Ich habe nie eine Hausdurchsuchung erlebt. Der Diebstahl meines Notebooks vor etlichen Jahren hat mich aber sehr berührt. Die Vorstellung, dass ein fremder Mensch Zugriff auf meine intimsten Gedanken und Werke hat, erzeugte ein Ohnmachtsgefühl in mir.
1/6
Beim Einbruch in meine Firma wurde ausschließlich mein Notebook, mit Tagebuch, Fotos meiner Kinder und anderen höchst persönlichen Daten gestohlen. Obwohl ich einen Verdacht hatte, wer mir persönlich schaden wollte, wurde(n) der/die Täter wurden nie ausgeforscht. 2/6
Das war 2007, ich war damals 49 Jahre alt und hatte die Sache schon längst vergessen und abgetan. Der Vergleich von Frau @EvaDichand hat meine Erinnerung an diesen Vorfall geweckt. Ich kann verstehen, dass es unangenehm ist, wenn Fremde Zugang in die Privatsphäre erhalten. 3/6
Nie vergessen habe ich das Gefühl, das ich mit 16 hatte, auch wenn ich es schon längst gut verarbeiten konnte, wie es sich anfühlt, wenn die sexuelle Integrität physisch verletzt wird. Was es für die Psyche bedeutet, wird mir täglich auch von anderen Betroffenen geschildert. 4/6
Gestern hat wieder einmal ein Mensch vor größerem Publikum den Mut gefasst über die Verletzungen zu reden, die ihm 60 Jahre nach der Tat immer noch zu schaffen machen. Das Leid ist nur für Betroffene sexualisierter Gewalt wirklich nachvollziehbar. 5/6
Deshalb fordere ich Sie, Frau @EvaDichand, im Namen aller Betroffenen auf, sich für Ihren Vergleich einer Hausdurchsuchung mit einer „dauernden Vergewaltigung“ aufrichtig zu entschuldigen.
6/6
@EvaDichand Please unroll @threadreaderapp for the BlueskyFriends.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Weil immer wieder und jetzt im Zusammenhang mit #Rammstein vermehrt auftaucht, dass Medien & Gesellschaft die Aussagen Betroffener ungeprüft übernähmen, ein Thread, der mir wichtig ist.
1/13
Vorweg: Ich habe neben meinen eigenen Erfahrungen mit diversen Medien und Verlagen, darunter auch mehrere große internationale, viele Betroffene bei ihren Absichten, ihre Erfahrungen von sexualisierter Gewalt öffentlich zu schildern, begleitet und beraten.
2/13
Wenn es tatsächlich zu konkreten Gesprächen mit Medien kommt, wird seitens der Medien sehr genau nachgefragt. Egal ob Betroffene mit Klarnamen in die Öffentlichkeit gehen oder anonym ihren Fall schildern wollen, …
3/13
Weil mir jetzt Holocaustverharmlosung und sogar Wiederbetätigung vorgeworfen wird, beginne ich diesen langen Thread über meine Sichtweise zur aktuellen Situation mit einer Familiengeschichte von Arbeit & Armut. 1/14
🧵
Mein Großvater war 7, als er als „Bua tua“ auf einem Bauernhof fern von zu Hause, für Kost & Logis zu arbeiten begann. Er wuchs in großer Armut auf, obwohl er sehr hart arbeitete. Nach WK1, begann er - ohne Schulbildung - als Heizer bei der Eisenbahn. 2/14
Dort schloss er sich der Gewerkschaft an, lernte dank ihr alles was er brauchte um schließlich als Triebfahrzeugführer einer Arbeit nachgehen zu können, die eine Familiengründung zuließ. Er schloss sich schon früh dem Widerstand gegen die Nazis an. 3/14
Bereits elf Menschen sind in dieser Skisaison in Tirols Skigebieten ums Leben gekommen.
Verantwortung von Liftbetreibern vs. Eigenverantwortung von Schneesportler:innen.
🧵9 Tweets tirol.orf.at/stories/318877…
Während Skigebietsbetreiber derzeit überlegen, mit welchen Mitteln die Sicherheit erhöht werden könnte, spekulieren andere über Unfallursachen, dubioserweise muss auch die Pandemie herhalten. ooe.orf.at/player/2023010…
Die Anhäufung schwerer & tödlicher Skiunfälle ist aber in erster Linie der Witterung und dem Schneemangel - vor allem - abseits der Pisten geschuldet; natürlich spielt ein Geschwindigkeitsbereich, in dem man die Fahrt nicht mehr kontrollieren kann, immer die entscheidende Rolle.
Es gibt Menschen, die für die neueste KurzGeschichte keine 24 € ausgeben wollen, weil sie noch in Erinnerung haben, wie herzlos er über die Kinder in Flüchtlingslagern geredet hat. Kurz ist weg. Die Kinder sind noch da. Den Buchbeitrag kann man spenden. > doroblancke.at/spende/
Die Idee für diese Aktion kam von @Laendlebuch, er wird in seiner Buchhandlung eine Spendenbox aufstellen, vielleicht gibt es noch andere Kolleg*innen, die sich anschließen. >
Bei Überweisungen an @DoroBlancke bitte #zuKurz als Zahlungszweck angeben (damit wir wissen wieviele das Buch nicht kaufen). /
🧵
Toni Innauer: Offener Brief an die FIS, bezüglich FrauenSkifliegen
Als Diskussionsgrundlage vorab der ganze Brief. 1/14
⬇️
1. Die Norwegische Athletenunion untermauert ihr Anliegen, Frauenskifliegen freizugeben, mit Verweis auf EU-Recht, Gleichstellung von Frau und Mann hinsichtlich Anstellung und Beschäftigung, dem Bosmanurteil, dem „Gender Equality Act“. 2/14
Das ist an sich begrüßenswert, wie viele andere kämpfe ich seit Jahren für AthletinnenRechte. Hier geht es allerdings um etwas anderes. Wie in kaum einer anderen Sportart werden beim Skifliegen die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen von Frauen & Männern deutlich. 3/14
🧵
Begriffe rund um sexuelle/sexualisierte Gewalt, werden immer noch unterschiedlich oder bewusst falsch in Medien oder dem öffentlichen Diskurs verwendet.
Differenzierte Begrifflichkeiten & informative Berichterstattung können Einstellungen und Vorurteile aufweichen.
1/12
Sexuelle Gewalt ist jede Form der körperlichen Beeinträchtigung einer anderen Person in sexueller Hinsicht und/oder ihrer Androhung. Der ebenso verwendete Begriff „Sexualisierte Gewalt“ soll deutlich machen, dass es sich um Gewalt und nicht um Sexualität handelt.
2/12
Berichte über sexualisierte Gewalt werden oft mit „Sex Skandal“,„Sex Opfer“ und dgl. getitelt. Sexualisierte Gewalt ist aber ein Akt der Aggression und des Machtmissbrauchs, nicht das Resultat unkontrollierbarer sexueller Triebe.
3/12