Die heutige #vatniksoup stellt die österreichische Diplomatin, Journalistin und Politikerin Karin Kneissl vor. Sie war österreichische Außenministerin, bloggte für RT und war Mitglied des Aufsichtsrats des russischen Energiekonzerns Rosneft.
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In ihrer Jugend war Karin bei Amnesty International aktiv und unterstützte Umwelt- und Menschenrechtsaktivitäten weltweit. Sie studierte Internationale Beziehungen in Jerusalem und in Amman und promovierte 1992 in Internationalem Recht.
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1990-98 arbeitete sie als Diplomatin im Kabinett der ÖVP. Danach verließ sie den diplomatischen Dienst & engagierte sich in der Politik. Sie soll an der Gründung der 🇦🇹 Sektion von Ärzte Ohne Grenzen beteiligt gewesen sein, was von der Organisation jedoch bestritten wird.
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Kneissls Politik kann man als euroskeptisch bezeichnen. Sie hat immer eine starke Anti-Einwanderungsposition eingenommen. Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms 2015 kritisierte Kneissl die Einwanderer stark & sagte, dass die meisten Wirtschaftsmigranten seien…
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…& nicht in ihren Ländern verfolgt werden. Diese Rhetorik war zu der Zeit sehr verbreitet und verhalf vielen rechten Parteien und Politikern ins Rampenlicht. Derselbe einwanderungsfeindliche Block begann mit Putins 🇷🇺 zu flirten, vielleicht angelockt durch dessen Reichtum.
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Ihre Anti-Einwanderungshaltung machte sie bei der rechtspopulistischen Partei FPÖ sehr beliebt, zu deren Veranstaltungen sie oft eingeladen wurde. Die FPÖ erwog sogar, sie als Präsidentschaftskandidatin aufzustellen, entschied sich aber schließlich für Norbert Hofer.
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Später wurde sie von der FPÖ für das Amt des österreichischen Außenministers in der Regierung von Sebastian Kurz nominiert. Im August 2018 heiratete Kneissl den Unternehmer Wolfgang Meilinger.
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Einer der Gäste war der russische Präsident Wladimir Putin. Ein Foto von ihrer unterwürfigen Geste des Knicks vor Putin löste große Empörung und Kritik aus. Nach einer Misstrauensabstimmung im Jahr 2019 schied sie aus dem politischen Amt aus.
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Im darauffolgenden Jahr begann sie, gelegentlich Meinungsbeiträge für den vom Kreml kontrollierten Sender RT zu schreiben. Die Hybrid Warfare Analytical Group bezeichnete sie als „eine Fürsprecherin der politischen Agenda des Kremls“.
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Sie gehörte zur großen Gruppe von Leuten, die die US-Infos über 🇷🇺 groß angelegte Invasion im Feb 2022 als „Kriegshysterie“ abtaten, die von den Mainstream-Medien aufgeblasen werde. Sie hat männliche EU-Führer als „Teenager“ bezeichnet, die „ständig aufgeregt“ seien.
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Im März 2021 wurde Karin, nachdem sie über finanzielle Probleme im Zusammenhang mit COVID-19 berichtet hatte, endlich ihr Traumjob angeboten: Sie wurde in den Vorstand des staatlichen russischen Gasunternehmens Rosneft berufen.
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Nun war Kneissl endlich unter Menschen, die eine ähnliche Weltanschauung hatten wie sie. Sie kam in die Gesellschaft des Schweizer Bankiers Hans-Jörg Rudloff, des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und des Unternehmers Matthias Warnig.
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Die beiden Letzteren waren auch an der Entwicklung und dem Bau der Nord Stream Pipelines beteiligt, zusammen mit dem ehemaligen finnischen Premierminister Paavo Lipponen. Ihr gemeinsamer Rosneft Traum dauerte bis Mai 2022, dann traten sie alle von ihren Posten zurück.
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Der Verlust dieses tollen Jobs mit Jahresgehalt von rund 460.000 EUR muss ein großer Schlag gewesen sein, aber Kneissl war noch nicht fertig mit Russland. Im Sept 2022 war sie zu Gast beim Eastern Economic Forum in Wladiwostok, wo sie von RIA Novosti interviewt wurde.
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Sie teilte mit, sie sei wegen „Todesdrohungen“ in den Libanon ausgewandert. So verwandelte sie sich von einer starken Anti-Immigrationspolitikerin in eine Immigrantin. Im Dez 2022 postete sie ein nettes Winterfoto aus Moskau, das komischerweise heftig kritisiert wurde.
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Karin hat ihre pro-russischen Kommentare seither fortgesetzt, indem sie oft große russische Denker wie @Trollstoy88 und @WarMonitors (nicht zu verwechseln mit @WarMonitor3) retweetet hat, zusätzlich zu einem KPCh-Propagandastück über Sy Hersh.
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Im März 2023 besuchte sie den YouTube-Kanal des norwegischen Prof Glenn Diesen, wo sie über den „Tod der Diplomatie“ diskutierten. Diesen ist ein RT-Kollege und ein eifriger Vertreiber von 🇷🇺 Propaganda.
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Keiner der Gäste hat über Diplomatie als Dialog zwischen gleichberechtigten Partnern gesprochen oder erwähnt, dass Putin im Sep 2022 vier ukrainischen Oblaste (die sie nicht einmal vollständig kontrollieren) illegal an Russland annektierte.
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Kneissl hat sich in diesem Konflikt eindeutig für eine Seite entschieden und kommentiert die Gräueltaten in Bucha, Izium und Cherson - wie üblich - nicht.
