Diese #vatniksoup stellt einen KGB-Agenten & Milliardär vor, der sich als heiliger Mann tarnt: Wladimir Michailowitsch Gundjajew, besser bekannt als Patriarch Kirill. Gundjajew ist ein enger Verbündeter Putins und hat Putins Herrschaft als „Wunder Gottes“ bezeichnet. 1/9
Der Historiker Felix Corley veröffentlichte 2018 eine Studie mit dem Titel „The Mikhailov Files: Patriarch Kirill and the KGB“. Die Studie gibt an, dass Gundjajew früher wirklich KGB-Agent war:
Gundjajew, der oft gesagt hat, dass religiöse Menschen ein bescheidenes Leben führen sollten, ist Milliardär. Sein Vermögen wird auf rund 4 Milliarden EUR geschätzt. Er besitzt eine Jacht und mehrere luxuriöse Anwesen in ganz Russland. 3/9
Seinen Urlaub verbringt er gerne in seinem Palast in Gelendzhik. Dieser Besitz soll rund 250 Millionen EUR wert sein. Auch dem Naturschutz ist Wladimir nicht sonderlich zugetan: Während der Bauarbeiten wurden mehrere Hektar Wald, darunter eine seltene Kiefernart, abgeholzt. 4/9
Warum ist Gundjajew so reich? Korruption natürlich. Die Kirche erhielt in den 90ern die Erlaubnis für den zollfreien Import von Zigaretten. Die orthodoxe Kirche wurde zum größten Händler von ausländischen Zigaretten in 🇷🇺
2012 retouchierten die 🇷🇺 staatlichen Medien ein Bild von Gundjajew, wo er eine €30.000 Armbanduhr trug. Sie vergaßen aber, die Uhr aus der Spiegelung im Tisch zu löschen. Zuerst sagte er, das Bild sei falsch, später gab er aber zu, dass er diese Breguet Uhr wirklich besaß. 6/9
Gundjajew hat Religion sehr effektiv als Waffe eingesetzt. Er gab an, Schwulenparaden seien einer der Gründe für den Einmarsch Russlands in die Ukraine und er bezeichnete den Krieg als „metaphysisch“. Gundjajew plappert auch immer brav Putins Ausreden zur Ukraine nach… 7/9
…darunter Lügen wie „8 Jahre Völkermord im Donbass“, „Neonazis in der Ukraine“ und dass „wenn man für sein Land stirbt, kommt man in den Himmel“.
Er wurde Mai 2022 von den EU-Staaten mit Sanktionen belegt, später aber durch die Intervention Ungarns von der Liste gestrichen. 8/9
Falls ihr noch mehr über den äußerst frommen Patriarch Kirill erfahren möchtet, empfehlen wir euch das folgende #SoupCentral Video auf youtube :
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Diese Vatnik-Suppe bespricht das autokratische Konzept „Guter Zar, böse Bojaren“: die Annahme, dass der Herrscher weise & gerecht ist, aber von korrupten Beratern sabotiert wird. Dieses Narrativ schützt den Herrscher & wird sowohl von Putin als auch von Trump verwendet.
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Der Ausdruck „Guter Zar, böse Bojaren“ (Царь хороший, бояре плохие), oder naiver Monarchismus, bezieht sich auf eine alte Idee in der 🇷🇺 politischen Kultur: Der Herrscher ist gut & wohlwollend, aber seine Berater sind korrupt, inkompetent & für alle Fiaskos verantwortlich.
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Alle positiven Maßnahmen der Regierung werden als Errungenschaften des wohlwollenden Herrschers angesehen, während alle negativen Maßnahmen als Folge des Handelns untergeordneter Beamter oder „Bojaren“ ohne Zustimmung des Herrschers konstruiert werden.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und ersten stellv. Stabschef der Präsidialverwaltung Russlands Sergei Kirijenko vor. Er ist dafür bekannt, dass er für den Kreml sowohl im Inland als auch im Ausland Desinformations- & Propagandaoperationen durchführt.
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Auf den ersten Blick sieht Kirijenko genauso langweilig wie die meisten „Polittechnologen” des Kremls aus: 2005—2016 leitete er das Kernenergieunternehmen Rosatom. Später spielte er eine führende Rolle bei der Verwaltung der von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine.
