Diese Vatnik-Suppe beginnt eine Serie mit dem Titel „Dekadentes Russland“. Wir blicken hinter die Kreml-Propaganda & zeigen das wahre Russland - ein autoritäres Land, das sich nicht um sein Volk kümmert & versucht an seiner imperialistischen Vergangenheit festzuhalten.
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Diese 1. Suppe untersucht die religiöse Verfolgung in 🇷🇺 & den besetzten Teilen der Ukraine, wie der KGB/FSB die Religion als Spionage- und Propagandawerkzeug eingesetzt hat und wie Russland die ukrainische Kultur durch die Zerstörung der Kirchen des Landes vernichten will.
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Russland behauptet, die letzte Bastion christlicher Tradition zu sein, aber seine Taten zeigen etwas Anderes. Seit Jahrzehnten verfolgt der Staat religiöse Gruppen, foltert, inhaftiert & ermordet Geistliche, bombardiert Kirchen & benutzt die orthodoxe Kirche als Instrument.
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Russland gibt vor ein christlicher Staat zu sein, aber es verfolgte das Christentum wenn es dem Staat nicht diente. In der UdSSR, besonders unter Stalin, wurden Kirchen zerstört, Priester hingerichtet & Gläubige in den Gulag geschickt. Auch heute geht die Verfolgung weiter.
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Die Russisch-Orthodoxe Kirche (ROC) ist nicht unabhängig, sondern ein Propagandainstrument des Kremls. Ihr Oberhaupt, Patriarch Kirill, agiert wie ein Regierungssprecher. Er segnet Kriegsverbrechen ab, ermutigt junge Männer zum Kampf & verbreitet weltweit Propaganda.
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Die orthodoxe Kirche ist auch eine Waffe zur Kontrolle religiöser Gruppen. Priester, die sich gegen den Krieg oder die Regierung aussprechen, werden schikaniert oder exkommuniziert; zB wurde Erzpriester Andrej Kordotschkin wegen seiner pazifistischen Ansichten suspendiert.
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Der Kreml geht aggressiv gegen nicht-orthodoxe Organisationen vor. Die Zeugen Jehovas wurden 2017 verboten & Mitglieder werden häufig verhaftet & inhaftiert. Auch protestantische Gemeinden werden schikaniert. Ihre Kirchen werden vom FSB unter falschen Vorwürfen durchsucht.
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Seit Annexion der Krim 2014 hat Russland die Krimtataren, eine muslimische Gemeinschaft, verfolgt. Moscheen & Schulen wurden geschlossen, Führungspersönlichkeiten inhaftiert & Leute verschwanden. Sie wurden als „Terroristen“ bezeichnet, weil sie ihren Glauben praktizierten.
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Krimtataren sind oft Polizeirazzien, Überwachungen & der Zwangseinberufung in die russische Armee ausgesetzt. Ihre kulturelle & religiöse Identität wird ständig attackiert und das ist nichts Neues. Tataren wurden bereits in den 40er Jahren gezielt & gewaltsam deportiert.
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Auch kleinere christliche Sekten wie Baptisten und Evangelikale werden schikaniert. Der Kreml bezeichnet sie oft als „westliche Agenten“. Ihre Gottesdienste werden gestört & ihre Pastoren werden zu Geldstrafen verurteilt und mit Gewalt und/oder Gefängnis bedroht.
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Russischer Antisemitismus ist tief verwurzelt. Die „Protokolle der Weisen von Zion“, ein gefälschter antisemitischer Text, wurden vom Russischen Reich gefördert & von den Sowjets als Waffe eingesetzt. Heute noch verbreiten die staatlichen Medien antisemitische Narrative.
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Putins Regime behauptet „antinazistisch“ zu sein, doch man verwendet gerne antisemitische Tropen im Stil der Nazis, zB Juden für Revolutionen oder Verschwörungen wie den Großen Reset verantwortlich zu machen - eine lange Tradition des staatlich geförderten Hasses.
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Die russisch-orthodoxe Kirche ist seit langem mit Spionage in Verbindung gebracht worden. Zu Sowjetzeiten fungierten Priester als KGB-Spitzel & viele waren sogar vom KGB ausgebildete Agenten (wie Kirill). Die Kirche ist nur eine ideologische Waffe für den Kreml.