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Diese Vatnik Suppe stellt den schweizerisch-französischen Schriftsteller Alain Bonnet alias Alain Soral (@officielsoral) vor. Er ist für seinen fanatischen Antisemitismus & seine armselige Unterstützung der schlimmsten autoritären Regime von Russland bis Nordkorea bekannt.
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Alains Kindheit war schlimm. Sein Vater, beschrieben als „narzisstischer Perverser“, schlug seine Kinder & saß wegen Betrugs im Gefängnis. Alain sagte, er sei „dazu programmiert worden, ein Monster zu sein“. Alain Bonnet nahm den Künstlernamen seiner Schwester an,…
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…der Schauspielerin Agnès Soral. Diese kommentierte: „Wie würde es Ihnen gefallen, wenn man Sie Agnès Hitler nennen würde?”. Wie viele Betrüger wurde er zu einem Pick-up-Artist à la Gonzalo Lira, schrieb Bücher & drehte sogar den B-Movie „Confessions d’un dragueur”.
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Diese Vatnik Suppe bespricht das Alaska-Fiasko. Es ist der Höhepunkt von Trumps 2-jährigem Verrat an der Ukraine. Was als „Friedensgespräche“ verkauft wurde, war ein Spektakel der Schwäche, Demütigung, leeren Versprechungen & Fototerminen, das Putin alles gab was er wollte.
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Als Erstes, Trump will unbedingt die Goldmedaille, also den Friedensnobelpreis, vor allem weil Obama ihn bekommen hat. Deshalb spielt er jetzt in jedem Konflikt den „Friedensstifter“: Israel-Gaza, Aserbaidschan-Armenien, Indien-Pakistan und natürlich Ukraine-Russland.
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Eine andere Theorie besagt, dass Putin kompromittierendes Material wie Videos oder Dokumente über Trump besitzt. Einige vermuten, dass dies mit den Epstein-Akten oder der Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 zusammenhängen könnte.
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Diese Vatnik Suppe stellt einen Mann vor, der sowohl Völkermord als auch Korruption liebt: den „Schlächter von Syrien“, Sergei Surovikin.
Surovikin war Befehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine von Okt 2022 bis Jan 2023. Jetzt soll er „auf Urlaub“ sein.
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Sergei ist durch und durch Soldat – er ist Mitglied der 🇷🇺 Spezialeinheiten & hat in den 80ern im sowjetisch-afghanischen Krieg gekämpft. Während des Tschetschenienkrieges erklärte er, dass er „für jeden getöteten 🇷🇺 Soldaten 3 tschetschenische Kämpfer vernichten“ werde.
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Sein Wunsch, Zivilisten zu töten, zeigte sich bereits 1991, als er seinem Bataillon befahl, während des Putschversuchs in Moskau drei zivile Demonstranten zu töten. Für dieses Verbrechen wurde er natürlich von Jelzin begnadigt.
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Diese Vatnik-Suppe bespricht das autokratische Konzept „Guter Zar, böse Bojaren“: die Annahme, dass der Herrscher weise & gerecht ist, aber von korrupten Beratern sabotiert wird. Dieses Narrativ schützt den Herrscher & wird sowohl von Putin als auch von Trump verwendet.
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Der Ausdruck „Guter Zar, böse Bojaren“ (Царь хороший, бояре плохие), oder naiver Monarchismus, bezieht sich auf eine alte Idee in der 🇷🇺 politischen Kultur: Der Herrscher ist gut & wohlwollend, aber seine Berater sind korrupt, inkompetent & für alle Fiaskos verantwortlich.
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Alle positiven Maßnahmen der Regierung werden als Errungenschaften des wohlwollenden Herrschers angesehen, während alle negativen Maßnahmen als Folge des Handelns untergeordneter Beamter oder „Bojaren“ ohne Zustimmung des Herrschers konstruiert werden.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und ersten stellv. Stabschef der Präsidialverwaltung Russlands Sergei Kirijenko vor. Er ist dafür bekannt, dass er für den Kreml sowohl im Inland als auch im Ausland Desinformations- & Propagandaoperationen durchführt.
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Auf den ersten Blick sieht Kirijenko genauso langweilig wie die meisten „Polittechnologen” des Kremls aus: 2005—2016 leitete er das Kernenergieunternehmen Rosatom. Später spielte er eine führende Rolle bei der Verwaltung der von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine.
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Was ist ein politischer Technologe? In 🇷🇺 sind das Spin-Doktoren & Propaganda-Architekten, die Leute beeinflussen, Narrative kontrollieren & Wahlen manipulieren, oft indem sie eine Opposition simulieren, Vorfälle inszenieren & Desinfo verbreiten, um Demokratie vorzugaukeln.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und Militäroffizier Sergei Schoigu vor. Er ist dafür bekannt, dass er von 2012 bis 2024 🇷🇺 Verteidigungsminister war, die Invasion in der Ukraine verpfuscht hat und zu Putins innerem Kreis gehört.
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Schoigu wurde in der verarmten Oblast Tuwa geboren, einer abgelegenen Gegend nahe der mongolischen Grenze. Er studierte am Polytechnischen Institut in Krasnojarsk und wurde Bauingenieur. In den späten 80er Jahren engagierte er sich in der kommunistischen Bewegung und…
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…1990 bekam er durch die Beziehungen seines Vaters eine Stelle als stellv. Vorsitzender. Da Jelzin aus einem ähnlichen Umfeld kam, gewann Sergei schnell sein Vertrauen. Er wurde schließlich Leiter des Russischen Rettungskorps, der Behörde für Rettungs- & Katastrophenschutz.
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