderte Ausbildung. Hat einen festen Praktikumsplatz (2Tage) und 2 Tage Berufsschule
+ 1Tag beim Träger pro Woche. Er ist super selbstständig. Er kann etwas leisten. Er hat Erfolge. Ist in vielen Dingen auch mal der Beste + wird fair (nicht anforderungsfrei) behandelt. Er könnte viel Entwicklung nachholen. Heute wohnt er in seiner eigenen Wohnung, im Nachbarhaus
von uns. Regelt vieles selbstständig und verfügt über ein realistisches Selbstbild. Seine Schulzeit bezeichnet er als schrecklich. Ihm fallen weiterhin tausend Situation ein, die er als demütigend empfand.
Fazit:
-Inklusion ist kein Allheilmittel
-Exklusion ist für den Betroffenen keine Abwertung, sondern eine Hilfe um überhaupt den Rahmen zu haben, sich entwickeln zu können
- Es muss beide Möglichkeiten geben!
- Überforderte Systeme sind keine Hilfe - für niemanden
- Moralische und ideologische Bewertungen sind nicht hilfreich sondern erzeugen Druck und Unverständnis, weil die Realität nicht gesehen wird.
- behinderte Kinder sind kein Spielball von Gutmenschen und Politikern, sondern Individuen und oft eine anstrengende Aufgabe
@Dani__2807 Der Anlass meines Threads waren Reaktionen auf ihn. Nochmal: pauschale Urteile, lebensfremde Kategorien und mangelnde Komplexität stören mich.
@oriente_ex Hat nicht auch das Behinderte Kind ein Recht auf Kontakte auf Augenhöhe? Wie sucht sich mein Sohn Freunde aus? Ähnlicher Intellekt, ähnliche Interessen, ähnlicher Entwicklungsstand, gemeinsame Erfahrungen spielen dabei eine große Rolle.
Oh, so viele Reaktionen. Dann ergänze ich mal einen immer wieder vernachlässigten Aspekt in der Inklusionsdiskussion:
Auch behinderte Kinder haben ein Recht auf Kontakte auf Augenhöhe. Wie entstehen gleichberechtigte Freundschaften? Ähnlicher Entwicklungsstand, ähnliche
Interessen, ähnliche Erfahrungen und ja auch ähnlicher Intellekt spielen dabei eine große Rolle. Nun sitzt das Kind abgeschirmt mit Schulbegleiter unter anderen Kindern, denen gefühlt mühelos gelingt, was sich ihm nicht erschließt. Kontakte gibt es zwar, aber Nettigkeit und
Freundschaft sind sehr verschiedene Dinge. Der Abstand zwischen gesunden Kindern und Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten wird immer größer. Ist das im Kindergarten vielleicht noch egal, weil alle mit Bauklötzern spielen, so ist dies spätestens in der 3. Klasse vorbei.
Ein Leben in der nett gemeinten, freundlich behandelten Sonderrolle ist nicht zuträglich für Autonomieentwicklung, denn auch behinderte Kinder werden erwachsen, haben ein Recht auf Autonomie und ein eigenes Leben. Ich sehe hier in Inklusion keinen Mehrwert für diese wichtige
Persönlichkeitsentwicklung. Man braucht Freunde und nicht nur nette Menschen. Man braucht ein eigenes Netzwerk und nicht nur bezahlte Helfer. Ablösung und Selbstbestimmung fängt mit Freundschaften an. Mehr als 3 Inklusionskinder verträgt eine Klasse nicht. Manchmal sind es 5 mit
jeweils eigenen Schulbegleiter, der den ganzen Tag am Kind klebt um die nicht passenden Bedingungen und die damit verbundenen Risiken abzufedern. Wo soll da Freundschaft entstehen? Auswahl gibt es auch keine.
Der nette Gesunde, der aus Freundlichkeit 10 Min mitspielt, ist kein
Ersatz für eine Freundschaft auf Augenhöhe und auch keine Teilhabe. Ich kenne viele einsame Jugendliche, Teilhaben ist noch lange nicht Teilsein. In einem homogeneren Setting ist es leichter.
@oriente_ex aber meine Erfahrungen sind, trotz dieser Einstellung andere. In der Gymnasialklasse meiner Tochter gab es auch einen Autisten und das lief ganz gut. Bei meinem Sohn war es an der 2. Schule im Punkt Akzeptanz und Kontakt auch besser, was daran lag, dass eben viele Kinder mit
@oriente_ex Einschränkungen dort waren und die Schulbegleiterin ihn einfach gut gesehen hat. Aber der Rahmen war dennoch nicht passend für ihn und auch für andere. Alles was er nicht gut kann (softskills, Reize verarbeiten, Handlungsplanung) war dort super wichtig bzw. Voraussetzung fürs
@oriente_ex Lernen. Er war permanent völlig übereizt, 1000 Menschen, jeder individuell gefördert ... Hilfe. Auch das System war überlastet mit der Aufgabe, die sie sich vorgenommen hatten. Lehrer kamen und gingen, alle an und über der Grenze des Machbaren.
@Amygdal82908019 @seefahrt24 griechische Mythologie, bestimmte Buchreihen - einschließlich sekundär Wissen und seit vielen Jahren der weltgrößte Musical-Kenner, einschließlich Bühnenbilder, Darsteller, Varianten, Regie und jetzt auch Übersetzungen 👍😂
@hewner82 als die tatsächliche Wirkung ihres Tuns.
