Was ihr hier seht, ist ein typischer Berliner Arbeiterquartier-Gründerzeitbau (Kastanienallee/Prenzlauer Berg). Und ich erzähle euch jetzt mal, warum er so aussieht, wie er aussieht.
Berlin war 1848 mit rund 400.000 Einwohnern noch kleiner als Wien, 1905 wurde dann die 2-Millionen-Marke durchschlagen, 1920 näherte man sich mit dem Groß-Berlin-Gesetz der 4-Millionen-Marke an, wodurch die Stadt (nach London & NYC) die drittgrößte der Welt wurde.
Nahezu eine Verzehnfachung der Bevölkerung in acht Jahrzehnten; ein heute doch eher unvorstellbares Wachstum, man hat die Stadt innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden geknüppelt.
Ich schildere jetzt mal, wie das angebliche Marktversagen im Prenzlauer Berg ablief. Weil der Stadtteil immer als Paradebeispiel für die Gentrifizierung (o. ä.) herhalten muss.
Die Grundstückspreise sind irgendwann steil gegangen, mittlerweile liegt der Bodenrichtwert bei 5.500 € pro Quadratmeter. Dafür muss eine alte Oma lange stricken.
Zur Einordnung: 1.000 Quadratmeter (traditionelle niedersächsische Einfamilienhausgrundstücksgröße) würden bei dem Bodenrichtwert 5,5 Mio. € kosten, ein Fußballfeld (68m x 105m) 39,27 Mio. €, ein Hektar 55 Mio. €, ein Saarland 14,9 Billionen €.