Ich verstehe schon, weshalb diese Rede Habeck Fanboys so heiß macht. Sie fasst einleitend das Weltbild recht gut zusammen, das die Ampelregierung der Bevölkerung unermüdlich einhämmert, um ihre zunehmend unpopuläre und undemokratische Politik zu rechtfertigen. 1/
Schauen wir kurz drauf. Punkt eins, Druck von Innen. Ja, der Zusammenhalt der Gesellschaft geht mehr und mehr verloren, die Diskussion wird schriller. Was ist die Ursache? Der Staat hat, noch unter Merkel, den Respekt vor den Bürgern und damit der Demokratie verloren. 2/
Die offene, unverschämte Manipulation und Agitation, das Zwangsregime während der Corona-Krise, haben das für jeden, der es sehen will, zutage gefördert. Auch die jetzige Regierung begibt sich nicht von ihrer Besserwisserattitüde und der Druck wird steigen. 3/
Punkt zwei, Druck von außen. Putins Krieg in der Ukraine. Man kann sich natürlich entscheiden, ein Land in so einem Fall zu unterstützen, aber es besteht keine Verpflichtung dabei komplett die eigenen Interessen zu vernachlässigen und ewige Bündnisschwüre zu leisten. 4/
Die Ukraine war nicht Teil des Westens, der Westen hat sie zum Schauplatz des militärischen Showdowns gegen Russland erkoren, weil er bereits im Begriff war, seine geopolitische Dominanz zu verlieren. Deutschland und Europa steht es nach wie vor frei selbst zu entscheiden, 5/
wie weit es das Kräftemessen fortsetzen will, wobei natürlich die Gefahr der großen Eskalation täglich wächst, auch wenn die Kriegstreiber versuchen es kleinzureden. Das Ammenmärchen von Putins Durchmarschplänen bis auf NATO-Gebiet mal außen vor gelassen - wer glaubt das? 6/
Punkt drei, Druck durch die Klimaerwärmung. Derzeit eine Schimäre, basierend auf Katastrophenszenarien von Wissenschaftlern, die die meiste Zeit darum bemüht sind Entwicklungen zu erklären, die ihren zugrundegelegten Klimamodellen widersprechen. 7/
Es ist typische menschliche Hybris anzunehmen, dass Klimaentwicklungen, die sich über Tausende von Jahren erstrecken, von denen man gerade die letzten hundert so einigermaßen präzise überblicken kann, seien gerade zu eigenen Lebzeiten in einer kritischen Phase. 8/
Dass es genau die heutige Zeit und genau die jetzige Generation und die jetzige Zeit sei, in der es Kipppunkte und Weichenstellungen gäbe, die über wirtschaftliche Radikalmaßnahmen im Hier und Jetzt nennenswert das Klima der nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende bestimmen. 9/
Dabei bin ich wohlgemerkt durchaus Befürworter einer Entwicklung hin zu nachhaltiger Lebensweise, Ressourcenschonung, erneuerbare Energien, Natur- und Tierschutz sind für mich wichtige Gegenwarts- und Zukunftsthemen. Nur die apokalyptisch begründete Radikalität stört mich. 10/
Folgen wir weiter dem aktuellen Weg sind wir in Gefahr die Balance vollends zu verlieren, unsere Industrie zu vertreiben oder zu ruinieren und uns damit der Perspektiven für die Zukunft zu verbauen. Das Kind mit dem Bade ausschütten, nennt man das. 11/
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Ja, ich verstehe die Getriebenheit der Politik aus den genannten Prämissen heraus. Ich teile diese Prämissen aber nicht und bin auch nicht bereit, sie als gegeben vorauszusetzen und nur noch über das „wie“ zu diskutieren, wie gerne gefordert. /fin
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Aufarbeitung. In zehn Jahren, wenn Deutschland seinen Status als führende Wirtschaftsnation lange eingebüßt hat und der gesellschaftliche Wohlstand um ein gutes Viertel geschrumpft ist, wird das Klima etwa so sein wie heute. 1/
Grüne und letzte Generation werden das als Erfolg ihrer Maßnahmen deklarieren und behaupten, sie hätten Deutschland und die ganze Welt vor immens viel Schaden bewahrt. Man würde die Deutschen dafür im Ausland belächeln, nur kommen wir nicht mehr viel ins Ausland. 2/
Die Zeit, da wir als zahlungskräftige Idioten überall auf der Welt zähneknirschend toleriert wurden wird vorbei sein. Statt den Deutschen hofiert man lieber die Chinesen, Inder und Russen. Abgesehen davon, dass wir keine Möglichkeiten mehr haben zu reisen. 3/
