Pushbacks, Prügel, Inhaftierungen: In den letzten Jahren gab es zahlreiche Berichte über Rechtsbrüche an den EU-Grenzen.
Ein Thema blieb dabei oft außen vor: Sexualisierte Gewalt durch Grenzschützer. 👇
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@Helena_RoGo, @AbdelbakiSandra und ich haben mit Betroffenen, NGOs und Anwälten gesprochen, sowie Frontex-Dokumente eingesehen.
Ergebnis: Während Pushbacks zwingen gr. Grenzschützer Geflüchtete zu sexualisierten Körper- und Genitaldurchsuchungen.
Das Ziel: Abschreckung.
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Clémentine Ngono, 25, aus Kamerun, sagt über einen Pushback 2021:
Maskierte Männer hätten die Gruppe angeschrien und gedroht – und einen nach dem anderen dazu gezwungen, aufzustehen und sich auszuziehen. Vor allen anderen. Unter Androhung von weiterer Gewalt.
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Anschließend habe einer der Männer die Geflüchteten durchsucht, auch die Genitalien. Manche hätten sich geweigert. Denen hätten die Männer die Kleidung zerschnitten.
Als sie an der Reihe war, habe sie versucht, sich zu wehren. Die Männer schlugen sie.
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„Also habe ich mir selbst meine Hose runtergezogen“, sagt sie. „Ich wollte es nicht, aber ich musste mich bücken.“
Ngono presst Zeige- und Mittelfinger zusammen und deutet auf ihren Unterleib. „So hat er seine Hand in meine Vagina gesteckt“, sagt sie. „Und in den Anus.“
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Dieselben Plastikhandschuhe habe er auch bei anderen verwendet.
Während der Misshandlungen hätten die Männer immer wieder geschrien: „Kommst du hierher nochmal zurück?“
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Wir haben mit 13 Betroffenen gesprochen. NGOs wie @Border_Violence oder @msf_de berichten über ähnliche Fälle.
Die griechische Küstenwache bestreitet die Vorwürfe. Frontex sagt auf Anfrage, man wisse von "einer Handvoll solcher Fälle" in Griechenland und Bulgarien.
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Von ironisch verpackter Homo-und Transfeindlichkeit bis hin zu Profilen, die Rechtsterroristen als Heilige feiern: Es braucht nicht lange, um auf Tiktok rechtsextreme Inhalte zu finden
Der Grund: Die Architektur der Plattform passt perfekt in die Medien-Strategie der Rechten👇
@mmfa hat gezeigt: Wer neu auf TikTok ist und dort zwei Stunden verbringt, sieht etwa 400 Videos.
Davon enthielten in der Studie 103 Videos trans- oder homofeindliche Aussagen, 42 hatten einen frauenfeindlichen Inhalt, 29 enthielten Rassismus, 14 verherrlichten Gewalt.
In einem Video mit über 200.000 Views schoss jemand in einem Videospiel auf einer Pride-Feier um sich. Dazu schrieb er: "Kümmert euch nicht um mich. Ich verrichte gerade Gottes Werk". Andere Nutzer feuerten ihn an – und forderten ihn auf, das jetzt auch im realen Leben zu tun.
„Auf der Erde leben zu viele Menschen", sagte neulich eine Freundin zu mir. Der Mythos „Überbevölkerung" begegnet mir immer wieder – bei Debatten um Klimakrise oder Familienplanung.
Das Problem: Er ist irreführend. Und öffnet Gewalt und Rassismus die Tür. Seit Jahrhunderten.👇
1968 veröffentlichte der Mikrobiologe und Ökologe Garrett Hardin einen Essay in der Zeitschrift Science, der ihn weltberühmt machte: „The Tragedy of the Commons“ ist bis heute ein Standardwerk der Umweltbewegung.
Hardin beschreibt darin die „Tragik der Gemeingüter“: Dinge, die uns allen gehören oder die wir alle nutzen, behandeln wir meist schlecht.
In #Buffalo hat ein Rechtsterrorist gestern 10 Menschen ermordet und die Tat live gestreamt. Der Täter hat ein 180-Seiten-Pamphlet ins Netz gestellt. Was steht drin?
Ein Thread. 👇
Die Parallelen zu Christchurch, Halle, Hanau, Utøya etc. sind unübersehbar. Der Täter, der 18-Jährige P.G. bedient sich an den gleichen rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Erzählungen, verweist auf Inspirationsquellen und scheint sich ähnlich radikalisiert zu haben.
Es geht direkt mit der rechtsextremen Erzählung vom „großen Austausch“ los: Liberalismus, Individualismus und Feminismus sorgen angeblich für sinkende Geburtenraten im Westen, „Eliten“ holen Migrant:innen mit höheren Geburtsraten ins Land – und tauschen so das „weiße Volk“ aus.
In der Ukraine häufen sich Berichte über Vergewaltigungen durch russ. Soldaten. Nein, das ist nicht einfach das bedauerliche Nebenprodukt eines grausamen Angriffskrieges. Es hat System. Es dient einem Zweck. Kriegsvergewaltigungen folgen einer Logik.👇
CN: sexualisierte Gewalt.
Erstens: Sie isolieren die Betroffenen. Sexualisierte Gewalt ist oft ein Tabu. Das macht die Verbrechen unsichtbar, Betroffene werden alleingelassen, zuweilen von ihrem Unfeld geächtet. Das heißt: System. Vergew. verletzten Einzelpersonen – und zerstören gleichzeitig die Gruppe.
Zweitens: Körper sind Symbole. Auch im Krieg. Soldaten repräsentieren die eigene Gruppe mit ihrem Körper. Auch der weibl. Körper symbolisiert etwas: Frauen kümmern sich im Krieg oft um Familie & Gemeinschaft. System. Vergewaltigungen zielen auf die Zerstörung dieser Gemeinschaft.