#Wasserstoff KWK in #Chemnitz: Wie groß wird der zukünftige Bedarf sein? Darüber wird derzeit viel gestritten. Es gibt zwei Untersuchungen, die sich das angeschaut haben, hier mal ein kleiner Einblick:
Die erste ist eine UBA-Studie, die Optionen zur klimaneutralen Fernwärmeversorgung in verschiedenen Städten, u.A. Chemnitz, betrachtet:
Das weniger ambitionierte Szenario SLOTH geht für 2050 von einem Fernwärmeabsatz von 520 GWh in Chemnitz aus.umweltbundesamt.de/sites/default/…
Davon werden 8% aus Spitzenlastanlagen bereitgestellt. Das könnten z.B. H2-Kessel oder ein Heizkraftwerk sein. Mit einem KWK-typischen thermischen Wirkungsgrad von 40% kämen wir da auf einen H2-Bedarf von 104 GWh.
Im ambitionierten Szenario EFFORT wären es lediglich 56 GWh.
Die zweite Untersuchung ist meine Masterarbeit, die neben dem Fernwärme auch den Stromsektor in Chemnitz untersucht und dort 90%ige Autarkie anstrebt. Dabei wird davon ausgegangen, dass der gesamte H2-Bedarf auch hier erzeugt und gespeichert wird.
Hier wird von einem deutlich höheren Fernwärmeabsatz ausgegangen (>900 GWh). Davon werden etwa 13% mit H2-KWK und Kessel gedeckt. Insgesamt ergibt sich ein H2-Bedarf von 242 GWh.
Alle Zahlen liegen also deutlich unter den 1000 GWh, die zuletzt von #eins energie und co kommuniziert wurden: ihk.de/chemnitz/servi…
Eine kleine, aber wichtige Ergänzung: Beide Untersuchungen gehen von einer EBS-/Müllverbrennung in Chemnitz aus. Wenn diese nicht kommt steigt sicher auch der H2-Bedarf.
Warum grüner #Wasserstoff niemals so günstig werden wird, wie viele das gerade hoffen: Ein🧵
Ich habe in letzter Zeit oft die These aufgestellt, dass Wasserstoff sich in den wenigsten Anwendungen gegen die direkte #Elektrifizierung durchsetzen wird, weil er dafür zu teuer ist.
Dass grüner Wasserstoff derzeit noch extrem teuer ist, stellt vermutlich niemand in Frage. Aber früher war diese Einsicht oft mit der Hoffnung verbunden, dass er in Zukunft deutlich günstiger wird. Aber die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das wohl nicht passiert.
Das hat auch erst kürzlich eine Untersuchung von BCG ergeben, in der nicht nur theoretische Modellierungen, sondern reale Projekte betrachtet wurden. Dort wird von "viel höheren Kosten als der frühere Konsens" gesprochen. Aber woran liegt das? media-publications.bcg.com/Turning-the-Eu…