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Netzfund 👍
Jurastudium.
Erste Vorlesung.
Der Prof betritt den Hörsaal.
Er schaut sich um.
"Sie da in der 8. Reihe. Können Sie mir Ihren Namen verraten?" fragt er eine Studentin.
"Ich heiße Sandra" sagt eine Stimme.
Der Prof fordert sie auf "Verlassen Sie bitte meinen 1/*
Hörsaal. Ich möchte Sie nicht in meiner Vorlesung sehen."
Alle sind leise. Die Studentin ist irritiert, packt langsam ihre Sachen und steht auf.
"Schneller bitte." wird sie aufgefordert.
Sie traut sich nicht etwas zu sagen und verlässt den Hörsaal.
Der Prof schaut sich weiter 2/*
um.
Die Teilnehmer sind verängstigt.
"Warum gibt es Gesetze?" fragt er in die Runde.
Alle leise. Jeder schaut auf die anderen.
"Wofür sind Gesetze da?" fragt er erneut.
"Gesellschaftliche Ordnung" hört man aus einer Reihe.
Eine Studentin sagt "Um die persönlichen Rechte eines 3/
Menschen zu wahren."
Ein anderer sagt "Damit man sich auf den Staat verlassen kann."
Der Prof ist unzufrieden.
"Gerechtigkeit" ruft eine Studentin.
Der Prof lächelt. Sie hat seine Aufmerksamkeit.
"Danke sehr. Habe ich mich vorhin ungerecht Ihrer Kommilitonin gegenüber 4/*
verhalten?"
Alle nicken.
"Das habe ich in der Tat. Warum hat niemand protestiert?
Warum hat niemand von Ihnen versucht mich zu hindern?
Warum wollten Sie diese Ungerechtigkeit nicht verhindern?" fragt er.
Niemand antwortet.
"Was Sie gerade gelernt haben hätten Sie in 5/*
1.000 Vorlesungsstunden nicht verstanden, wenn Sie es nicht miterlebt hätten.
Nur, weil Sie selbst nicht betroffen waren, haben Sie nichts gesagt. Diese Einstellung spricht gegen Sie und gegen das Leben. Sie denken, solange es Sie nicht betrifft, geht es Sie nichts an. Ich 6/*
sage Ihnen, wenn Sie heute nichts sagen und nicht für Gerechtigkeit sorgen, dann werden Sie eines Tages ebenfalls eine Ungerechtigkeit erfahren und niemand wird sich vor Sie stellen. Gerechtigkeit lebt durch uns alle. Wir müssen dafür kämpfen."

Im Leben und im Beruf leben 7/*
wir oft nebeneinander statt miteinander.
Wir trösten uns damit, dass die Probleme anderer uns nichts angehen.
Wir gehen nach Hause und sind froh, dass wir nicht betroffen waren.

Aber es geht auch darum für andere einzustehen. Jeden Tag passiert eine Ungerechtigkeit im 8/*
Unternehmen, im Sport oder in der Straßenbahn. Sich darauf zu verlassen, dass irgendjemand das schon regeln wird, reicht nicht aus.
Es ist unsere Pflicht für andere da zu sein.
Für andere zu sprechen, wenn sie es selbst nicht können.

Ihr wisst schon - Netzfund 😉 9/*

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Jan 12
Ein 🧵
Politische Veränderungen warum wir laut sein müssen!
Man testet aus!
Es beginnt mit Beleidigungen und Beschimpfungen. Sind die zu arg und die Gegenreaktion zu stark, entschuldigt man sich, wartet ab und wiederholt. Fast immer ist die Reaktion darauf nicht so stark. 1/*
Als nächstes richtet man sich gegen bestimmte Menschengruppen. Beschimpft, grenzt aus, macht sie für bestimmte Dinge verantwortlich. Ist es zu arg, die Gegenreaktion zu stark, entschuldigt man sich, wartet ab und wiederholt. Fast immer ist die Reaktion darauf nicht so stark. 2/*
Nun kommt es zu körperlichen Übergriffen auf einzelne Personen. Vorherige Schritte werden beibehalten, sie sind inzw. salonfähig. Ist es zu arg, die Gegenreaktion zu stark, entschuldigt man sich, wartet ab und wiederholt. Fast immer ist die Reaktion darauf nicht so stark. 3/*
Read 8 tweets
Dec 7, 2023
Tag 1 positiv 5.12.
Ich habe super gefroren, obwohl ich kein Fieber hatte. Der Rachenraum brannte. Also am Nachmittag Test gemacht. Hotgen deutlicher 2. Strich, Longsee blasser Strich. Fühle mich wie erschlagen und als hätte ich ein Gehirn wie ein Sieb. 1/*
Inzwischen habe ich auch Fieber, 39,1. Dennoch gehe ich unter die Dusche, solange, bis ich krebsrot bin. Das ist bestimmt nicht gut, aber mir ist endlich warm. Mit Fleecehose und Wollpullover ab ins Bett.
2. Tag
Am Vormittag Videosprechstunde mit meinem Hausarzt. Ich friere immer noch fürchterlich. Paxlovid gibt es nicht mehr und bringt auch nichts, von Metformin hat er noch nie was gehört. Langsam bekomme ich husten und schnupfen. Die Nase läuft ohne Unterlass. /*
Read 14 tweets
Sep 29, 2023
Vor 24 Jahren habe ich ein Kind aus dem Heim angenommen, welches schwer misshandelt worden war. Ob eine physische oder psychische Behinderung vorliegt konnte man bis heute nicht sicher feststellen. Auf alle Fälle sind geistige Einschränkungen vorhanden. Ich würde sie gerne, 1/*
in ein eigenes Leben,
in eine geeignete Wohnform entlassen. Aber die derzeitigen politischen Verhältnisse, die Angst, wie die Wahlen im nächsten Jahr in Sachsen ausgehen, welchen Weg wir einschlagen werden, hindern mich daran. Auch wenn es nicht mein leibliches Kind ist, 2/*
so ist es doch immer mein Kind gewesen und ich die Mama. Die Zukunft macht mir Angst. Angst, mein Kind einem System zu übergeben, welches das Ziel hat, es auszusortieren, weil man sein Leben nicht als lebenswert sieht. Solange ich nicht eine sichere Zukunft für mein Kind sehe,3/*
Read 5 tweets
Mar 25, 2023
So, ich glaube das ist ein Tweet Wert. Odyssee Bereitschaftsdienst. 3 Patienten vor uns, über eine Stunde Wartezeit. Als wir gingen waren 30 Patienten nach uns.
K2 mit höllischen Halsschmerzen, knallroten Rachen und Himbeerzunge und 38,6 Fieber, sowie Kopf und Bauchschmerzen. 1/*
Personal weitestgehend ohne Maske. Schwester und Ärztin ohne Maske. Patienten zu 50% ohne Maske. Ärztin untersucht mein K2. " Lymphknoten sind nicht geschwollen und sie hat keinen Ausschlag. Das ist kein Scharlach!" Ich: " doch, haben sie sich die Zunge und den Rachen 2/*
angeschaut? " Wir geben bei Scharlach sowieso kein Antibiotikum mehr, hat der Direktor der Klinik gesagt." Ich :" Ich möchte dass sie mein Kind testen. Ihr geht es insgesamt schlecht. Glauben Sie mir, ich kenne mein Kind ihr AZ ist schlecht!" 3/*
Read 14 tweets

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