Nach meinem gestrigen Gripen 🧵, mit meine Gedanken zu produktionstechnischen und strategischen Aspekten, habe ich ein paar DM mit dem Thema „Gripen ab Strassen“ bekommen.
Bevor ich dazu ein paar Dinge sage, schauen wir uns diesen Film mit dt. Untertiteln an.
Zuerst das wichtigste. Jedes (!) Flz kann auf einer Strasse landen und starten, wenn die Strasse die Anforderungen erfüllt, welche das Flugzeug an die Strasse hat. Das ist nichts an und für sich Besonderes am Gripen. Ausser, dass ihm 800 Meter ausreichen.
(F-16, F-18, A-10, F-4)
Was am JAS-39 Gripen besonders ist, ist die Tatsache, dass er vom Design her dafür ausgelegt wurde im Kriegsfall mit einem Minimum an Material und Personal (Logistik) auf Strassen landen / starten, aufmunitioniert, betankt und einfach gecheckt werden zu können.
Dazu Bedarf es lediglich Material welches in einem Standard Container Platz hat, Einen Sprinter für die Boden Crew, ein Anhänger mit Lenkwaffen und Munition, ein Tanklaster mit Kerosin und 800 Meter Strasse. In nur 10 Minuten ist der Gripen wieder für Luft - Luft Einsätze bereit.
Während bei anderen Flugzeugen der Einsatz ab Strasse nicht die Norm ist und improvisiert werden muss, ist sie beim Gripen Teil seiner DNA. Andere Flugzeuge wurden entworfen um ab einem Fliegerhorst und seiner Logistik zu operieren. Der Gripen hat beides in seiner DNA.
Ein Flugzeug ist eben mehr als nur das Flugzeug. Es ist eine ganzes System welche es drum herum braucht, dass es operieren kann.
Der Gripen wurde ausgelegt um im Kriegsfall (!) eine hohe Verfügbarkeit zu haben, mit einem Minimum Zeit am Boden und das bei minimaler Logistik.
Es macht eben einen Unterschied, ob ein Flz zwischen zwei Angriffswellen mit Drohnen auf der Strasse im Zielgebiet landet, bewaffnet und betankt wird und in 10 Minuten wieder im Einsatz ist.
Oder ob das Flz zurück zu einem Fliegerhorst muss, für ein umfangreicheres Prozedere.
In diesem Krieg haben wir gelernt, wie wichtig Logistik und die Verfügbarkeit eines Systems sind. Der Gripen kommt mit einer Logistik und einem Design, welche im Kriegsfall eine hohe Verfügbarkeit bei kleinerem Aufwand ermöglicht. Das macht ihn für die UA auch so attraktiv.
Zum Schluss bedanke ich mich herzlichst bei @deaidua für die Übersetzung des Videos.
Damit verbunden kommt auch eine Follow Empfehlung. Unter anderem hält er euch auf dem laufenden wenn es um die dt. Hilfe für die UA geht.
@deaidua Ergänzung:
Auch ein Gripen braucht Fliegerhorste / Wartungspunkte wo er grösseren Wartungsarbeiten unterzogen werden kann. Dies kann nicht auf einer Strasse passieren. Für grössere Wartung und Reparatur braucht es einen regulären Flugplatz dafür. ☝️
@deaidua Ergänzung 2:
Schwedens Opposition ist dafür Gripen Jäger in die Ukraine zu entsenden. 😏
Schwendens Regierung sagte, sie wären noch (!) nicht bereit dazu.
Wir wissen, dass UA Piloten bereits auf dem Gripen „Evaluations Training“ machen.
🔥🔥🔥
@BackAndAlive startet eine neue Sammlung zu Gunsten der 🇺🇦 FLAB um neue Kommunikationsmittel und mobile Kommandoposten zu beschaffen.
In diesem Zusammenhang haben sie ein Video veröffentlicht, wo spannende Dinge so zum ersten Mal zu sehen sind. Schaut selber rein.
Es wird die NASAMS Kommando Konsole mit Details vom Radar- und Kommando Bildschirm gezeigt.
Es handelt sich um eine Stellung welche westlich von Kyiv war, mit vier NASAMS Werfern.
Ich bin kein NASMAS Spezialist, habe aber Ähnlichkeiten zum System Rapier entdeckt, welches ich kenne. Daher habe ich versucht die Screens zu interpretieren.
