Warum sind #trans Frauen keine #cis Frauen und trotzdem biologisch Frauen?
Geschlechtliche Vermehrung haben die Einzeller erfunden, aus denen wir entstehen (Tautz, 2023). Bei diesem Prozess wurden Sexualität und Geschlecht in einem „Rutsch“ in das Leben gebracht,
1
#transgender
vor ca. 2 Mrd. Jahren. Der Grund lag darin, dass sich Einzeller zunächst nur durch Zellteilung vermehrt haben (Mitose), die zum Ziel hat, möglichst gleiche Zellen zu erzeugen. Evolutionäre Entwicklung entstand eher „zufällig“, durch Mutation. Die Meiose oder geschlechtliche
2
Vermehrung brachte zusätzlich zur Mutation, die genetische Varianz als evolutionären Faktor ein. Es geht bei Geschlecht immer um Diversität, um „Ausprobieren“.
„Die evolutionsbiologische Funktion von Sex ist es, Diversität durch Rekombination zu generieren.“ (Tautz, 2023)
3
Da sich die jeweiligen Antagonisten zur Vermehrung „erkennen“ mussten (und ihre Unterschiedlichkeit von uns als „Geschlecht“ bezeichnet wird), brauchten sie dafür eine Methode. Sie hatten biochemische Marker, später auch spezifische Somatiken (Geschlechtsdimorphismus),
4
genetisch gesteuert.
Es gibt also mindestens 2 genetische Steuermechanismen zu Geschlecht. Einen älteren Mechanismus und einen, der mit der geschlechterdifferenzierten Mehrzelligkeit entstanden ist (z.B. Geschlechtschromosomen).
5
„Die neuen Erkenntnisse zeugen von komplizierten Abläufen in der Geschlechtsentwicklung, bei der zwei unterschiedliche genetische Regulationsnetze im Wettstreit miteinander stehen. Die Veränderung der Aktivität oder der Menge an Molekülen wie WNT-4 kann die Balance ins Kippen
6
bringen und zu einem Geschlecht führen, das allein die Chromosomen so nicht vermuten lassen.“ (Ainsworth, 2015)
Es ist also denkbar, dass unsere Zellen nach wir vor die geschlechtlichen Marker von vor 2 Mrd. Jahren in sich tragen. Ob sie binär sind, wäre eine gewagte These,
7
eher sind sie männlich, weiblich und ohne Marker. Der geschlechtliche Raum hätte mindestens drei Dimensionen.
Jede Zelle bekäme demnach einen geschlechtlichen Marker. Es wäre möglich, dass alle unsere Körperzellen diese geschlechtlichen Marker tragen. Wahrscheinlich sogar in
8
unterschiedlichen Verteilungen, die sich im Laufe des Lebens sogar ändern können, weil sich jeden Tag in uns ca. 300 Mrd. Zellen neu bilden (Blech 2021).
Wenn also Zellen überwiegend weibliche Marker tragen, dann würde dieser Körper, seit er auf der Welt ist, signalisieren,
9
er hätte das weibliche Geschlecht. Obwohl das Y Chromosom eine andere Körperlichkeit kodiert hat, die als „falsch“ wahrgenommen wird.
„Neue Techniken der DNA Sequenzierung und Zellbiologie machten deutlich, dass fast jeder von uns zu einem gewissen Grad aus verschiedenen
10
Zellen besteht, gleichsam wie ein Patchwork. Dabei haben manche unserer Zellen ein Geschlecht, das zum Rest des Körpers eigentlich nicht passt.“ (Ainsworth, 2015)
Trans ist also nur der Zustand, den alle Menschen haben: eine bestimmte Verteilung von Zellen mit
11
geschlechtlichen Markern. Bei vielen passt es (oder sie unterdrücken es – da kommt die soziale Komponente ins Spiel) und bei manchen eben nicht. Pubertäres geschlechtliches Unbehagen ist übrigens kein Effekt von trans, weil diesem das Element des fortschreitenden
12
Kontrollverlustes fehlt.
Menschen tragen grundsätzlich alle Gene aller Geschlechter in sich. Trans ist kein zu findender Fehler in der Genetik und wird auch in 500 Jahren nicht mit Geningenieering zu beheben sein.
13
Es beschreibt einfach die biologische Tatsache, dass wir „gewollt“ geschlechtlich diverse Lebewesen sind.
14
Bei der Behandlung von trans Kindern gibt es in Deutschland keine feste Altersgrenzen! Die Behandlung ist ausschließlich abhängig von Reife, Wissen und Erfahrung der minderjährigen Person, ihrer Einwilligungsfähigkeit. Unter Einwilligungsfähigkeit wird die Fähigkeit einer
1
Person verstanden, Wesen, Bedeutung und Tragweite einer Handlung zu verstehen und ihren Willen danach zu bestimmen. Sie umfasst Einsichts-, Urteils- und Steuerungsfähigkeit.
