Die Russische Rüstungsindustrie steht vor dem Abgrund.
Gewagte Behauptung in Zeiten in denen in Russlands Rüstungsbetrieben rund um die Uhr gearbeitet wird. Trotzdem. Ohne Krieg gegen die Ukraine stünden die Werkbänke still.
Eine Bestandsaufnahme.
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Nach Ende des kalten Krieges fiel die Russische Rüstungsindustrie in ein schwarzes Loch. Der Staat hatte kein Geld mehr um die riesige Branche am Leben zu erhalten. Was blieb war der Export.
Und die Aufträge kamen.
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Die Hauptkunden russischer Rüstungsgüter wurden China und Indien. Hunderte Kampfjets, Transportflugzeuge, Hubschrauber, Fliegerabwehrsysteme, Schiffe. Den Anfang machte China. Von 2000-2007 jedes Jahr über USD 2 Mrd. Seither geht es ständig zurück. 3/21
Dann folgte Indien und Südostasien. Anfang der 2010er gingen die meisten Russischen Rüstungsexporte nach Indien. Und in der Folge markieren die Mitte der 2010er Jahre die Hochwassermarke der Russischen Rüstungsexporte rund um die Welt. 4/21
Mitte der 2010er schwenkt Indien um und kauft statt russichen Jets französische Rafale. Auch das Joint Venture bei der Su-57 storniert Indien. 5/21
Noch vor 10 Jahren war Russland unangefochten Nr. 1 der Waffenexporteure nach Südostasien.
Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysien, Myanmar, Thailand und Vietnam importierten jedes Jahr um hunderte Millionen US Dollar. 6/21
Vietnam hat 2016 noch 64 T-90 Panzer gekauft und 2019 12 Yak-130 Trainingsjet. Die Phillippinen haben 2020 sich gegen Russische U-Boote entschieden und Indonesien hat 2021 französische Rafale statt russische Flanker gekauft und 2023 F-15 von den USA. 7/21
2019 unterzeichnet Ägypten den Kauf von 24 Su-35 Kampfflugzeugen. Sie werden dort nie landen. Der US Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act (CAATSA)war den Ägyptern dann doch zu heiß und sie stornierten 2022 die Bestellung. 8/21
Auch in Afrika hat Russland längst nichts mehr zu melden. Wer es sich leisten kann und nicht sanktioniert ist kauft westliche Waffen. Begehrt sind türkische Drohnen. Den Rest des Marktes inhalieren China und die Golfstaaten. 9/21
Auch „BRICS“ ist für die Russische Rüstungsindustrie wertlos. Brasilien kauft Gripen aus Schweden und Black Hawk aus den USA. Embraers Super Tucano ist weltweit heiß begehrt in einem Segment, das Russland nicht bedienen kann. 10/21
Zu allem Überdruss schickt sich Indien an die Brasilianische Embraer C-390 in Lizenz zu fertigen. Womit sich ein weiterer potentieller Exportkunde für Iljuschin-Transportflugzeuge in Luft auflöst. 11/21
Als jüngste Entwicklung wird China von russicher Triebwerkstechnologie autark. Die chinesischen Flanker haben alle noch russische Treibwerke, auch die J-10 und auch die erste Version der Xian Y-20. 12/21
Die Xian Y-20B hat nun chinesische Triebwerke, ebenso die J-20. Und durch den Harbin Z-20 verliert Russland nicht nur einen Kunden für den Mi-17 Hubschrauber, denn dieser hat auch chinesische Triebwerke. 13/21
Primär zwei Faktoren sind für Russland künftig eine unüberwindliche Hürde, am globalen Rüstungsmarkt je weder die Rolle zu erlangen, die man in den 2000er und 2010er Jahren inne hatte. 14/21
Erstens. Die Entwicklung neuer Waffensysteme ist extrem kostspielig. Staaten vernetzen sich. Die Rüstungsindustrie ebenso. Heraus kommen Waffensysteme finanziert aus diesen Netzwerken für diese Netzwerke. 15/21
Russland hat dieses Netzwerk verloren. Russland fehlen nicht nur die Partner um gemeinsam in die Entwicklung moderner Systeme zu investieren, sondern auch die Kunden um diese Investitionen mit dem Endprodukt zu refinanzieren. 16/21
Zweitens – Stichwort Netzwerke. Die netzwerkzentrierte Kriegsführung zwingt Systemübergreifend zu Standards. Wer diese nicht liefern kann steht außen vor. Wie mit Software die nicht zum Betriebssystem passt. 17/21
Selbst Verbündete, die ein falsches System „ans Netz“ bringen wollen, werden sanktioniert. Die Entscheidung der Türkei ein Russisches Fliegerabwehrsystem zu beschaffen führte zum Ausschluss aus dem F-35 Netzwerk. 18/21
Und Russland hat durch die Ringtäusche für die Ukraine auch viele Ersatzteilkunden verloren. Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Fliegerabwehrsysteme russischen Ursprungs gingen an die Ukraine und wurden durch westliche Systeme ersetzt. 19/21
Die Russische Rüstungsindustrie steht faktisch ohne Exportkunden da und ohne die Möglichkeit die Entwicklung moderner Systeme zu finanzieren.