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Was ist ein politischer Technologe? In 🇷🇺 sind das Spin-Doktoren & Propaganda-Architekten, die Leute beeinflussen, Narrative kontrollieren & Wahlen manipulieren, oft indem sie eine Opposition simulieren, Vorfälle inszenieren & Desinfo verbreiten, um Demokratie vorzugaukeln.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und Militäroffizier Sergei Schoigu vor. Er ist dafür bekannt, dass er von 2012 bis 2024 🇷🇺 Verteidigungsminister war, die Invasion in der Ukraine verpfuscht hat und zu Putins innerem Kreis gehört.
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Schoigu wurde in der verarmten Oblast Tuwa geboren, einer abgelegenen Gegend nahe der mongolischen Grenze. Er studierte am Polytechnischen Institut in Krasnojarsk und wurde Bauingenieur. In den späten 80er Jahren engagierte er sich in der kommunistischen Bewegung und…
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…1990 bekam er durch die Beziehungen seines Vaters eine Stelle als stellv. Vorsitzender. Da Jelzin aus einem ähnlichen Umfeld kam, gewann Sergei schnell sein Vertrauen. Er wurde schließlich Leiter des Russischen Rettungskorps, der Behörde für Rettungs- & Katastrophenschutz.
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Wie ist Putin so reich geworden? Diese Vatnik-Suppe stellt einen seiner Geldgeber vor, den Oligarchen Gennadi Timtschenko. Dieser hat einen speziellen Platz in den Herzen der Finnen, da er auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt & viele Geschäfte in 🇫🇮 gemacht hat. 1/9
Putin & Timtschenko kennen sich schon lange. Aus den Pandora-Papieren geht hervor, dass Putin Timtschenko bereits 1991 eine Ölexportlizenz erteilte. Das war eine große Sache, da die Exporte aus 🇷🇺 erst begannen & jeder, der eine Lizenz bekam, unglaublich reich werden konnte. 2/9
Für sein Ölgeschäft gründete Timtschenko die Gunvor-Gruppe, die 🇷🇺 Öl im Wert von Mrd. $ exportieren sollte. Er verkaufte seinen Teil der Firma an einen anderen Mitbegründer, den 🇸🇪 Milliardär Torbjörn Törnqvist, 1en Tag bevor ihn 2014 das US-Finanzministerium sanktionierte.
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Diese Vatnik-Suppe stellt die 🇷🇺 Diplomatin & Pressesprecherin Marija Sacharowa vor. Sie ist seit 2015 Leiterin der Abteilung für Info & Presse des 🇷🇺 Aussenministeriums.
Marija heiratete Andrei Makarow 2005 in New York. Diese Suppe zeigt ihre eigenen Bildern vom Ereignis. 1/9
Marija ist wahrscheinlich die am meisten zitierteste russische Diplomatin. In ihren Reden schimpft sie gerne gegen den Westen und zeigt oft (meist erfundene) Widersprüche in den Ansagen der US-Sprecher auf. 2/9
Sacharowa hat im Laufe der Jahre einige ziemlich irrwitzige Kommentare abgegeben. Zum Beispiel hat sie gesagt, dass der Völkermord in Srebrenica 1995 inszeniert war. Das Gleiche hat sie über Bucha und Izyum gesagt. 3/9
Diese Vatnik-Suppe bespricht, wie der Kreml die große Gefängnispopulation des Landes nutzt, um seine Kriegsmaschinerie zu füttern. Russland nutzt oft Militäreinheiten mit Sträflingen, um den 🇺🇦 Streitkräften Munition zu entziehen & die Standorte der 🇺🇦 Truppen aufzuzeigen.
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Militärische Einheiten von Sträflingen sind keine neue Erfindung. Während des Han-Dayuan-Krieges versprach Kaiser Wu Gefangenen, die für ihn kämpfen würden, Amnestie & Geld. Diese Armee, die „bösen Jungs“, griff 102 v. Chr. das griechisch-baktrische Königreich Dayuan an.
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Auch die Nazis setzten solche Einheiten im Zweiten Weltkrieg häufig ein. Diese „Strafbataillone“ bestanden oft aus Kriminellen, politischen Gefangenen und Deserteuren und wurden häufig zu riskanten Einsätzen an die Front geschickt.
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