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Der Kreml nutzt die Kirche, um nationalistische Propaganda zu betreiben. Sie fördert den Krieg, da ihre Priester Soldaten für den Fleischwolf rekrutieren und Kriegsverbrechen gutheißen, indem sie behaupten, dass „russischen Gefallenen ihre Sünden vergeben werden“.
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In der Ukraine hat Russland über 600 Kirchen & religiöse Gebäude bombardiert. Sogar das historische Kloster Sviatohirsk Lavra wurde 2022 beschossen, wobei Mönche & Zivilisten ums Leben kamen. Russland versucht aktiv, das orthodoxe Kulturerbe der Ukraine auszulöschen.
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In den besetzten Gebieten beschlagnahmt Russland Kirchen und überträgt sie dem Moskauer Patriarchat. Moskau-treue Priester ersetzen den örtlichen Klerus. Es gibt mehrere Fälle, wo diese Priester für den FSB gearbeitet und im Auftrag des russischen Staates spioniert haben.
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In der besetzten Ukraine werden lokale religiöse Führer, die Widerstand leisten, ermordet, verhaftet oder sie verschwinden spurlos. Viele Priester wurden erschossen, nur weil sie sich weigerten, unter dem Moskauer Patriarchat und Patriarch Kirill zu arbeiten.
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In den letzten 2 Jahren hat die russisch-amerikanische Propaganda, angeführt von @tuckercarlson und @robertamsterdam, Selenskyj der „Christenverfolgung“ beschuldigt, weil man das Moskauer Patriarchat in der 🇺🇦 verboten hat. Hier mehr über dieses Kreml-Narrativ:
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In Wirklichkeit ist das Land, das Putin vor dem „gottlosen Westen“ „retten“ will, religiöser als Russland. Die Ukrainer gehen häufiger in die Kirche und haben ein stärkeres religiöses Wertefundament. Russland hingegen unterdrückt echte Religionsfreiheit.
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Russland ist eines der am wenigsten religiösen Länder der Welt. Die Zahl der Kirchenbesucher ist gering. Viele Russen bezeichnen sich als orthodox, ohne ihren Glauben aktiv zu praktizieren. Der Staat fördert Religion nur als kulturelles Instrument staatlicher Kontrolle.
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Trotz der Rhetorik des Kremls über „traditionelle Werte“ zeigen Umfragen, dass nur ein kleiner Teil der Russen regelmäßig in die Kirche geht. Für viele ist die Orthodoxie eher eine nationale Identität als ein tief verwurzelter Glaube – also mehr ein „Potemkinscher Glaube“.
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Die Ukraine dagegen ist wirklich ein christliches, konservatives Land. Wären da nicht die Milliarden Euros an Kremlpropaganda, würde jeder Rechtskonservative auf Seiten der Ukraine stehen. Aber die „Christus ist König“-MAGA Fans sind ja auch keine besonders guten Christen.
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Die 2. Auflage von „Vatnik Soup - The Ultimate Guide to Russian Disinformation“ ist offiziell erschienen! Das Buch ist in englischer Sprache.
Diese Vatnik-Suppe bespricht das autokratische Konzept „Guter Zar, böse Bojaren“: die Annahme, dass der Herrscher weise & gerecht ist, aber von korrupten Beratern sabotiert wird. Dieses Narrativ schützt den Herrscher & wird sowohl von Putin als auch von Trump verwendet.
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Der Ausdruck „Guter Zar, böse Bojaren“ (Царь хороший, бояре плохие), oder naiver Monarchismus, bezieht sich auf eine alte Idee in der 🇷🇺 politischen Kultur: Der Herrscher ist gut & wohlwollend, aber seine Berater sind korrupt, inkompetent & für alle Fiaskos verantwortlich.
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Alle positiven Maßnahmen der Regierung werden als Errungenschaften des wohlwollenden Herrschers angesehen, während alle negativen Maßnahmen als Folge des Handelns untergeordneter Beamter oder „Bojaren“ ohne Zustimmung des Herrschers konstruiert werden.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und ersten stellv. Stabschef der Präsidialverwaltung Russlands Sergei Kirijenko vor. Er ist dafür bekannt, dass er für den Kreml sowohl im Inland als auch im Ausland Desinformations- & Propagandaoperationen durchführt.
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Auf den ersten Blick sieht Kirijenko genauso langweilig wie die meisten „Polittechnologen” des Kremls aus: 2005—2016 leitete er das Kernenergieunternehmen Rosatom. Später spielte er eine führende Rolle bei der Verwaltung der von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine.