Kann also sein, dass ich mit etwas daneben liege.
Sorry also schon im voraus.
Dinge, welche ich für 2023 nicht auf meiner Bingokarte hatte:
Die Rückkehr des FLAK-Turmes
In der Region Moskau wurden Türme errichtet und Pantsir S-1 Flugabwehrsysteme platziert.
Warum machen die das?
Relativ einfach: durch die Positionierung des Pantsir S-1 siwht der Radar weiter und hat weniger Radarschatten, hinter welchen die tief anfliegenden Drohnen sich verstecken können.
Die Grafik zeigt euch die Radarabdeckung eines Pantsir in Moskau.
Je höher der Pantsir, desto weiter und mehr sieht er.
Dazu hatte ich einem einen kleinen Radar Thread gemacht.
Joe Biden und Kanzler Scholz haben mit der Weigerung, der UA ATACMS und Taurus zu liefern einen strategischen Fehler gemacht.
Ebenso mit der Beschränkung, dass westliche Systeme nicht gegen RU selber eingesetzt werden dürfen.
Was meine ich damit?
Die UA muss militärische Ziele in Russland angreifen können und dürfen, wenn sie diesen Krieg gewinnen soll. Jeder sachlich argumentierende Militär und Sicherheitsberater wird das den Politikern sagen.
Und die UA weiss das auch.
Mit der Beschränkung der Einsatzgebiete von gelieferten Waffensystemen und der Weigerung von Biden und Scholz, gewisse Systeme zu liefern, haben sie die Ukraine gezwungen, alternative Lösungen zu suchen, zu entwickeln und zu finden.
Weiterer 200 Mio $ Verlust für die RU.
Im Süden zerstörten die ZSU mittels GMLRS eine der neuesten Entwicklungen der russischen Militärindustrie – ein Over Horizon Küstenradar „Predel-E“.
Darüber hinaus wurde auch ein „Leer-2“ EKF System zerstört.
Predel-E ist eine Neuheit des militärisch-industriellen Komplexes der RU. Erst im Juni dieses Jahres wurde es angeblich einem engen Kreis von Spezialisten vorgestellt.
Getestet wurde es nun in der Region Cherson, um die Aktionen der ZSU zu Wasser und zu Land zu überwachen.
Das System ist so neu, dass man im Internet praktisch nichts dazu findet. Auf ebay bin ich aber auf diese Broschüre gestossen. Trotz schlechter Auflösung, kann man ein paar Daten entziffern, falls man sich dafür interessiert.
Spannende Neuigkeiten zum gestrigen Angriff auf die S-400 Stellung auf der Krim.
Der ukrainische Journalist Butusov schreibt: Das russische Luftverteidigungssystem S-400 wurde gestern auf der Krim mit Hilfe einer modifizierten ukrainischen Marschflugkörper R-360 Neptun zerstört.
Die modifizierte Neptun wurde über 110 km entfernt abgefeuert und zerstörte die Radarstation „Podlet K1“ als Teil des S-400-Komplexes. Dieser überwachte die Luftlage über dem westlichen Teil des Schwarzen Meeres und über der Region Cherson.
Der Zufall wollte es, dass ich vor einigen Tagen diesen Tweet mit einem Interview des Herstellers des Neptun Systems getweetet habe. Im Nachhinein machen gewisse Andeutungen plötzlich Sinn. 🧐
Übrigens stellt Schwedens Rüstungsunternehmen SAAB noch ein weiteres für die UA spannendes Flugzeug her.
GlobalEye ist eine vielseitige luftgestützte Frühwarn- und Kontrollplattform (AEW&C), das in einer Höhe von 35.000 Fuß arbeitet.
Es kann Bedrohungen in geringer Höhe (in 200 Fuß) in Entfernungen von mehr als 458 km erkennen.
GlobalEye besteht aus einer Reihe von Sensoren, die das Radar- und Missionssystem Erieye ER (Extended Range) von Saab nutzen und in einer Bombardier Global 6000/6500 installiert sind.
Dieses würde es erlauben, ähnlich dem AWACS der NATO Bedrohungen frühzeitiger zu erkennen und gerade Drohnenangriffe besser koordiniert zu bekämpfen. Etwas in dieser Art wird die UA in absehbarer Zeit für seine Luftraumüberwachung und -verteidigung brauchen.