Nach dem Ende der UdSSR überlebte sie fast ausschließlich durch Export.
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Nach dem Krieg in der Ukraine Krieg wird das so nicht mehr funktionieren. Die Exportkunden für Russische Rüstungsgüter der letzten 30 Jahre sind Selbstversorger oder importieren aus dem Westen.
Die Russische Rüstungsindustrie fällt in ein schwarzes Loch.
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„RAM X“ heißt die neue Hoffnung der Ukraine. Ein Blick auf die neueste unbemannte Waffe der Ukrainischen Streitkräfte. 1/11 #UkraineRussiaWar #WarOfDrones #RAMX
Viel wurde geschrieben über die „Lancet“ und es gibt viele Videos von Treffern auf Hochwertziele. 2/11
Nun hat die Ukraine offenbar ein Analogon zur Lancet entwickelt. Des bisherigen Infos zur Folge könnte „RAM X“ die bislang fortschrittlichste „herumlungernde Munition“ im #UkraineRussiaWar sein. 3/11
Wie kaum etwas anders prägt die Drohne unser Bild vom Krieg in der Ukraine.
In den Armeen rund um den Globus wird das Geschehen intensiv beobachtet. Auch das #Bundesheer wird sich deutlich mehr mit Drohnen beschäftigen müssen. 🧵 1/17
Vor rund 10 Jahren begann im Bundesheer das Drohnen-Zeitalter. Sechs Drohnen-Systeme vom Typ "Tracker" wurden beschafft. Das System wurde kaum genutzt und darf heute als heillos veraltet bewertet werden. 2/17
Hier zeigt sich auch ein wesentlich Unterschied zu klassischem Militärmaterial, dessen Nutzungsdauer oft in Jahrzehnten zu messen ist. Die Entwicklung im Drohnen-Bereich steht dem Mobilfunksektor nicht nach. Der Hype von vor zwei Jahren ist heute schon ein alter Stiefel. 3/17
He was just a rookie trooper and he surely shook with fright
He checked all his equipment and made sure his pack was tight
He had to sit and listen to those awful engines roar
"You ain't gonna jump no more!" #Bundesheer 1/17
Gory, gory, what a hell of a way to die
Gory, gory, what a hell of a way to die
Gory, gory, what a hell of a way to die
He ain't gonna jump no more 2/17
"Is everybody happy?" cried the Sergeant looking up
Our Hero feebly answered "Yes, " and then they stood him up
He jumped into the icy blast, his static line unhooked
And he ain't gonna jump no more 3/17
Die Israelische Luftwaffe hat heut die gesamte militärische Spitze der Quds Force der Iranischen Revolutionsgarden in Syrien und Libanon mit einem Luftschlag eliminiert. 🧵 1/6
Black Hawk Droptest brutal. Dieser Black Hawk hat keine Chance, Passagiere darin hätten wohl auch kaum keine. Abgesehen davon ist der Black Hawk aber ein sehr sicherer Hubschrauber. 1/13🧵
Als sich die US Army Ende der 60er Jahre darüber Gedanken machte, was den ein UH-1 Nachfolger besser können sollte, war die Antwort wohl „Alles“. Leistungsfähiger, zuverlässiger, überlebensfähiger. (Foto: Die UTTAS-Bewerber YUH-60 & YUH-61) 2/13
Die USA verloren im Vietnam Krieg unglaubliche 5.607 Hubschrauber durch Abschüsse und Unfälle. Abseits der Tragödien ein riesiger Datenschatz, der einmal ausgewertet in eine Designrichtline mündete – den „Aircraft Crash Survival Design Guide“. 3/13
Der #Bundesheer Aufbauplan 2032+ sieht erhebliche Investitionen in die Luftstreitkräfte vor. Doch bis auf Ankündigungen und Pläne gibt es wenig konkretes. Will man die Zeitpläne noch einhalten wird die Luft schon reichlich dünn. 🧵1/23
Zuerst das Erfreuliche. Beim AW169 scheint wirklich etwas weiter zu gehen. Die sechste Maschine, 5M-IF, ist zwar noch nicht im Land, aber mit Jänner haben die fünf im Dienst stehen Maschinen bereist die 1.000 Flugstunden-Marke überschritten. 2/23
Zudem hat der AW169 auch am Hochgebirgslandelehrgang teilgenommen. Auf den Fliegerhorsten Fiala-Fernbrugg in Aigen im Ennstal und Brumowski in Langenlebarn ist die neue Infrastruktur auf Schiene. 3/23