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Was ist ein politischer Technologe? In 🇷🇺 sind das Spin-Doktoren & Propaganda-Architekten, die Leute beeinflussen, Narrative kontrollieren & Wahlen manipulieren, oft indem sie eine Opposition simulieren, Vorfälle inszenieren & Desinfo verbreiten, um Demokratie vorzugaukeln.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politiker und Militäroffizier Sergei Schoigu vor. Er ist dafür bekannt, dass er von 2012 bis 2024 🇷🇺 Verteidigungsminister war, die Invasion in der Ukraine verpfuscht hat und zu Putins innerem Kreis gehört.
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Schoigu wurde in der verarmten Oblast Tuwa geboren, einer abgelegenen Gegend nahe der mongolischen Grenze. Er studierte am Polytechnischen Institut in Krasnojarsk und wurde Bauingenieur. In den späten 80er Jahren engagierte er sich in der kommunistischen Bewegung und…
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…1990 bekam er durch die Beziehungen seines Vaters eine Stelle als stellv. Vorsitzender. Da Jelzin aus einem ähnlichen Umfeld kam, gewann Sergei schnell sein Vertrauen. Er wurde schließlich Leiter des Russischen Rettungskorps, der Behörde für Rettungs- & Katastrophenschutz.
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Wie ist Putin so reich geworden? Diese Vatnik-Suppe stellt einen seiner Geldgeber vor, den Oligarchen Gennadi Timtschenko. Dieser hat einen speziellen Platz in den Herzen der Finnen, da er auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt & viele Geschäfte in 🇫🇮 gemacht hat. 1/9
Putin & Timtschenko kennen sich schon lange. Aus den Pandora-Papieren geht hervor, dass Putin Timtschenko bereits 1991 eine Ölexportlizenz erteilte. Das war eine große Sache, da die Exporte aus 🇷🇺 erst begannen & jeder, der eine Lizenz bekam, unglaublich reich werden konnte. 2/9
Für sein Ölgeschäft gründete Timtschenko die Gunvor-Gruppe, die 🇷🇺 Öl im Wert von Mrd. $ exportieren sollte. Er verkaufte seinen Teil der Firma an einen anderen Mitbegründer, den 🇸🇪 Milliardär Torbjörn Törnqvist, 1en Tag bevor ihn 2014 das US-Finanzministerium sanktionierte.
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Diese Vatnik-Suppe stellt die 🇷🇺 Diplomatin & Pressesprecherin Marija Sacharowa vor. Sie ist seit 2015 Leiterin der Abteilung für Info & Presse des 🇷🇺 Aussenministeriums.
Marija heiratete Andrei Makarow 2005 in New York. Diese Suppe zeigt ihre eigenen Bildern vom Ereignis. 1/9
Marija ist wahrscheinlich die am meisten zitierteste russische Diplomatin. In ihren Reden schimpft sie gerne gegen den Westen und zeigt oft (meist erfundene) Widersprüche in den Ansagen der US-Sprecher auf. 2/9
Sacharowa hat im Laufe der Jahre einige ziemlich irrwitzige Kommentare abgegeben. Zum Beispiel hat sie gesagt, dass der Völkermord in Srebrenica 1995 inszeniert war. Das Gleiche hat sie über Bucha und Izyum gesagt. 3/9
Diese Vatnik-Suppe bespricht, wie der Kreml die große Gefängnispopulation des Landes nutzt, um seine Kriegsmaschinerie zu füttern. Russland nutzt oft Militäreinheiten mit Sträflingen, um den 🇺🇦 Streitkräften Munition zu entziehen & die Standorte der 🇺🇦 Truppen aufzuzeigen.
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Militärische Einheiten von Sträflingen sind keine neue Erfindung. Während des Han-Dayuan-Krieges versprach Kaiser Wu Gefangenen, die für ihn kämpfen würden, Amnestie & Geld. Diese Armee, die „bösen Jungs“, griff 102 v. Chr. das griechisch-baktrische Königreich Dayuan an.
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Auch die Nazis setzten solche Einheiten im Zweiten Weltkrieg häufig ein. Diese „Strafbataillone“ bestanden oft aus Kriminellen, politischen Gefangenen und Deserteuren und wurden häufig zu riskanten Einsätzen an die Front geschickt.
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