Kennen Sie Christoph Kleinschnitz? Klar, werden Sie vielleicht sagen, bekannter Neurologe, Chef der Essener Neurologie, etliche Publikation mit Schwerpunkt Schlaganfall und Neurobiologie, guter Mann. Vielleicht. Wahrscheinlicher aber ist, Sie kennen ihn von Twitter. 1/
Warum kennen Sie ihn? Nun, er hat etwas ausgesprochen, was für ernsthafte Mediziner eigentlich eine einfache und völlig unspektakuläre Wahrheit ist: Wenn Sie einen Patienten haben, der über ein relativ diffuses Beschwerdebild klagt, bei dem Sie diagnostisch nichts finden, 2/
und der auf Therapieversuche schlecht oder unerwartet anspricht, dann haben die Beschwerden dieses Patienten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit keine körperliche, sondern eine psychische Ursache und es nicht sehr sinnvoll, ihn mit allerhand Medikamenten vollzudröhnen. 3/
Ich muss jetzt doch nochmal was zum #Regierungsflug schreiben, denn ich finde das tatsächlich keine Kleinigkeit. Es ist gar nicht so sehr die Frage ob es da eine rechtliche Ausnahme gibt oder nicht. Wer Macht hat kann sich seine Ausnahmen schaffen, das ist nichts Neues. 1/n
Aber: Die Menschen in diesem Flieger predigen uns seit vielen Monaten die moralische Verpflichtung, sich und die Mitmenschen bestmöglich zu schützen. Sie erheben die Maske zum Symbol von Rechtschaffenheit und staatsbürgerlichem Verhalten. Wer gut und vernünftig sei trage Maske 2/
Das Ganze vor der ständigen Betonung der Gefährlichkeit der Erkrankung, der akuten Gefahr, der möglichen Langzeitfolgen vor dem weder Impfung noch Test zuverlässig schütze, so dass die Maske als zusätzlicher Schutz, gerade in engen Innenräumen, stets unverzichtbar bleibe. 3/n
Super interessant! Hab mal die Ausbreitung der Varianten lt. RKI überlagert mit meiner Darstellung der Infektionsdynamik (Veränderung im Wochenmittel, nur bestätigt Erkrankte, über der eingezeichneten Nulllinie Zuwachs, darunter Rückgang). 1/n
Vor allem für Delta sieht man, dass die Anteilszunahme dieser Variante genau parallel zum Umschlag der Wachstumsdynamik verläuft, also durchaus ein klarer Hinweis, dass die Variante dafür verantwortlich ist. 2/n
Aber: bei beiden VOCs reißt die Dynamik nach erreichter Dominanz schnell ab! Und da zeigt sich sehr schön, welchen Fehler die Apokalyptiker immer machen. Für's geliebte Exponential müsste die Wachstumskurve nämlich nach Erreichen des Peaks parallel zur X-Achse weiterlaufen. 3/n
Große Hektik in der Regierung, vorgezogene MPK, ganz dringend und schnell sollen Maßnahmen beschlossen werden obwohl die Inzidenz ja nach wie vor weit von einem beunruhigenden Wert entfernt ist. Weshalb die Eile? Nun, vielleicht deswegen: 1/n
Zu sehen die Infektionsdynamik anhand der Zu-/Abnahme im Wochenmittel, ähnlich der Gersemann-Grafiken und ähnlich dem R-Wert, aber basierend nur auf der Anzahl der tatsächlich erkrankten Patienten. Über der eingezeichneten Nulllinie Wachstum, darunter Rückgang. 2/n
Eingezeichnet die bisherigen Lockdownphasen und die "Notbremse", woran man sehr schön sehen kann, dass diese die Dynamik nicht nennenswert beeindruckt haben. Darum geht es mir heute aber nicht, interessant die aktuelle Entwicklung - wir nähern uns dem nächsten Wendepunkt. 3/n
@systemanalysen@rki_de@BrinkmannLab@Karl_Lauterbach
Noch ein Beitrag zu „Lockdown wirkt“
Zwar hat @FrankfurtZack neulich schon etwas ähnliches auf Basis des R-Werts gemacht, aber nachdem ich ein klein wenig anders rangegangen bin, hier nochmal zur Ergänzung. /1
Die Kurve zeigt die prozentuale Veränderung im Wochenmittel zum Vortag, bildet also die Dynamik des Geschehens ab. Eine exponentielle Zu/Abnahme wäre in dieser Darstellung eine Waagrechte ober- bzw. unterhalb der Nulllinie. /2
Dort, wo die Kurve die Nulllinie nach unten bzw. nach oben schneidet hat die Fallzahlkurve einen Wendepunkt, d.h. geht in Abnahme oder Zunahme über. Ich verwende nur die Fälle mit bekanntem Erkrankungsdatum. /3