Ja, der Begriff ist belastet und zum Teil nehme ich die Belastung auch inhaltlich mit, aber ich habe etwas zu sagen und das besteht nicht nur aus dem Begriff. Die "Kategorie" Gutmensch habe ich genutzt, weil es diese blumigen Inklusions-
@hewner82 darstellungen waren, dieser menschenfreundliche, sich um die armen Behinderten sorgende Habitus war, der mich (neben den unterkomplexen Inklusionshassern) zu dem Thread veranlasste.
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Beiträge über das Verschweigen von ImpfNWs + mangelnde Aufklärung verwischen taktisch geschickt, das eigentlich Erschreckende:
Es war Imfpnötigung. Risikoabwägung war damit obsolet.Die "Aufklärung" diente Absicherung des Arztes und wahrte den Schein einer freien Entscheidung. ⬇️
Es wird immer deutlicher, dass die Narrative prima funktioniert haben. Zunächst, vor der Einführung der Impfung, könnten keine Aussagen über Wirksamkeit und NWs getroffen werden. Eine grenzenloser Hype zur rettenden Impfung nach dem Prinzip Hoffnung ergoss sich über d Konsumenten
Dann nach Einführung widmete man sich exzessiv dem Impfneid, der Knappheit des Stoffes. Schon mit diesem Dreh blieb kein Platz für Zweifel. Es spielte einfach keine Rolle. Nächster Plottwist: oh NWs bei Astra, man kümmerte sich und im Windschatten spritze man munter weiter.
Nach Tagen wie heute drängt sich mir beim durchscrollen von Nachrichten und Twitter manchmal der Gedanke auf, dass es viele Menschen gibt, die gar nicht wissen, was echte Probleme sind. Selbst die Kriegsberichte werfen nur mit Begriffen um sich und die Menschen ergehen sich in ⬇️
neuer Scheinempathie, die in meinen Ohren wie das polieren des eigenen Heiligenscheins klingt und das Leid in Floskeln und Plattitüden eher in die Ferne rückt. Echte Schicksale machen sprachlos+hilflos und man muss sie aushalten können, denn sie gehen einem nicht nur nah sondern
bleiben nah. Man kann sie nicht durch strukturelle Forderungen oder freundliche Umdeutung, andere Wortwahl oder verbale "Anerkennung" und "Solidarität" formal neutralisieren. Es ist ein Schmerz der empathisch gespürt, das Potential hat einen mit zu zerreißen. Es kostet Kraft
Berlinwahl und die überzähligen Stimmen: Ich bin seit vielen Jahren Wahlhelfer und frage mich, wie so etwas zustande kommen kann bzw. wie Wahlbetrug innerhalb der Wahlhandlung, durch Wahlhelfer möglich ist. Eine Analyse anhand konkreter Kenntnisse des Ablaufes ⬇️
Es gibt eigentlich nur wenige Möglichkeiten als Wahlhelfer Wahlen in beabsichtigten Form zu manipulieren und jede dieser Möglichkeiten hat Grenzen und Bedingungen. Als erstes die Varianten in denen die oben benannte Auffälligkeit auftreten kann. 1. Stimmzettel hinzufügen:
⬇️
Die Wähler im Wahllokal werden im Wählerverzeichnis abgehakt -2x. Bei Ausgabe des Stimmzettels erfolgt der Vermerk in der Kopie des Wählerverzeichnisses, bei Stimmabgabe erfolgt das gleiche im Original. Füge ich nun Stimmzettel (mit der Absicht einer Partei Stimmen
Aufarbeitungstweet: 🧵
Als ich im Feb. 21 "mein Impfangebot" erhielt, wollte ich mich informieren. Ich hörte als Hörbuch "Coronaimpfstoffe - Rettung oder Risiko" von Clemens G. Arvay. Ich kam nach dieser absolut ausgewogenen Betrachtung zum Entschluss zu warten. Arvay tut in
diesem Buch nichts anderes als Wirkmechanismen, bereits vorhandenes Wissen und bestehende Fragen aufzuwerfen, auf die es noch keine Antworten gibt. Mein Wissen über grundlegende Eigenschaften des Immunsystems habe ich aus diesem Buch. Es ist definitiv keine Kampfschrift gegen
Impfungen. Dann drehte sich der Wahnsinn immer schneller. Auf keine der sachlich aufgewurfenen Fragen gab es auch nur im Ansatz eine vernünftige Antwort. Dafür wird Arvay vom Mainstream verteufelt, verleumdet und zynisch "widerlegt" in meinen Augen damals wie heute
🧵 Steinmeier-Rede:
Ich bin sehr verwirrt von dieser Rede. Es geht mir wie so oft in den letzten Jahren. Ich versuche zu verstehen, Anknüpfungspunkte zu finden und bin doch bereits beim ersten Satz komplett raus. Dieses nicht nachvollziehbare Paralleluniversum macht sich nicht
mal die Mühe mir zu erklären, wie es zu seinen Prämissen und Erkenntnissen kommt. Es kann durchaus sein, dass sie Wissen haben, was ich nicht habe, dass ich tatsächlich Dinge nicht sehe oder falsch sehe. Ich denke nicht, dass ich abgeschieden lebe, oder mittels Feindbild abwerte
und aussortieren. Es ist nicht meine Distanz sondern anscheinend die der Politik zu mir, die dies verursacht. Jetzt konkret: Die Rede beginnt mit "Jeder Mensch in diesem Lande...". Was ist das? Was ist mit denen, bei denen der Epochenbruch nicht am 24.2. verortet ist? Bin ich