Thread by @JP_Ving

Würde @luftbremskopf über diese „Studie“ von @ALLRAIL_EU ein trinkspiel machen, nach der ersten Seite wäre man in mindestens angeheitertem Zustand. Viele Aussagen sind so falsch - was soll so was? Auf jeden Fall ist es kein ach nur ansatzweise hilfreicher Beitrag

Die Studie hier:
Einige Auszüge folgen:lok-report.de/news/deutschla…

Schonmal völlig falsch sind die Angaben zu den Höchstgeschwindigkeiten.
Das Fernverkehrsnetz soll je nach Linie 300,250 oder 230 km/h sein. Davon übrigens einige Linien extra für nicht DB Unternehmen. Das FR Netz mit vmax 200

Dann erfasst den Gutachter eine große Erkenntnis: der Deutschlandtakt wird nicht 2030 fertig - ach nee.
Deswegen sieht er eine Etappierung als sinnvoll an - welch grandiose Idee, davon müsste man mal dem BMDV erzählen - ach nee, die machen das schon

Dazu würden zahlreiche Infrastrukturprojekte gar nicht im BVWP stehen. Nun, der BVWP ist auch vollkommen egal. Entscheidend ist, was im Gesetz steht. Und guess What - das wurde geändert und da stehen die Projekte jetzt alle drin. Also: Dümmstes Argument.

Dann wird behauptet, die Y-Trasse sei Teil des Deutschlandtakts. Aber die würde ja nicht gebaut, sondern Alpha-E. Der Gutachter hängt der aktuellen Welt um mehrere Jahre hinterher. Dazu ist seit Herbst 2023 Alpha-E gesetzlich gestrichen.

Es steht da jetzt eine ABS/NBS Hamburg-Hannover, zur NKV Thematik gab es ja schon Spekulationen.

Dann wird behauptet, der aktuelle DB Fernverkehr Fahrplan sei nicht so weit entfernt von einem integralen Taktfahrplan. Nun - dann müsste man ja die Infrastruktur nicht so aufwändig aufbauen, wenn dem so wäre, was der Gutachter zuvor aber nicht auslassen wollte zu erwähnen.

Dann eine Ausführung, dass Ticketing ja so mit die einzige große Hürde sei für einen wettbewerblichen Deutschlandtakt. Ich sehe da noch zuerst andere Hürde. Aber wenn schon das ganze System öffnen, warum dann nur den Navigator und nicht zB auch bei Flix?

Hier wird in frage gestellt, warum es überhaupt eine Marktorganisation brauchen würde: naja ich behaupte jetzt einfach mal, damit Heilbronn, Chemnitz und andere Großstädte endlich mal Fernverkehr bekommen. Also weil Politik sich das Ziel gesetzt (siehe Koalitionsvertrag)

Dann schwurbelt der Gutachter, dass ja auch schon Überleitstellen stark kapazitätserhöhend wären. Spätestens hier darf die Eignung des Gutachters für Bahnthemen geklärt sein. Sie tendiert gegen 0

Es folgt ein Absatz mit etwas VWL-Theorie, die Teil jeder Einführungsvorlesung dieses Faches ist. Nicht erwähnt wird, welche Einschränkungen ein solches Modell hat und welche Randbedingungen das Modell hat. Tipp: im Schienenmarkt sind einige nicht erfüllt.

Der Gutachter kritisiert, dass der Deutschlandtakt ja noch nicht bezüglich seiner Wohlfahrteffekte bewertet wurde. Warum kann das BMDV ein NKV für den DTakt benennen?

Die Methodik rechnet zwar anders, aber ist inzwischen dem Modell mit Konsumenten- und Produzentenrente angeglichen. Daher die Frage? Was soll das ganze?

Letztlich wird einfach diese Optimierung durchgespielt. Dass die Schiene vielleicht auch Mobilität in randzeiten ermöglichen soll, all das wird über Bord geworfen.