Einwilligungsfähig ist eine Person, die in der Lage ist
„a) den Zweck, die Notwendigkeit und die
2
Dringlichkeit, den voraussichtlichen Verlauf, die möglichen Folgen, die potentiellen Risiken und den potentiellen Nutzen des Eingriffs und seiner Nichtvornahme zu verstehen,
b) zu erfassen, welchen Wert die betroffenen Rechtsgüter für [sie] haben und unter welchen
3
1 stellt die Existenz von transgeschlechtlichen Menschen in Abrede (z.B. sind homosexuell)
2 will die Existenz geschlechtlicher Vielfalt diskutierbar machen („Transdebatte“, „Transfrage“)
#trans #transrights #transrightsarehumanrights
3 benutzt verschwörungstheoretische Versatzstücke oder Talkingpoints wie „Transgenderideologie“, „Translobby“, „Transgenderismus“ und „Verstümmelung“
4 behauptet, geschlechtliche Vielfalt wäre nicht biologisch
5 behauptet, transgeschlechtliche Menschen wären psychisch krank oder Transgeschlechtlichkeit wäre eine Ursache davon
6 stellt sich gegen Fachleitlinien für transgeschlechtliche Menschen, die mit Betroffenenorganisationen abgestimmt wurden
Kein Kind lässt sich gegenschlechtlich sozialisieren, selbst wenn diese geschlechtsspezifische Sozialisation das Kind mit Einschränkungen und Benachteiligungen konfrontiert. So lassen sich Mädchen nicht als Jungen sozialisieren, selbst wenn sie männliche Privilegien bekämen.
1
Wenn sie männlich erzogen würden, müssten sie ihre Weiblichkeit verleugnen oder unterdrücken. Männliche Privilegien sind zwar sehr real, aber sie sind kein Ersatz, wenn das Weiblich-sein vor Familie und Freunden verborgen werden muss und sich nicht sicher mit anderen
2
teilen lässt.
Genau das ist die Situation transgeschlechtlicher Mädchen. Sie sind mit erheblichen geschlechtsspezifischen Benachteiligungen konfrontiert, die sich von denen cisgeschlechtlicher Mädchen unterscheiden. Sie müssen ihre Weiblichkeit vor ihrer Familie, ihren
3
- haben ein biologisches Geschlecht und wechseln es nicht
- bestimmen alleine über ihre Sexualität und die lässt sich nicht von außen ändern
- entscheiden selbstbestimmt über ihre Namen, Pronomen und geschlechtliche Position
1
- haben das alleinige Recht über ihren Körper zu entscheiden, wie jeder andere Mensch auch
- haben einen Körper der richtig ist, ob sie transitionieren oder nicht
- machen alles um gesund zu sein und zu überleben
2
- kennen genau die Gewalt und den Hass gegen sie
- fürchten um ihr Leben, wenn sie nicht unterstützt werden
3
#transgesundheit #trans #transhealth #transhealthcare
Wann gehören Institutionen auf einen transfeindlichen Index?
1. stellt die Existenz von transgeschlechtlichen Menschen in Abrede 2. will die Existenz geschlechtlicher Vielfalt diskutierbar machen 3. behauptet, transgeschlechtliche Menschen wären psychisch krank
1
oder Transgeschlechtlichkeit wäre eine Ursache davon 4. stellt sich gegen Fachleitlinien für transgeschlechtliche Menschen, die mit Betroffenenorganisationen abgestimmt wurden 5. fordert Sonderbehandlung transgeschlechtlicher Menschen in der Medizin,
2
außerhalb berufsethischer Vorgaben 6. will die Behandlung transgeschlechtlicher Minderjähriger verhindern oder verzögern 7. behauptet, geschlechtliche Vielfalt wäre nicht biologisch 8. behautet, Geschlecht sei sozial ansteckend 9. behauptet, es gäbe ROGD
Die biologisch-medizinische Forschung hat erkannt, dass von der Vorstellung einfacher Genabfolgen abgewichen werden muss. Stattdessen soll die Komplexität und Prozesshaftigkeit beteiligter Faktoren berücksichtigt werden. Die Entwicklung von spezialisierten Zellen und Geweben
1
im Organismus wird durch zahlreiche molekulare Komponenten beeinflusst, die miteinander und mit anderen Zellen kommunizieren und interagieren. Die wenigsten geschlechtsbestimmenden Gene befinden sich auf Geschlechtschromosomen, und ein Gen führt zu vielen Genprodukten mit
2
unterschiedlicher Wirkung. Viele Gene wirken sowohl bei der Ausbildung von Eierstöcken als auch von Hoden und deren Keimzellen. Die benannten Faktoren haben vielfältige Wirkungen im Organismus und das Resultat der Geschlechtsdetermination ist komplex, variabel und individuell
3